Kunststofflager-Richtlinie MKLR

Benutzer_3121

Hallo,

wer kennt eine Stelle, an der ich einen Kommentar oder eine Begründung zur Kunststofflagerr-Richtlinie finde?

Es geht mir um den Geltungsbereich und im Speziellen um den Begriff "Sekundärstoffe aus Kunststoff".

Für Hilfe hierzu wäre ich sehr dankbar!

Gruß

brandsicher

Die unverbindliche VdS 2517: 2011-02 (03) definiert:

"2.1 Brennbare Sekundärrohstoffe können beispielsweise bestehen aus: Kunststoff, Papier, Holz oder Textilien."

Der Rest ist Sachverstand.

Benutzer_2865

Hallo Avatar,

wenn ich mich nicht täusche, gab es zum thema "Sekundärrohstoffe" schon einmal ein Thread hier im Forum:

http://www.brandschutzfachplaner.de/index.php?inhalt=Forum.php&art=antwort&uid=6e325a4811b64dd6050bf09e6995&frageID=2186&li=#20820

Gruß

mc.greg

Benutzer_3121

Den Beitrag kenne ich,aber er löst mein Problem leider nicht.

Mich interessiert, ob aufgrund des Begriffs Sekundärstoffe aus Kunststoff - man beachte, dass von Stoffen und nicht von Rohstoffen gesprochen wird! - die Richtlinie überhaupt zutrifft. Ich spreche ein bestimmtes Objekt an; eine Lagerhalle für Granulat auf KS, sowohl neues als auch recyceltes Material.

Außerdem wird im v. g. Beispiel eine Sprinkleranlage eingebaut. Das will ich nun gerade nicht, dann wäre das Problem der Anwendung auch zweitrangig.

Mattes

Hallo Avatar,

ich zitiere im Folgenden aus einem Schreiben des Bauministeriums NRW vom 23.11.2005 auf eine ähnliche Anfrage:

..."Da die Brandlast, die Gefahrenlage und das Schutzziel bei der Zwischenlagerung von Kunststoffen gleich bewertet werden können, unabhängig davon, ob ein Kunststoff als Sekundärstoff zur Wiederverarbeitung als Recyclingmaterial oder als neues Produkt im Produktionsprozess anfällt, kann die Anwendung der Regelungen der KLR NRW bei ähnlich vorliegenden Verhältnissen auch für Kunststoffe empfohlen werden, die im Produktionsprozess, z.B. als Rohstoff zur Weiterverarbeitung in Spritzgießmaschinen zwischengelagert werden."

Wir handhaben es bei der Beurteilung ebenfalls in diesem Sinne, nach Möglichkeit bis hin zu Reifenlagern; der entscheidende Satzteil für mich war: gleiche Brandlast und Gefahrenlage hinsichtlich des Schutzziels unabhängig vom Geltungsbereich der KLR...

Gruß

Matthias Bußmann

brandsicher

Die Mischung verschiedener (z. T. verschmutzter) Stoffe bringt die erhöhte Brandgefahr. Für reine und aufbereitete Kunststoffe gelten (nur) die Anforderung für die Lagerung gemäß Industriebaurichtlinie.

m.f.G.

U. Drechsler

brandsicher

Wenn man seine Rohstoffe aber wie auf einem Recyclinghof lagern will, sollte man auch die Regeln einhalten, die dort gelten (Kunststofflager-Richtlinie).

m.f.G.

U. Drechsler

Feuer-Hewi

Hallo AVATAR,

schick mal eine Mail an info € tueren-akademie.de und ich schick Dir die Stellunnahme der ARGEBAU;

zum Eintrag von Mattes: hier ist zu beachten "kann"

wie Kollege Dreschler ja schon schreibt, handelt esa sich um "Abfall" aus Kunststoffen und nicht um Material zur Weiterverarbeitung (Granulat), denn sonst müpsste die Kunststofflagerrichtlinie ja für alle Kunststoffprodukte in der Lagerung angewandt werden: z.B. Autostoßfänger, Schalter, Becher.....

das war nicht gewollt und gemeint;

die Gefahr beim "Abfall" (der ja keiner ist im Sinne des Abfallwirtschaftskreislaufgesetz) liegt in der Unbestimmtheit der Materialien und der Verschmutzung durch ggf, leicht entzündliche Inhaltsreste; diese Reste können ggf. zu einem gefährlichen Coktail werden;

mfg

der Feuerteufel

clammer

Sekundärstoffe sind "gebrauchte" (entsorgte) Kunststoffe, die durch Aufarbeitung in Sekundärrohstoffe umgewandelt und wieder in einen Produktionsprozess zurückgeführt werden.

Nach dieser Definiton wäre ein Sekundärstoff der Zustand vor und ein Sekundärrohstoff der nach dem Recycling.

So wie Sie Ihr Problem beschreiben, scheint es ja auch (brandschutz)technisch keinen Unterschied zwischen den Granulatarten zu geben, sondern nur einen formalen.

Gruß

C. Lammer

n-ludwig

Hallo Zusammen,

und noch eine Frage zum Anwendungsbereich der KLR (in Hessen):

Wenn ich Lagermengen von bis zu 200 m³ jeweils in 2 Hallen unterbringe, die durch eine Brandwand voneinander getrennt ist, dürfte die KLR nicht greifen, richtig? Das heißt, bei 2 Brandabschnitten mit insgesamt 400 m³ Sekundärstoff aus Kunststoff genügt die Bewertung an IndBauR.

Was meinen andere? Wie sind die Erfahrungen?

MfG aus Wiesbaden, Nadja Ludwig

brandsicher

Hallo Frau Ludwig,

ja, nicht nur in Hessen.

m.f.G.

U. Drechsler

clammer

Hallo Frau Ludwig,

die RL gilt ab 200 m³, unabhängig davon, in wievielen Brandabschnitten diese lagern.

Die Crux ist, dass die HBO von baulochen Anlagen ausgeht, die IndBauRL von Brandabschnitten.

Gruß

C. Lammer