Windenergieanlagen - Waldbrandgefahr - brandschutzfachplaner.de

Windenergieanlagen - Waldbrandgefahr

n-ludwig

Hallo Kollegen,

bei der Erstellung von Brandschutzkonzepten für Windenergieanlagen stellt sich mir die Frage, wie festgelegt wird, ob ein Waldgebiet Waldbrand gefährdet ist.In dem Merkblatt Windenergieanlagen sind diverse Hinweise gemacht, welche Voraussetzungen eine starke Waldbrandgefahr darstellen. In manchen Fällen fällt es mir trotzdem schwer, diese Einstufung zu treffen. Von den Genehmigungsbehörden wird jeoch in den BS-Konzepten diese Einstufung gefordert. Wie gehe ich diesebezüglich am bestene vor? Gibt es vielleicht Karten, in denen deutsche Wälder eingestuft sind? Ist womöglich grundsätzlich ein Fachplaner damit zu beauftragen (z.B. Ökologe, Freiflächenplaner, o.ä.), der den Waldbestand, Bodenverhältnisse etc. im Detail aufnimmt? Den Baumbestand bekomme ich meist erfragt, aber was ist mit den übrigen Faktoren "trockener, sandiger Standort ?". Im gerade vorliegendem Fall habe ich 90 % Fichtenbestand. Lässt sich aufgrund dieser Information bereits behaupten, dass es sich um einen waldbrandgefährdeten Bereich handelt?

Danke für Hinweise!

Schöne Grüße, Nadja Ludwig

Benutzer_822

am Hessentag habe ich mich mit Brandschützern des RP Kassel zum Thema unterhalten, weil diese die Richtlinie federführend bearbeitet haben. Hier hilft wohl n u r die Einschätzung durch den "Hessen Forst". Bei einem Kiefernwald erwarte ich eine erhebliche Brandgefahr für den Wald, ein Mischwald mit vielen Laubbäumen ist da robuster. Das Thema geht mit der Löschwasserbevorratung weiter und ist diesbezüglich unklar. Ist für jedes einzelne WKA ein Löschwasservorrat anzulegen ? Für 10 gemeinsam, die auf 2 km Linie stehen ?

Die vielen Höhenrettungstrupps, die euforisch gegründet wurden, wurden wieder auf wenige "eingedampft", weil man sah, daß die Unterhaltung dieser Sondereinheiten (Training, Ausrüstung) sehr viel Geld kostet. Die Retter kommen daher aus der Ferne mit dem Hubschrauber angeflogen - oder im "Fernverkehr" angefahren. Wie finden sie bei 10 beieinander stehenden WKA den richtigen Turm ? Große Nummern ( 2 m ) erleichtern die Erkennung aus der Luft / Anfahrt. Das beschleunigt zumindest den ersten Zugriff. mfg Schächer

clammer

Hallo Frau Ludwig,

sofern überhaupt eine nationale Einteilung in "Waldbrandgefahrenklassen" gemacht wurde, sind dafür die Forstbehörden zuständig.

Der Vollständigkeit sei darauf hingewiesen, dass diese Einstufung nicht statisch ist und sich daher in einigen Jahren wieder ändern kann.

Außerdem gibt es auch noch die Einstufung in "Waldbrandrisikostufen" der EU-Kommission; auch hier sind die Forstbehörden die richtigen Ansprechpartner.

Tipp:

http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/120809_WWF_Waldbrandstudie.pdf

Auf Seite 54 finden Sie eine Karte mit den Waldbrandrisiken in Deutschland.

Gruß

C. Lammer

n-ludwig

Hallo Zusammen,

vielen Dank erst einmal Herr Lammers. Ihre Hinweise waren sehr hilfreich für mich.

Ergänzend zu meiner Ausgangsfrage stellt sich mir nun eine weitere Frage.

Diese betrifft die Anforderung an die Wasserversorgung gemäß Abschnitt 3.13 des Merkblattes Windenergieanlagen. Darin lautet Satz 3: "Nach 30 Minuten muss eine Wasserversorgung von 800 l/Min. sichergestellt sein." Unklar ist mir, ob sich dieser Satz auf den vorangehenden Satz bezieht. Dieser lautet: "Liegt die WEA in einem Waldbrand gefährdeten Wald, ist zur Erstversorgung eine Löschwassermenge für eine Löschzeit von 30 Min bei 400 l/Min vorzuhalten."

Im Klartext will ich also wissen, ob die Anforderung an eine Wasserversogung nach 30 Minuten grundsätzlich besteht oder nur bei einem Waldbrand gefährdeten Wald. Gibt es hier im Forum vielleicht einen Experten, der sich mit dem Merkblatt Windenergieanlagen auskennt und weiß, wie dieser Sachverhalt gemeint ist???

Ich danke für Hinweise und Tipps!

Schöne Grüße, Nadja Ludwig