Treppenraumwand ist gleichzeitig Brandwand - Anforderungen Türen

Benutzer_2808

Bestehendes Wohn / Verwaltungsgebäude, GKL 4 wird angebaut. Die erforderliche Brandwandersatzwand (hf + M) verläuft genau im Bereich des Notwendigen Treppenraumes, an diesen grenzen im 3./4. OG Laubengänge an die zu Wohnungen führen. Im Inneneckbereich gibt es nach ca. 1,50m angrenzende Badfenster.

Welche Anforderungen haben die Türen vom Treppenraum zum Laubengang?

1. Anforderungen Öffnungen nach Treppenraum oder Brandwand?

Was sticht?!

2. falls Treppenraum wäre eine RS-Türe zum Notwendigen Flur / Laubengang nach BayBO ausreichend

>>> Problem Fenster im Inneneckbereich

>>> Lösung T30 RS zur Sicherung des RW?

3. falls Brandwand T60/90 Türe, für Aussenbereich weitgehend ohne Zulassung (wenn Ansprüche an Wärmeschutz und Optik bestehen)

Benutzer_2550

Die höhere Anforderung ist maßgebend.

T30-RS Tür oder nur T30-Tür mit Abweichungsantrag

für T60 (Brandwand) und ggf. RS-Quailität (Türen vom notw. TRR zu notw. Flur). Türen in T30-Qualität für Einsatz im Außenbereich sind auf dem Markt vorhanden.

clammer

Formal gebe ich Anton recht.

Wenn man sich die Sache aber genauer anschaut, kommt man vielleicht auch zu einer anderen Lösung.

Die Frage ist ja, ob die Schutzziele erreicht werden. Der Treppenraum besteht ja, im Gegensatz zur Brandwand, aus vier Wänden. D. h. selbst wenn das Feuer aus dem Bad in den Treppenraum schlagen würde, wäre es "nur" im Treppenraum - und nicht auf der anderen Seite der Brandwand.

Umgekehrt kann im Treppenraum - brandlastfrei - ja kein Feuer entstehen, dass die Brandwand überspringt.

Wir haben uns in ähnlichen Fällen anstatt der Brandwand die beiden Treppenraumwände als Ersatz für die Brandwand genehmigen lassen; die Türen erfüllen die Anforderungen an Treppenräume.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_822

RS Türen werden bei 200° geprüft, das ist für alle Fälle eines wirklichen Brandes zu wenig, weil im Brandraum um die 1150° (an der decke) erreicht werden, unter dem Sturz zieht es meist mit um die 850° heraus. Daß der Rauch so schnell abkühlt, daß es ein paar m weiter "nur" 200° oder 250° hat, ist eine Erfinung sparsamer (oder dummer) Fantasten. Hier eine T 30 RS eingesetzt ist das Schutzziel Brandabschluß und Rauchabschluß erreicht, weil es IM Treppenraum nicht so heftig brennt, daß die T 30 versagt und im Laubengang auch. Prüfen, ob das Fenster in der Eck nicht als G 30 ausreicht, es muß sich ja keiner davor stellen, um sich zu bräumen und rausschlagen tut es lange nicht. mfg Schächer

Benutzer_2808

Antrag auf Abweichung für T30RS - Türe in F60 Wand wurde gestellt,

die Bauverwaltung sieht jedoch keine Veranlassung eine Abweichung zu bearbeiten.

Es wird die Situation "Treppenraum" betrachtet für den eine RS-Türe ausreichend ist. Es folgte noch der Hinweis, dass bei GKL 4 der Nachweisersteller / Architekt für den Brandschutz verantwortlich ist.

Benutzer_2550

Im Baugenehmigungsbescheid muss eine Begründung vorhanden sein, warum die gestellte Abweichung aus Sicht der Behörde keine Abweichung ist. Oft wird die Begründung unterlassen. Bestehen Sie einfach darauf! Die Entscheidung über die Umsetzung der Türqaulität liegt dann beim Bauherren...

