Verkauf, kleiner Sonderbau, Alarm, intern

Benutzer_1653

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bearbeite eine kleine Verkaufsstätte, Sonderbau ca. 1.000 m².

In den großen VkStätten sind nach Verordnung BMA erforderlich. Das halte ich im vorliegenden Objekt für überzogen. Aber auch hier hat man eine Entfernung von einem Ende des Raumes zum anderen von ca. 50m. Da wird ein internAlarm auf Zuruf nicht unmöglich aber schwierig sein. Daher soll die interne Alarmierung über Durchsagen (Mikrofon an der Kasse) mittels ELA erfolgen. Gibt es Normen, in denen die erforderlichen Maßnahmen zur Gewährleistung einer ausreichenden Funktionssicherheit notiert sind? Oder legen Sie die Anforderungen im Detail selbst fest?

Gruß Arnulf

clammer

Hallo Arnulf,

ohne BMA käme die VDE 0828 (Elektroakustische Notfallwarnsystem)zum Tragen.

Angesichts des Kosten-/Nutzenaufwandes fahren Sie nach meiner Einschätzung aber mit einer BMA und Warntongebern (Sirenen; gibt es auch mit Sprachdurchsage/-speicher) ggf. besser bei mehr Sicherheit.

Wenn Sie die Anforderungen selbst beschreiben, sollten sie eindeutig sein, dass, falls vorgesehen, der SV bei der Abnahme diese auch "diskussionsfrei" überprüfen kann (trifft ggf. auch auf die WKP zu).

Eine andere Frage wäre, ob das "Ding" wirklich "Alarmieren" heißen muss, oder reicht eine "Information" der Kunden nicht aus??

Gruß

C. Lammer

brandsicher

Hallo Herr Lammer,

die Alarmierung halte ich in der beschriebenen Verkaufsstätte für übertrieben. Wichtiger ist, dass jeder Nutzer einen Ausgang erreiche, wenn er sich von einem möglichen Entstehungsbrand entfernt. Wichtig sind Anzahl der Ausgänge und die Entfernung dort hin.

Nur in besonderen Fällen kann sich hier die Notwendigkeit der Alarmierung aus besonderen (unübersichtlichen) räumlichen Verhältnissen ergeben.(hatte ich auch schon)

m.f.G.

U. Drechsler

LaNie

Vollzugshinweise zur BayBO 2008: (800-2000 m²)

In diesen Verkaufsstätten sind höhere Brandschutzanforderungen an Bauteile oder die Forderung von anlagentechnischem Brandschutz in der Regel nicht gerechtfertigt. Dagegen kommen ggf. Anforderungen an die Rettungswegführung oder -kennzeichnung und Betriebsvorschriften (z. B. das Gebot, während des Betriebs die Rettungswege frei und Türen in Rettungswegen unversperrt zu halten) in Betracht.

Benutzer_2867

Hallo Arnulf,

wir haben zurzeit auch eine Verkaufsstätte mit ca. 1000 m² Verkaufsfläche. Wir haben eine BMA als Kompensation für Rettungsweglängen bis zu 35m (BayBO bis 800m²) hergenommen. Die VkV sieht 25m vor.

Gruß

Wago

clammer

Hallo Herr Drechsler,

ungeachtet, ob die Alarmierung sinnvoll ist oder nicht - die Frage war nach gültigen Normen.

Dies sind für die Alarmierung nach meinen Kenntnisstand folgende:

VDE 0828 Elektroakustische Notfallwarnsysteme,

VDE 0833-2 Brandmeldeanlagen sowie

VDE 0833-4 Sprachalarmierungsanlagen (mit BMA)

Da VDE 0833-2 bzw. 4 in Verbindung mit der BMA stehen, die es in diesem Projekt nicht geben soll, bleibt VDE 0828.

Für andere Einrichtungen, wie zu Beispiel Hausalarm- oder ELA-Anlagen, gibt es entweder gar keine Normen oder nur solche ohne sicherheitstechnische Festlegungen.

Gruß

C. Lammer