Zwei Gebäude - Abstand 1,90 m - GK3 Bayern

3franken

Guten Morgen liebe Kolleginnen und Kollegen...

ich habe hier ein Objekt in Bayern. Zwei Gebäude, die traufseitig in einem Abstand von 1,90 m Abstand errichtet wurden.

Gebäude 1:

Gastwirtschaft mit Fremdenzimmern, letztmali an- und umgebaut 1990, EG, OG und DG

Gebäude 2:

Wohngebäude mit gewerbl. nebenräumen im EG, genehmigt 1999 mit einem Abstand von 1,90 m zum Gebäude 1 ohne Auflagen und Angaben zum Brandschutz.

In den Abstand von 1,90 m ragen jeweils die traufseitigen Dachüberstande und es sind auch Fenster in den benachbarten Wänden vorhanden.

Im DG sollen in zwei Fremdenzimmern jetzt Dachgauben statt der vorhandenen Dachflächenfenster eingebaut werden und die Baubehörde fordert ein Brandschutzkonzept!

Sind die Außenwände jetzt Gebäudeabschlußwände???

Oder nehme ich das Gesamtobjekt als einen Brandabschnitt und betrachte die "Trennung" als Trennwand???

Danke für Eure Antworten

sonnige Grüße aus Franken

LaNie

Lesen Sie sich doch bitte Art. 28 (2) durch, dann sollte Klarheit bestehen, ob es sich um eine Gebäudeabschlusswand handelt bzw. handeln kann oder nicht.

3franken

Danke für die Antwort...

Ergänzend möchte ich noch dazu bemerken, dass beide Gebäude auf dem selben Grundstück gebaut sind (ein Eigentümer).

Dazu habe ich noch folgendes im netz gefunden:

"...

•Für Gebäude auf demselben Bauplatz können geringere Gebäudeabstände zugelassen werden, der Mindestabstand zweier Gebäude darf aber 2 m nicht unterschreiten („Reichen" sind nicht zulässig).

..."

Leider ohne angabe von irgendwelchen Gesetzes- oder Literaturquellen.

Benutzer_2713

Guten Morgen,

dies ist eine entscheidende Bemerkung. Nach Auffassung der Obersten Bauaufsicht ist für Gebäude auf einem Grundstück eine Brandabschnittstrennung nur in Form einer inneren Brandwand erforderlich (bei Überschreitung einer Gesamtlänge von mehr als 40 m).

Ob der vorhandene Abstand den Schutzzielanforderungen einer Trennwand entspricht müssen Sie bewerten.

Grüße

Sven Schäfer

HZeitter

Objektiv betrachtet muss doch angenommen werden, dass hier über die Gaubenfenster anstatt der Dachflächenfenster eine Verschlechterung des Brandübertragungsrisikos gegeben ist. Die Häuser stellen definitiv verschiedene Nutzungseinheiten dar und sich nicht hinreichend voneinander getrennt.

Ferner: Ein möglicher Genehmigungsfehler aus dem Jahr 1999 bleibt ein Genehmigungsfehler. Also als Brandschützer nicht auf Bestandsschutz argumentieren. Spätestens bei der Frage nach den Abstandsflächen zur Belichtung kann das doch nicht sein: Auch Gebäude auf EINEM Grundstück müssen Abstandsflächen einhalten.

3franken

danke nochmal...

Ich sehe es wie Herr Schäfer.

Jetzt muß ich nur eine funktionierende Trennwand herstellen, was wegen der dachüberstände (Traufe) schwer machbar ist... evtl. hilft hier eine Überwachung als Kompensation, um eine schnelle Alarmierung der angrenzenden Nutzungen zu gewährleisten.

vielen Dank

3franken

vonhof

Also die Bauordnung kennt hier gar keine Forderung. Wo die unterschiedlichen Auffassungen herkommen, weiß ich nicht, aber die BayBO gibt diesbezüglich bei den Abständen oder Trennungen gar nichts her. Es liegt ein Abweichung bei Abstandsflächen vor, aber diese interessieren im Brandschutz nicht.

Gruß

Alexander Vonhof

3franken

Hallo Herr Vonhof...

ich sehe hier zwei Nutzungseinheiten, die nach BayBO eine Trennwand erfordern... Vorhanden sind jetzt zwei Außenwände (Traufen) mit 1,90 m Abstand, Fenstern und den Dachüberständen.

Gruß

3franken

Benutzer_1388

Man darf 2 Nutzungseinheiten über Eck aneinander stoßen, was man bei Brandwänden ja nicht darf. Ersteres kommt häufig vor. Ein Brandübertrag wird nicht verhindert. Daraus könnte man folgern, dass ein Luftabstand von 1,90 m oder effektiv 1,00 m nicht weniger gefährlich ist, eher umgekehrt, und ebenfalls zulässig wäre.

Bei 2 Häusern hat man keine Rohrdurchführungen oder Verbindungstüren, eben Luft dazwischen. Bis ein Feuer drüben ist, müssen die Fensterscheiben beider Häuser nacheinander zerspringen usw. Dann können die Gäste ja mal rausgehen. Die Nutzungseinheiten haben in 2 Häusern sicherlich eigene, voneinander unabhängige Rettungswege.

Das müsste man natürlich alles zusammen bewerten. Somit hat die Bauaufsicht m.E. recht, ein Brandschutzkonzept zu fordern. Andererseits kann der Eigentümer die Dachflächenfenster ja belassen.

MfG. G.Karstens