LöRüRL + TRbF 110 + 210

Benutzer_523

Sehe ich das richtig,

ich kann 5 (im vorliegenden Fall mit jeweils 70 m³)Lagertanks aus brennbarem Material mit brennbaren, wassergefährdenden Flüssigkeiten (Mineralöl-Wasser-Gemisch, WGK 2) in EINE gemeinsame Auffangwanne stellen,

die Auffangwanne muß nur das Volumen EINES der Tanks fassen können zzgl. 30 cm für Schwerschaum,

und eine BMA ist auch nicht vorgeschrieben?!?

Oder gibt es irgendwo im kleingedruckten noch die Forderung "bei brennbaren Flpüssigkeiten immer mit BMA"??

Wie kann sonst sichergestellt werden, dass nur ein Tank havariert? Wenn 70 m³ Mineralöl brennen bleibt der Tank daneben, obwohl aus PE und 1-2 m entfernt, intakt?

Oder ist das eine Unlogik in der Richtlinie, die man einfach hinnimmt, da es dem Bauherrn Vereinfachungen bringt?

Kennt sich hiermit jemand aus und kann mir mal seine EInschätzung geben?

Danke!

Benutzer_822

LöRü RL : die Rede ist von verschiedenen Lagerabschnitten, von denen die LöRü nur den Bedarf des größten Rückhaltevolumens erfordert, also : Trennwände zwischen den 3 70 m³ Behältern, dann nur e i n e r maßgebend, ungetrennt ist es e i n Lagerabschnitt und die Gesamtmenge zu werten (4.2.2).

Grundsätzlich: auslaufendes Lagergut + Löschwasser (4.2.2 weiter unten).

Bemessung: für brennbare Flüssigkeiten nach Abschnitt 7 mit Stoffvolumen, Berieselungsvolumen und Schaumteppich über allem ... siehe 7.2.3

ich denke, 210 m³ brennbare Flüccigkeiten sollte man in doppelwandigen Erdtanks lagern, daß sie "zündsicher" untergebracht sind. mfg Schächer

Benutzer_523

Danke für die Antwort,

die Ermittlung der Lagerabschnitte erfolgt wie von Ihnen beschrieben bei allen Stoffen, aber eben bis auf brennbare, flüssige wassergefährdenden Stoffe, was hier vorliegt. Somit keine Bemessung nach Tabelle 1 + 2 etc.

Tabelle 1 + 2 kann man dann getrost beiseite lassen, siehe 5.3.6. (Sinngemäß: Wenn Schaum als Löschmittel, dann gehe zu 7.2.2. und überspringe den Rest).

Und die Berechnung nach 7.2.3. erfolgt doch nur, wenn die Werte nach 7.2.2. nicht eingehalten sind.

Und 7.2.2. nimmt bezug auf die Größe des Auffangraumes, "wie er nach TRbF 110 Nr. 7.4. und TRbF 210 Nr. 3.5 zu bemessen ist"

Dort heißt es eindeutig, nur das Volumen EINES der Tanks muß in den Auffangraum hineinpassen.

(Ich sehe ja auch die Diskrepanz, will es aber irgendwie nachvollziehen können)

Gruß

Hergenhan

clammer

Zunächst einmal ist der Anwendungsbereich der LöRüRL zu beachten:

"Die Parameter dienen ausschließlich der Ermittlung des Volumens des zurückzuhaltenden Löschwassers."

Primär also nicht dem Produktaustritt; hier gilt TRbF 20.

Die Abschnitte 5 und 6 sind m. E. in Ihrem Fall nicht zutreffend, da es sich um stationäre Lagertanks handelt; es gilt also Abschnitt 7 der LöRüRL.

In der TRbF 20 heißt es unter 3.2.3:

"(1) Das Fassungsvermögen von Auffangräumen ist so zu bemessen, dass sich das Lagergut im Gefahrenfall nicht über den Auffangraum hinaus ausbreiten kann."

und weiter

"(3) Der Auffangraum muss MINDESTENS fassen können ... "

Außerdem sind die unter Nr. 7 aufgeführten Tankabstände einzuhalten.

Es sei noch auf Anhang B verweisen sowie auf die Fußnote 4:

"In den Bauartzulassungen für Kunststofftanks können abweichende Abstände festgelegt sein."

Gruß

C. Lammer

Benutzer_3010

Die TRBF 20 wurde nach meinem Kenntnisstand durch die TRGS 510 ersetzt.

clammer

@Greenhorn

Da haben Sie recht - und auch wieder nicht.

Alle TRbF wurden zum 31.12.2012 zurückgezohen. Gleichwohl verweist die LöRüRL noch auf die TRbF 110 (bzw. TRbF 210), die beide durch die TRbF 20 ersetzt wurden.

Die TRGS 510 wiederrum gilt nur für die Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Gefäßen; in der Frage ging es aber um die stationäre Lagerung in Tanks.

Gruß

C. Lammer