Hallo nadjal.,
die Vergleichbarkeit der Klassifizierungen in Bezug auf das Brandverhalten von Möbeln mit den Baustoffklassifizierungen ist nicht wirklich gut.
Dahinter stecken eigentlich ganz unterschiedliche Schutzziele.
Macht man dennoch den Vergleich so wäre die schlechteste Klassifizierung annähernd eigentlich schon schwerentflammbar aus der Baustoffklasse.
Aus den Prüfkriterien des Brandverhaltens von Möbeln lassen sich verschiedene Schutziele ableiten.
P-c = Zigarettentest
Man möchte verhindern, dass Möbel durch eine kleine Glut zur Entzündung kommen, bzw. ein Brand sich dort entwickeln kann.
P-b = Flammentest
Unter zeitlicher Einwirkung einer kleinen Flamme soll nach Wegnahme der Flamme, das Möbelstück selbst verlöschen.
Vergleichbar vielleicht mit einem Streichholz, Kerze oder eben andere kleinere Flammen, die aus Unachtsamkeit ein Möbelstück entzünden könnten.
P-c = Papierkissentest
Quasi ein größeres brennbares Objekt wirkt auf das Möbelstück ein, wobei nach einer gewissen Zeit das Möbelstück selbst verlöschend sein soll.
Diese Schutzziele stellt man nun sinnvollerweise den Schutzielen eines notwendigen Flurs gegenüber und sucht Deckungsgleichheit.
Das kann dann schon einiges Kopfzerbrechen bewirken.
Dort wäre etwa ein Schutzziel die Verhinderung einer Brandausbreitung in einen Flur um den Flur für flüchtende Personen `flammenfrei` zu halten.
(Brandentstehungsphase)
Da denke ich erfüllen alle Klassifizierungen zum Brandverhalten von Möbeln dieses Kriterium.
In diesem Fall wären für mich eher elektrische Geräte von Bedeutung, die ggf. die Gefahr einer Entzündung aus dem Gerät bewirken im Zusammenhang mit seinen umgebenden brennbaren Bestandteilen.
Ein weiteres bedeutsames Schutzziel des notwendigen Flurs ist es u.a. den Flur auch nach einer längeren Brandeinwirkung aus den angrenzenden Räumen weitgehend flammenfrei zu halten für den Einsatz der Feuerwehr.
Die Feuerwehr möchte tief in einen großen Brandschutzbereich über den notwendigen Flur eindringen zum Brandherd (irgendein entfernter Raum) und der Flur sollte da flammenfrei sein.
Brennbare Möbel, egal welcher Klasse könnten da eben durchaus entzündet werden infolge höherer umgebende Temperaturen, je nach bereits vorliegender Branddauer in der Umgebung.
Die sonstigen Schutziele eines notwendigen Flurs lassen sich in Bezug auf brennbare Möbel dann wohl vernachlässigen.
Die Phase 1 (Eigenrettung in der Entstehungsphase)da denke ich wäre wäre die geringste Stufe P-c ausreichend.
Bei der Phase 2 (Brandbekämpfung durch die FW) da kann dann jedes Möbelstück brennen, da liegt ein fortgeschrittener Brand vor.
Zur entgültigen Auswahl könnte man dann ggf. die Umgebung des Raums, des Bereichs noch zur Beurteilung hinzuziehen, Größe des Brandschutzbeeichs. Sind ggf. aus dem Betrieb heraus mit Flammen oder Glut zu rechnen. Büro z.B., da wird heute sowieso nicht mehr geraucht und mit Kerzen wird man auch in der Regel nicht rumlaufen.
Ist der Bereich öffentlich? dann besteht vielleicht ein höheres Risiko.
Bei vorhandener Brandmeldeanlage, intern oder extern, dann wäre ein Brand in der Regel fühzeitig erkannt. etc. Phase 2 wäre nicht in voller Auswirkung.
Ist der Bereich des notwendigen Flurs großräumig gestaltet, ist eine Aufheizung und Entzündung durch umgebende Bereich auszuschliessen,... und sofort.
Und wenn die `Angst` dann doch zu groß blibt vor lauter Brand, den man da sieht, dann haben wir ja noch nicht brennbare Möbel.