elektronisches Schließsystem im Bürobereich: Selbstbefreiung nach versehentlichem Absperren jederzeit erforderlich?

Benutzer_2968

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

eigentlich passiert es ja fast nie, dass Beschäftigte in ihren 1-3 Personenbüros „versehentlich“ von außen eingesperrt werden (hier sind jeweils ca. 40 Dienstausweise schließberechtigt). Das Aufsperren von innen ist grundsätzlich nicht möglich.

In dem unwahrscheinlichen Fall könnten sich die Beschäftigten aber über Telefon beim Werkschutz melden und befreien lassen. Reicht das? Das Bürofenster ist übrigens nicht als 2. Rettungsweg ausgelegt.

Im KomNet habe ich dazu für einen vergleichbaren Fall folgende Aussage von den Arbeitsschützern gefunden:

http://komnet.nrw.de/ccnxtg/frame/ccnxtg/danz?lid=DE&did=11359

Wie sehen das die Brandschützer?

Vielen Dank für das eine oder andere Feedback.

Carsten

clammer

Hallo Carsten,

diese Lösung halte ich für nicht rechtskonform (siehe § 12 BayBO).

Gruß

C. Lammer

Benutzer_822

Sie können eine technischje Lösung wählen oder eine manuelle: der Beauftragte schließt e r s t dann ab, wenn alle draußen sind. Aber "einschließen" ist ungesetzlich und der Chef dafür verantwortlich, das kann auch mal daneben gehen (Freitag Abend bis Montag früh ...). mfg Schächer

Benutzer_3229

Guten Tag Carsten,

Spätestens im Arbeitsstättenrecht findet sich ja mit ASR A2.3 Art. 6(3) die Anforderung

"Türen im Verlauf von Fluchtwegen und Notausstiege müssen sich leicht und ohne besondere Hilfsmittel öffnen lassen, solange Personen im Gefahrenfall auf die Nutzung des entsprechenden Fluchtweges angewiesen sind."

Ich sehe diese Lösung auch nicht als rechtskonform an. Wenn ein Verriegelungssystem existiert, muss dieses der EltBauV entsprechen.

Benutzer_2037

Hallo Brandschützer,

ich stelle mir gerade die Frage, bis zu welcher Raumgröße darf ein Arbeitnehmer sich selbst einschließen. Wo beginnt sein Fluchtweg? Im WC ist Einschließen wohl unstrittig? In einem 15m² großen Einzelbüro? In einem Bereitschaftszimmer, in dem geschlafen wird? Die Ärztin in Bereitschaft wird sich wohl Nachts einschließen. Muss der Schlüssel stecken bleiben? Braucht man im Bereischaftszimmer dann besser ein Panikschloss? Im Einzelbüro zur Tageszeit eher nicht? Man muss wohl die Räume (mit Nutzung) in einer Gefährdungsbeurteilung erfassen. Bisher hatte ich mich immer auf Gebäude-, Treppenhaus-, Flur-, Abteilungs-, Bereichstüren usw. im Verlauf von Fluchtwegen konzentriert.

Wie sehen Sie das?

Benutzer_822

wenn ich mich selbst einschließe, habe ich den Schlüssel dabei. Wenn ein Dritter die Türe schließt, kann ich mich nicht selbst befreien.

Abschließen während der Arbeitszeit / Aufenthaltszeit ist unzulässig. Wenn ich mich selbst vor fremdem Zugriff schütze ist das etwas ganz anderes. Normale Türen reichen, ich brauche keine Panikentriegelungen, denn ich habe als Einzelner erst mal keine Panik. mfg Schächer