Brandwand bei landwirtschaftlichen Gebäuden

Benutzer_2368

wir bearbeiten gerade ein landwirtschaftliches Gebäude mit den Ausmassen ca 60 *25. Der umbaute Raum ist über 10.000 m³ . Hierfür ist eine Abweichung bzgl. der inneren Brandwand erforderlich. Ist zusätzlich noch ein Abweichung bzgl. der 40 m erforderlich. Finde im Gesetz keine Ausnahme hierfür für landwirtschaftliche Gebäude.

Desweiteren erstreckt sich das Gebäude über mehrere Flurnummern und wurde auch so genehmigt. Demzufolge benötigen wir hierfür auch eine Abweichung bzgl. der Brandwände an den Grundstücksgrenzen oder?

Dann hätte ich noch eine letzte Frage: benötigt jedes landwirtschaftliche Gebäude (meist ja in etwas exponierter Lage) einen Blitzschutz?

Vielen Dank im voraus.

Benutzer_2865

Hallo artep0605,

aus ihrer Beschreibung zu den Brandabschnitten und Flurstücken konnte ich nicht so recht eine eindeutige Fragestellung (ihrer Beschreibung nach wurde es bereits so genehmigt?) herauslesen.

Zu ihrer Frage zum Blitzschutz: Die Bauordnung umschreibt es eher zart im § 46 MBO. Konkreter sind da die Aussagen und Hinweise der Sachversicherer in Abstellung auf die jeweiligen Nutzungen:

http://www.vds-industrial.de/brandschutz/brandschutzkonzept/landwirtschaft/

Gruß

mc.greg

Benutzer_2368

Das Bauvorhaben wurde bereits genehmigt. Wir bearbeiten nur den Brandschutznachweis. Meine Frage war ob wir auch eine Abweichung bzgl. der fehlenden Brandwand nach 40 m benötigen und ob wir eine Abweichung bzgl. der fehlenden und natürlich auch nicht möglichen Brandwände an den Grenzen (da diese ja durch das Gebäude verlaufen) benötigen.

Gruß

Benutzer_607

Hallo artep0605,

die richtige Antwort auf die Frage bezüglich der Abweichung von der 40 m - Längenbegrenzung bei landwirtschaftlichen Gebäuden würde mich auch interessieren.

Ich stelle grundsätzlich immer einen Antrag auf Abweichung, sobald die Gebäude länger als 40 m werden (auch wenn der umbaute Raum kleiner als 10.000 m³ ist).

Bisher wurde die Abweichung von den Bauaufsichtsbehörden immer erteilt. Allerdings hatte ich auch schon den Fall, dass in einem Landratsamt zwei unterschiedliche Ergebnisse herauskamen. Bei Sachbearbeiter 1 wurde die Abweichung mit ausgesprochen, bei Sachbearbeiter 2 erhielt ich keine Abweichung mit dem Vermerk, dass keine Abweichung erforderlich ist.

Anscheinend ist man sich auch bei den unteren Bauaufsichtsbehörden nicht ganz einig.

Gruß

HEbert

clammer

@HEbert

Für landwirtschaftlich genutzte Gebäude im Sinne des §30 MBO gilt NICHT die 40-m-Abstandsregelkung sondern die Volumenregel (10.000 m³); somit besteht auch KEIN Abweichungstatbestand.

Auch die andere Frage erübrigt sich; da das Gebäude (!) über mehrere Grundstücke geht, ist auch nicht der Tatbestand für die Notwendigkeit von GebäudeABSCHLUSSwänden erfüllt; das Schutzziel der Brandwand als Gebäudeabschlusswand ist ja ein ganz anderer.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2368

Hallo,

@clammer

Vielen Dank für die Antwort.

Logisch erscheinen mir ihre Antworten schon und an sich würde ich auch so denken, allerdings finde ich für beides keine gesetzlich. Grundlage. Somit kann ich der prüfenden Bauaufsicht auch nichts entgegensetzen.

Gibt es irgendwo einen Kommentar ... Dazu?

clammer

@artep0605

Dies können Sie z. B. in der Begründung der MBO der "Konferenz der für Städtebau, Bau- und Wohnungswesen zuständigen Minister und Senatoren der Länder (ARGEBAU)" nachlesen.

Gruß

C. Lammer