Autor: Schächer hallo fireproof,
wichtig ist zu wissen, was Sie / der Denkmalschutz wollen: eine irgendwie sichere Decke / eine denkmalgerecht nachempfundene Konstruktion / irgendetwas neueres ?
Und danach richten sich die Möglichkeiten von
Wiederherstellung des alten Tragsystems mit Schlitzen und passenden Schwarten oder mit Dachleisten und Schwarten oben drauf und Sand- oder Stein- oder Schlackefüllung oder neuer mit Betonplatten oder Leichtbeton oder ... gegen Schalldurchgang oder mit eingepresster Steinwolle als sehr leichter, den Brand zwischen den Balken verhindernder Lösung.
Oben drauf auf jeden Fall eine ausreichend dicke Deckung aus Bohlen / Dielen gegen Durchbrand von oben und, falls nicht mit Steinwolle press voll, auch von unten.
Unten drunter je nach gewollter Ansicht mehrere Lagen GKF Platten (vergleiche DIN 4102 Teil 4 Kapitel Holzbalkendecken, da sind auch "alte" für F 30 und F 60 drin, auch in GK-Katalogen wie Knauf oder Fermacell usw.) oder eine schöne Stukdecke.
Man kann auch mittragende und gegen Durchbrand mitwirkende Steinholzestrichschichten aufbringen, ist aber mit dem Nachweis knifflig. Von der Funktion her optimal : ziemlich leicht, dämmt Schall, trägt etwas mit und brennt schlechter durch als Holz.
Die Decken m ü s s e n statisch nachgewiesen werden, weil die Lasten für Aufbau und Nutzen in den "Ausnutzungsgrad" der Balken eingehen, also "gut ausgenutzt" vielleicht 80 - 90 % der Tragfähigkeit, "wenig ausgenutzt" vielleicht 30 oder 40 %, wenn man lange Balken auf Durchbiegung auslegen muß. Diese "Ausnutzung" geht in die Balkentragfähigkeit beim Brand ein, weil im Brandfall nur gegen Bruch bemessen wird, also Überschreitung der Resttragfähigkeit des abgebrannten Holzes.
In diesem Sinne mfg Schächer