Türen in Brandwänden

Benutzer_369

Hallo Forum,

Türöffnungen in Brandwänden sind grundsätzlich mit T90-Türen zu versehen. So weit, so klar. Nun stellt sich im Kollegenkreis aber die Frage, darf es eine T90-Türe aus Holz sein oder muss es eine Stahltüre sein? Argumtentation für erste Ansicht, T90 ist feuerbeständig, egal aus welchen Material, Argumantation für letztere Auffassung, laut Bauordnung dürfen Brandwande nicht durch brennbare Bauteile überbrückt werden. Wie seht Ihr das?

Gruß Günter Merkl

vonhof

Hallo Herr Merkl,

Art. 15 Abs. 6 BayBO: feuerbeständige Feuerschutzabschlüsse können aus brennbaren Baustoffen bestehen. Gilt m. E. auch für Brandwände.

Gruß

Alexander Vonhof

Benutzer_333

Sehr geehrter Herr Merkl,

mit dem Ausdruck "Brandwände dürfen nicht durch brennbare Teile überbrückt werden" ist in 1. Linie die Brandweiterleitung entlang der Oberfläche eines Baustoffes gemeint.

F-Türen, egal aus welchem Material, zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass die Brandwände n i c h t überbrückt werden, sondern die Brandabschnitte für z. B. 90 Min. voneinander getrennt werden.

Grüße, Rupert Ehrlenspiel

Benutzer_369

Sehr geehrter Herr Erlenspiel,

es dürfte dem Feuer ziemlich egal sein, ob es sich mit Hilfe eines Balkens oder einer hölzernen Zarge durch eine BW durchfressen kann (nach 90 Minuten). Gerade das sollte aber eine BW verhindern.

Gruß Günter Merkl

Benutzer_411

Guten Tag Kolleginnen und Kollegen,

ist die Türe T90 nach DIN 4 102 geprüft und entsprechend der Zulassung eingebaut, dann ist die Sache konform und zulässig. Es brennt da dann auch keine Zarge durch, sonst hätte das Bauteil seinen Brandversuch nicht bestanden.

Gruss aus Stuttgart

Ralf Schäfer

Benutzer_369

Hallo Herr Schäfer,

ich denke, dass der Einbau aber nur dann zulässig ist, wenn in der Zulassung wörtlich auch der Einbau in Brandwänden vermerkt ist. Insoweit gebe ich Ihnen recht.

Gruß Günter Merkl

Benutzer_411

Hallo Herr Merkl,

ähm, wo steht das denn geschrieben????? eigentlich sind ja nur die Randparameter festgelegt (MW-Stärke - und Güte, BN-Güte, etc.). Wär mir ne ganz neue Lücke die sich mir da auftut.

Gruss aus Stuttgart

Ralf Schäfer

Benutzer_369

Hallo Herr Schäfer,

ich habe zwischenzeitlich erfahren, dass die Fa. Schörghuber in Ihren Zulassungen ausdrücklich den Einbau in Brandwänden vermerkt hat. Das wird nicht ohne Grund so gemacht worden sein.

Gruß Günter Merkl

Benutzer_509

Liebe Kollegen,

die Antwort ist ganz eindeutig:

in der BayBauO steht wörtlich ...".....die Öffnungen müssen mit selbstschließenden, feuerbeständigen Abschlüssen versehen, die Wände und Decken anschließender Räume aus nichtbrennbaren Baustoffen hergestellt werden."

Feuerbeständig heißt für eine Türe "T90" und sonst nix! Erfüllt die Türe diese Anforderung kann sie auch eingebaut werden. Punktum!

Oder anders herum gefragt: Habt Ihr schon mal eine Türe T90-A gesehen?? Ich noch nicht!

Viele Grüsse

Dirk Engels

Benutzer_369

Sehr geehrter Herr Engels,

ich denke, dass alle T90-Stahltüren aus nichtbrennbaren Material hergestellt sind. Wenn Sie den art. 31 der Bay BO aufmerksam lesen, werden auch Sie feststellen können, dass an mehreren Stellen ausdrücklich die Nichtbrennbarkeit der umgebenden Baustoffe gefordert wird (Absatz 9 und 10). Insbesondere den Punkt 8 sollten sie nicht übergehen. Da ich zwischenzeitlich erfahren habe dass es T90-Holztüren mit ausdrücklicher Zulassung für Brandwände gibt, halte ich Ihre Punktum-Behauptung zumindest für vorschnell.