Benutzer_2808

Die Baugenehmigung lag schon vor - die Abweichung wurde nachträglich gestellt. Im BSN war die Treppenraumwand als T 60 Türe in BW Ersatzwand hf+M eingetragen.

Bei der anschließenden Planung ergab sich, dass die T60 Türe für den Aussenbereich, mit Wärmeschutz und Glasauschnitt nicht machbar ist.

LaNie

@allinope

Für den Nachweis ist bei Gkl. 4 zwar der Ersteller / Architekt verantwortlich, aber so einfach kann sich die Behörde meiner Ansicht nach nicht aus der Affaire ziehen, wenn man eine Abweichung offiziell beantragt. Die Entscheidug für die Zulässigkeit einer Abweichung nach Art. 63 Abs. 2 trifft nach wie vor die Behörde oder der PrüfSachV und nicht der Brandschutzplaner.

Entweder Sie genehmigt die Abweichung oder sie lehnt diese ab, aber sie kann diese nicht einfach "nicht bearbeiten".

LaNie

@allinope

ups, da waren einige schneller...

Die nachträgliche Beantragung einer Abweichung ist tatsächlich oft problematisch, wenn die Abweichung keinen Änderungsantrag erforderlich macht. Das bisherige Antragsverfahren ist erstmal bis zum Genehmigungsbescheid abgeschlossen und die Behörde sieht keine Veranlassung, hier wieder tätig zu werden.

Ja, T60 im Außenbereich dürfte schwierig werden, wobei eigentlich bekannt sein dürfte, dass es nur ganz wenige T30-Türen für den Außenbereich gibt.

Wenn Sie keinen Änderungsantrag "konstruieren" können - was bei einer Änderung der Türqualität schwierig ist - könnte der Weg über einen PrüfSachV eine mögliche Lösung sein.

Benutzer_822

machen Sie eine T 30 RS Tür rein und gut ist, ordentlich dokumentiert, warum T 30 RS und nicht nur RS und keine F 90 weil Flur und Treppenraum / Laubengang, das in die Akte mit rein und der Hinweis, daß sich die Bauaufsicht Herr/Frau ... geweigert hat. mfg Schächer

3franken

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen...

ich greife das "Problem" nochmal auf:

Gkl. 5 in Bayern, eine Treppenraumwand ist als Brandwand festgelegt worden.

Im Bestand sind T30-Türen vorhanden.

Bei einer Nutzungsänderung 2008 wurde eine neue T30-RS genehmigt und eingebaut.

Jetzt wird minimal umgebaut (genehmigungspflichtig) und die Baubehörde fordert T90-RS!?

Gibt es neben der evtl. Berufung auf Bestandsschutz evtl. klare Angaben wie diese Situation auszuführen ist.

sonnige Grüsse aus Franken

LaNie

Aus meiner Sicht kann man die Anforderung T90 aus der Brandwandanforderung und (T30-)RS aus der Anforderung an Treppenraumabschlüsse ableiten, so dass T90-RS formal richtig ist.

Inwieweit Bestandsschutz greift, kommt auf den Einzelfall drauf an.

Hannes

so wie bereits weiter oben von clammer beschrieben, haben wir es auch schon gehalten.

Den Treppenraum mit den ordentlichen Trennwänden als eine Art Schleuse betrachtet, und die Türen zu den angrenzenden Fluren anstatt T-RS in T30-RS ausgeführt, dafür anstelle T90 auch "nur" T30-RS.

Da links und rechts des betroffenen Treppenraums noch weitere bauliche Rettungswege vorhanden waren, wurde das erforderliche Schutzziel auch in dieser Ausführung sichergestellt.

So wurde es offensichtlich auch bisher im von 3franken beschriebenen Fall gesehen, sonst wäre die T30-RS in 2008 nicht zugelassen worden.

Am besten die zuständige Baurechtsbehörde freundlich darauf hinweisen...

Gruß

Hannes