2.RW aus Keller Ein- Zweifamilienwohnhaus

Benutzer_2180

Hallo Forum,

Laut BayBO Art. 31 ist für eine Nutzungseinheit mit mind. einem Aufenthaltsraum IN JEDEM GESCHOSS ein zweiter Rettungsweg gefordert.

Dann ist dies auch für das KELLERGESCHOSS ohne dauerhafte Aufenthaltsräume zu erfüllen - oder schieß ich mit dieser Annahme über das Ziel hinaus?

Mündet das dann erforderliche Fenster (in Bayern Lichte min. 60x100 (bxh)) in einen Lichtschacht, wie groß muss der dann sein? (auch mind. 60x100 oder...)

Gruß aus Bayern

Hannes

wenn sich nur in einem Geschoss Aufenthaltsräume befinden, müssen Sie nicht für alle Geschosse einen 2. Rettungsweg nachweisen.

Kellergeschoss --- kein Aufenthaltsraum --- kein 2. Rettungsweg

unabhängig von der Situation in anderen Geschossen...

Gruß

Hannes

brandsicher

Es gibt baurechtlich keine dauerhaften und keine vorübergehenden Aufenthaltsräume zu unterscheiden. Aufenthaltsräume reichen von Pausenräumen bis zu Gefängniszellen in ihrer Nutzungsdauer.

U. Drechsler

Benutzer_2180

Hallo Herr Drechsler,

nach Baurecht (BayBO Art. 2 (5)) sind Aufenthaltsräume Räume "die nicht nur zum vorrüber gehendenAufenthalt von Menschen bestimmt oder geeignet sind"

Kellerräume mit lediglich Lichtschächten erfüllen meist alleine schon wegen Ihrer Belichtung und Bestimmung nicht dieses Kriterium - auch wenn die gelagerte Tischtennisplatte auf einmal doch aufgeklappt und bespielt wird...

Die Frage geht aber gar nicht darum Aufenthaltsraum oder nicht, sondern darum ob das Kellergeschoss ohne Aufenthaltsräume ein Geschoss darstellt und damit nach der Anforderung der BayBO Art. 31 (1) "Für Nutzungseinheiten mit mindestens einem Aufenthaltsraum wie Wohnungen, Praxen, selbstständige Betriebsstätten müssen in jedem Geschoss mindestens zwei voneinander unabhängige Rettungswege ins Freie vorhanden sein" einen 2. RW braucht.

Gruß H.König

Benutzer_822

der zweite Rettungsweg hat doch einen einfachn Sinn : es soll keiner eingesperrt sein udn bleiben, wenn es brennt. Und wenn Sie Ihren "Hobbyraum" zur Feier mit 20 Freunden nutzen udn der Kellerausgang ist zu, sollten Sie raus können, z.B. durch ein "Bayrisches Rettungsfenster" mit Lichtschacht gleicher Größe. mfg Schächer

Hannes

in § 15 LBO BW ist die Anforderung etwas deutlicher formuliert:

"Jede Nutzungseinheit muss in jedem Geschoss mit Aufenthaltsräumen über min. 2 voneinander unabhängige Rettungswege erreichbar sein."

Nur Geschosse mit Aufenthaltsräumen müssen über einen 2. Rettungsweg verfügen.

Hat eine zweigeschossige Nutzungseinheit nur auf einem Geschoss Aufenthaltsräume, muss auch nur für das eine Geschoss ein 2. Rettungsweg nachgewiesen werden.

War so auch schon meine Aussage im 1. post; hoffe dass es mit der aktuellen Formulierung noch deutlicher rüber kommt.

Gruß

Hannes

brandsicher

Hallo Herr König,

würde sich die Definition einer Nutzungseinheit als durch Trennwände und Decken abgeschlossene Bereiche (im Gegensatz zu Räumen mit erhöhter Brand- oder Explosionsgefahr) auch in Bayern durchsetzen, gäbe es an der Bauordnung diesen diskutierten Zweifel nicht.

Und da bin ich einer Meinung mit Franz Schächer: Wenn man feiert, hält man sich auf.

m. f. G.

U. Drechsler

clammer

Hallo Herr König,

wie bereits schon den Kollegen ausgeführt, sind zwei die Rettungswege nur dann erforderlich, wenn sich im KG auch Aufenthaltsräume im Sine der BayBO befinden.

(Was Aufenthaltsräume sind und dies sich draus ergebenden Konsequenzen gehören dem Bauherrn auch mitgeteilt.)

Wenn zwei Rettungswege für das KG erforderlich wären, käme der Lichtschacht m. E. nicht in Frage, da er nicht die Anforderungen an Rettungswege erfüllt.

Wohlgemerkt ist diese Lösung als Fluchtweg im Sinne der ASR möglich.

Gruß

C. Lammer

brandsicher

Hallo Herr Lammer,

die ASR wäre aber nur anwendbar, wenn im Keller eine Arbeitsstätte eingerichtet wird. Der berliner Bauaufsicht ist eine Spindeltreppe nicht einmal bequem genug. Es muss wenigstens eine Wendeltreppe sein. Und Notleitern nach DIN 14094-1 sind ganz tabu, lieber hat man aufgrund der geänderten Ausrüstung bei der Berliner Feuerwehr und des als Parkraum verkauften Straßenraumes eine wachsende Zahl von Wohnungen ohne 2. Rettungsweg.

m. f. G.

U. Drechsler