Gruß Günter Merkl

Benutzer_99

Autor: Dirk Engels Sehr geehrter Herr Christian,

für Brandwände werden lediglich feuerbeständige Türen gefordert. Ansonsten würde die Formulierung "........feuerbeständige Türen aus nichtbrennbaren Baustoffen......" lauten, wie es ja an anderen Stellen im Baurecht ja auch heißt. Die umgebenden Baustoffe

Insofern habe ich meine Antwort schon recht gut überlegt;-))

Freundliche Grüsse

Dirk Engels

Benutzer_99

Autor: Dirk Engels ...vergessen habe ich noch:

Brandwände dürfen durch brennbare Baustoffe nicht "überbrückt" werden. Das bezieht sich jedoch im wesentlichen auf Decken, Dächer u.ä. . Sie führen an, dass Ihnen bauaufsichtlich zugelassene T90-Türen mit "Brandwandeignung" bekannt seien. Wenn das so ist, dann erläutern Sie mir doch bitte mal den Unterschied zwischen Türen aus Holz die dafür zugelassen sind und solchen aus Holz die es nicht sind? Denn in beiden Fällen handelt es sich um brennbare Baustoffe.

Freundliche Grüsse

Dirk Engels

Benutzer_99

Autor: Hans Höcker Hallo Herr Engels!

Hier wird aber nun viel um den Brei herumgeredet!

Der Unterschied der beiden Türen liegt darin, dass bei der einen Herstellerseits garantiert wird, dass die Anforderungen an T90 eingehalten werden und bei der anderen nicht!!!!!

Um dies tun zu dürfen muss dieser eine Prüfung beantragen und bezahlen sowie eine Zulassung beantragen und bezahlen und wenn der Hersteller genug bezahlt hat, darf er diese als T90 verkaufen.

Es könnte gut sein, dass bei nicht zertifizierten Türen ebenfalls T90 erreicht wird, diese sind aber einfach nicht zertifiziert!!!!!

MfG

Hans Höcker

Benutzer_99

Autor: Dirk Engels Hallo Herr Höcker,

ja, das die fragliche Türe bauaufsichtlich zugelassen ist, habe ich natürlich vorausgesetzt. Es ist doch selbstredend, dass nur solche Produkte verwandt werden (dürfen), die auch entsprechende Prüfungen erfolgreich absolviert haben.

Aber trotzdem Danke für den Hinweis!

Freundliche Grüsse aus Köln

Dirk Engels

Benutzer_822

Autor: Schächer Liebe Kollegen,

eine T 90 Tür ist eine Tür, die auf Antrag des Herstellers von einer dafür zugelassenen Stelle nach DIN 4102 geprüft und für ausreichend befunden wurde. Dafür gibt es auf weiteren Antrag einen Zulassungsbescheid des DIBt und auf dem Produkt eine Plakette mit dem "Ü" - Zeichen und "T 90 nach DIN 4102". Und n u r eine solche geprüfte und amtlich bestätigte Lösung ist eine nach Baurecht zulässige Lösung. Das Wort "zertifiziert" kommt darin nicht vor. Und in der BayBO, HBO, MBO, ... ist nirgends eine Forderung, daß in einer Brandwand mehr als eine T 90 sein muß. Also kann zwar der Hersteller mit dem DIBt vereinbaren, im Text des Zulassungsbescheides "für Brandwand geeignet" aufzunehmen, ein Zeugnis für eine T 90 ist aber ein für eine Brandwandforderung ausreichendes Zeugnis, weil das Gesetz das so sagt. In manchen Ländern zusätzlich "RS", d.h. zusätzlich geprüft und beschieden (wie vor) aber nach DIN 18 195 und gekennzeichnet auf einem weiteren Blechschild "Ü" und "RS nach DIN 18 195". Und der Rest wie vor. Nicht verrückt machen lassen.

mfg Schächer

[gelöscht]

Hallo Forum, Hallo Herr Schächter,

sicher ein Zahlendreher. Die 18195 mit den Blättern behandelt Bauwerksabdichtungen. RS ist in der 18095 geregelt.

In den Beiträgen sind die richtigen, aber auch unzutreffende Erläuterungen enthalten. Da hier auch einiges überzogen dargestellt wurde möchte ich die richtigen Aussagen mit einem etwas ?schizophrenen? Vergleich untermauern. Wenn es einer Fa. gelingt eine BS Tür aus Pappe so zu imprägnieren, dass sie die Prüfung besteht und eine Allgemeines Bauaufsichtliches Prüfzeugnis bekommt, dann kann man auf und nieder springen, die Tür darf in einer Brandwand eingebaut werden.

Viele Kollegen lassen doch auch in Kurstofffallrohre > 32 mm Durchmesser in Decken einbauen, obwohl das nicht funktionieren kann. Bis die ansprechen sind Funken oder Glut schon im Keller. Wenn dort ein Knie ist brennt das durch. Und das Feuer ist ggf. von der 4 Etage in den Keller gerauscht.

Viele Grüße Rainer