Dachkonstruktion

Benutzer_874

Hallo die Herrschaften,

ich habe ein eingeschossiges Gebäude GKL 3 (also >400 m²) mit nicht verkleidetem Dach.

Tragende Wände und Stützend feuerhemmend.

Wie sieht es mit Sparren aus?

Und Koppelpfetten?

Wenn ich das Dach als Decke betrachte, hätte ich keine Anforderung. Darf man das so sehen?

Wer kann mir bitte Tipps geben?

Danke,

Bogner

Hannes

Ein Dach ist keine Decke, warum wollen Sie das Dach nicht als solches betrachten?

Mit Ausnahmen von einigen Sonderbauten werden an das Dach keine Anforderungen in Bezug auf den Feuerwiderstand gestellt.

Gruß

Hannes

brandsicher

Hallo Herr Bogner, Decken müssen als tragende und raumabschließende Bauteile zwischen Geschossen im Brandfall ausreichend lang standsicher und widerstandsfähig gegen die Brandausbreitung sein. Der obere Abschluss eines Raumes wird zwar auch als Decke bezeichnet, ist aber keine Decke im Sinne des § 29 BayBO. Bedachungen müssen gegen eine Brandbeanspruchung von außen durch Flugfeuer und strahlende Wärme ausreichend lang widerstandsfähig sein (harte Bedachung) – also ohne Feuerwiderstandsdauer. Diese ist nur für das Tragwerk der Dächer von Sonderbauten, nicht aber für Bauten nach Bauordnung geregelt. Wenn im Brandfall kein Bauteil mit Anforderungen an die Feuerwiderstandsfähigkeit (z.B. eine feuerhemmende Decke) zu tragen ist, ist eine „kalte“ Bemessung für die das Dach tragenden Bauteile ausreichend. Nach den Buchstaben der Bauordnung ist das aber zur Zeit eine Abweichung, die jedoch begründet und gewährt werden kann.

m. f. G.

U. Drechsler

Benutzer_874

Danke die Herren, aber jetzt bin ich genauso schlau wie vorher.

Sparren F30: ja oder nein?

Pfetten F30: ja oder nein?

Gruß

Bogner

brandsicher

Hallo Herr Bogner, ich vertrete die Ansicht, dass auch ohne nachgewiesene Feuerwiderstandsfähigkeit der tragenden sowie der von Ihnen benannten Bauteile der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.

Eine verbindliche Auskunft erhalten Sie aber nur von dem Prüfingenieur, der die bauliche Anlage auch prüft.

m. f. G.

U. Drechsler

LaNie

Ich verstehe die Diskussion nicht ganz.

Wie Hannes schon sagt: ein Dach ist keine Decke.

Wenn Sie ein Dach haben, müssen i.d.R die Sparren und Pfetten auch nicht F30 sein (Ausnahme Sonderbauten).

Wie kommen Sie auf den Schluss, dass wenn Sie "das Dach als Decke" betrachten, diese "Decke" dann keine Anforderung hat? Art. 29 Abs. 1 bezieht sich ja nur auf Decken (Geschosse) im Dachraum. Dies ist ja laut Ihrer Beschreibung bei einem eingeschossigen Gebäude nicht der Fall.