Brandwand Wandkopf

Benutzer_2922

Bundesland Hessen, Gebäudeklasse 5, Regelbau

Geplant ist, eine innere Brandwand (F90-A+M) nicht über Dach zu führen, sondern in Höhe der Dachhaut mit einer beiderseits

50 cm auskragenden Platte abzuschließen. Nun soll das Ganze im Trockenbau erfolgen (siehe Detail im BS-Atlas 6.2.2-B, Seite 33). Die Platte ist folglich, bedingt durch die hölzernen Dachsparren), nicht feuerbeständig sondern F90-B.

Dem daraufhin gestellten Abweichungsantrag will die BA nicht zustimmen, da man der Auffassung ist, dass die Kragplatten auch widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung (M) sein müssen. Hierfür gibt es kein Prüfkriterium und die HBO stellt diese Forderung auch nicht auf. Gibt es Meinungen hierzu ?

Benutzer_2236

In der Berliner Bauordnung steht explizit drin, feuerbeständig und aus nichtbrennbaren Baustoffen, also F90-A. Ich denke, die Versagung besteht hier nicht in der mechanischen Belastbarkeit, sondern hinsichtlich der brennbaren Baustoffe. Ich würde dies im Neubau auch nicht zulassen, da hier eindeutig das Schutzziel nicht erfüllt wird.

Benutzer_822

Im Bestand ist es manchmal schwierig, eine gute Lösung zu finden, da werden die "beiderseitig auskragenden Platten" oft auch als F 90 BA Konstruktionen genehmigt (Abweichung). Im Neubau oder bei Aufstockungen ist über Dach zu gehen oder zu betonieren, um eine dauerhafte, widerstandsfähige Lösung zu erreichen. Nachweisen im Sinne "M" kann man es nicht, weil "M" nicht als rechenbare Forderung sondern als "Versuchsschlag auf die Wand" angegeben ist. Daher ist die Forderung der Bauaufsicht formal unsinnig und falsch aber die sachliche Beurteilung, daß das Ding nichtbrennbar sein muß unbedingt richtig. Bei Bränden läuft Feuer sehr oft über den Brandwandkopf in das Nachbnarhaus. Das Löschen erzeugt stets einen großen Wasserschaden ! Über Dach ist die sinnvollste und wirkungsvollste Lösung ! mfg Schächer