Flurunterteilungstüren in Sonderbauten

Benutzer_99

Bundesland: Bayern Autor: Erich SauterWie sehen es die Kollegen

Flurunterteilungstüren nach den Bauordnungen, z.B. a = 30 m nach BayBO!

Ist diese Forderung auch bei Sonderbauten wie Hotels, Krankenhäuser, Pflegeheime etc. anzuwenden - auch wenn das Vorhaben gemäss der Sonderbauverordnung samt BMAvollschutz geplant ist ?

Wir haben gerade einen Fall, wo es die Regierung in einem Vorgespräch so sieht.

Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass das Konzept der o.g. Sonderbauverordnungen mit breiteren Fluren, 2 baul. Rettungswegen + Bettenverschiebung, BMA etc. diese Forderung entbehrlich macht (in meinem Fall Flurlänge = 44 m)

Vielen Dank im voraus

Benutzer_197

Hallo Herr Sauter,

auch ich halte die Unterteilung der Flure nicht für entbehrlich, denn man erreicht zwar eine frühere Alarmierung durch die BMA, der Weg wird dadurch aber nicht kürzer. Ausserdem wird gerade im Kh-Bau die Anzahl der zu evakuierenden Patienten immer größer und damit wächst der erforderliche "Auffangraum" sowie insbesondere der zeitliche Aufwand bei gleicher Anzahl des Pflegepersonals. Denn dieses ist in erster Linie für die schnelle Evakuierung zuständig. Wenn ich auf dem flachen Land unter Berücksichtigung der Personalzahlen auf die Feuerwehr warte, habe ich meistens (Patienten) verloren. Der 2. baul. Rettungsweg und die größere Flurbreite können hier m. E. nicht positiv berücksichtigt werden, denn die braucht man sowieso als Rettungswege sowie Angriffswege für die Feuerwehr. Man sollte aber immer auch das Maß der Längenüberschreitung im Auge haben, denn bei wenigen (2-3) Metern kann man sicherlich über den Entfall der Tür nachdenken. Nur ist es eben auch ein echter Entfall an Sicherheit, denn wie wir alle wissen: Die meisten "Brandtoten" sind in wirklichkeit Rauchtote.

Mit freundlichen Grüßen,

F. Fleischhauer

Benutzer_221

Hallo Herr Sauter,

ich möchte mich im Bezug auf Ihre Frage, der Antwort des Herrn Fleischhauer anschließen. Die Bildung von Rauchabschnitten, die es ermöglichen, Patienten für einen begrenzten Zeitraum in einen gesicherten Bereich zu verlegen (z.B.bis wirksame Evakuierungsmaßnahmen greifen), ist auch bei den von Ihnen beschriebenen Kompensationen, unverzichtbar.

Die Verrauchung schreitet auch nach der Erkennung durch den Rauchmelder weiter voran und zwar bis zum Einleiten und dem Wirksamwerden von Brandbekämpfungsmaßnahmen. Und dass, kann je nach den örtlichen und organisatorischen Verhältnissen (Selbsthilfekräfte, Freiwillige Feuerwehr, Berufsfeuerwehr, Lage, Zugänglichkeit des Objektes, usw.) dauern.

Rauchabschnitte können solche Situationen zumindest positiv begünstigen.

MfG Maitho