Sicherheit im Museum

Benutzer_99

Bundesland: Berlin Autor: Ehlert Hallo Kollegen,

es handelt sich um ein Gebäude, das als Museeum genutzt werden soll. Nutzung als Büro, kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen/Bibliothek. Gebäüdeabmessungen 45x28m, OKFFB 12,8m. Nach §50, BauOBln handelt es sich um eine bauliche Anlage besonderer Art und Nutzung. Im Gebäude sind keine Räume vorhanden die eine nach der Versammlungsstättenverordnung zu beurteilen sind. Ist hier wirklich nur die Landesbauordung maßgebend oder müssen weitere Sonderbauverordnungen (zB. sicherheitstechnische Anlagen) berücksichtigt werden. Aus meiner Sicht muß ein individuelles Brandschutzkonzept (Schutzziel) erarbeitet werden. Baurechtliche Anforderungen sind nur aus der Landesbauordnung zu entnehmen. Wenn ich danebenliege bin ich für Hinweise dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,

I. Ehlert

Benutzer_139

Hallo Herr Ehlert,

seit wenigen Tagen kann man bei der VdS-Schadenverhütung in Köln die Richtlinie VdS 3434 "Leitfaden für die Erstellung von Evakuierungs- und Rettungsplänen für Kunst und Kulturgut" beziehen.

Diese Richtlinie hat zwar primär das Ziel mit organisatorischen Maßnahmen im Ernstfall das Schadenausmaß zu begrenzen, gíbt aber auch Hinweise, wie ein "sicheres" Museum geplant werden sollte.

Da das Kulturgut nicht nur von Feuersbrünsten sondern auch von Vandalismus, Diebstahl, Ungeziefer, Überschwemmung, Leitungswasser etc. bedroht ist, ist es auf jeden Fall ratsam ein ganzheitliches Sicherheitskonzept zu erstellen.

Sie sollten sich bei Ihrem Auftraggeber erkundigen, wer der Risikoträger des Museums ist. Sowohl der Staat als auch die Versicherer, werden hier beratend tätig sein.

Als Literatur gibt es zu dem Thema das Buch "Sammlungsgut in Sicherheit".

Sie können es unter Menuepunkt "Literatur" unter Brandschutz - Vorbeugender BS Allgemein anschauen und bestellen.

Grüße

Stefan Satzger

[gelöscht]

Hallo Herr Ehlert,

Ihnen beleibt weiter nichts übrig, als auf der Grundlage des § 50 BauO Bln die Schutzziele umzusetzen, denn Berlin hat die wichtigsten Sonderbauverordnung mit der Anlagen-Prüfverordnung - AnlPrüfVO) vom 1. Juni 2004 (GVBl. S. 235) außer Kraft gesetzt. Ein BSK wäre schon Sinnvoll, da Sie sicher wegen der Überschreitung der Brandabschnittslänge von 5 m eine Ausnahme benötigen. (Oder haben Sievor eine Brandwand errcihten?) Beeilen Sie sich! Diese Abweichung als Ausnahme durchzubringen haben Sie nur noch bis zum 1.2.2006.

Der derzeitige § 26 Abs. 1 Ziffer 2 der BauOBln lautet ?innerhalb ausgedehnter Gebäude und bei aneinandergereihten Gebäuden auf einem Grundstück in Abständen von höchstens 40 m; größere Abstände können gestattet werden, wenn die Nutzung des Gebäudes es erfordert und wenn wegen des Brandschutzes Bedenken nicht bestehen,?

Neue ab 1.2.2006 gültige BauBln fordert im § 30 Abs. 1 Brandwände sind erforderlich; Ziffer 2 ?als innere Brandwand zur Unterteilung ausgedehnter Gebäude in Abständen von nicht mehr als 40 m?. Dann gibt es auch nach § 52 ?Sonderbauten?, Jetzt noch nach § 50 BauOBln ?Bauliche Anlage besonderer Art und Nutzung?.

Dann benötigen Sie eine Abweichung nach § 68 und das wird dann sicher komplizierter.

Denken Sie aber daran, auch wenn die einzelnen Räume nicht so groß sind. Wenn mehr als 200 Personen auf gemeinsame Rettungsweg angewiesen sein können würde ich mich an der hinsichtlich der Schutzziele an der Musterversammlungsstättenverordnung orientieren.

Viele Grüße Rainer

Benutzer_438

Hallo Herr Ehlert,

sind Sie sicher, dass die Versammlungsstättenverordnung nicht anzuwenden ist? Wenn sie von kulturellen Veranstaltungen sprechen, können doch schnell mehr als 200 Personen zusammen kommen. Bei einer Bestuhlung in Reihen oder ohne Bestuhlung reicht ja ein Raum mit mehr als 100 m? aus.

Aber auch, wenn die Versammlungsstättenverordnung aus formalen Gründen nicht angewendet werden muss, so kann sie doch als Grundlage eines Brandschutzkonzeptes dienen.

Gruß Maik Mahr

Benutzer_99

Autor: Ehlert Hallo Herr Satzger, Hallo Herr Thieme, Hallo Herr Mahr,

danke für Ihre Hinweise. Herr Thieme ich wollte ohne BW auskommen und Ihre Gedanken bezüglich neuer und alter Bauordnung hatte ich auch. Entschieden habe ich mich noch nicht, es gibt halt Vorteile und Nachteile.

Gruß Ingo Ehlert