Einstufung Gebäudeklasse

Benutzer_2867

Hallo zusammen,

ich möchte Euch um Eure Einschätzung für die vorliegende Situation bitten, da hier die Meinungen auseinandergehen.

Es handelt sich um eine unterirdische Tiefgarage mit einer Nutzfläche von ca. 5000 m². Die Tiefgarage ist überbaut mit einem Wohngebäude von ca. 100 Wohnungen (Höhe >7m und

In welche GK sind nun Wohngebäude und Reihenhäuser einzustufen? Vielen Dank im voraus.

Gruß

Wago

WernerMueller

Hallo Wago,

Das ist eine GK 3. TG teilt die GK der Gebäude, die auf ihr stehen.

Gruß

Werner Müller

Benutzer_1653

Die Einstufung fängt erst mal damit an, dass man untersucht, was ein eigenes Gebäude ist s. § 2 Abs. 2 BayBO

- unterirdische Tiefgarage, selbstständig benutzbar ist eigenes Gebäude,

hat keine Gebäudeklasse, da keine anrechenbaren Flächen und

keine Geschosse über Gelände in denen Aufenthalträume möglich sind,

demnach keine anrechenbare Höhe.

Das Klassensystem ist dort ohnehin nicht zutreffend. Hier geht es nach

Garagenverordnung und falls die Anforderungen geringer als die

an das darüberstehende Wohngebäude sind (Tragwerk Decken)

dann entsprechend Wohngebäude. GK4 >= HFH.

Hier aber unterirdische Großgarage, daher FB

- die kleinen Reihenhäuser wie bei Herrn Werner Müller,

ergänzt: Reihenhaus ist ein Gebäude für sich,

wenn es einzeln erschlossen wird

- das große Wohnhaus über 7m < 13m & < 400m² in GK4

Gruß Arnulf

Benutzer_2996

Hallo Wago,

ohne genaue Kenntnis der Gebäudekubatur und den Zusammenhängen hinsichtl. der Gebäudefunktion ist éine Einstufung schwierig. Aber wenn ich mich nicht irre, so sieht auch die bayrische BauO für unterirdische Gebäude grundsätzl. die GK 5 vor. Steht das darübergebaute Gebäude im funktionellen Zusammenhang mit der Tiefgarage, so ist dies natürlich berücksichtigungswürdig und muss bei der Einstufung beachtet werden. Im zweifel vielleicht sogar GK 5....Darüberhinaus ist auch ein Sonderbau immer einer GK zu zuordnen....Bin mal gespannt, was noch für Vorschläge kommen.

Beste Grüße

Benutzer_1653

ja natürlich, steht ja gleich darunter:

§ 2 Abs. 3 Punkt 5 BayBO GK5 ...einschl. unterirdisches Geb...

also GK5 für die Garage

und gänzlich wird es durch die GaragenVO auch nicht geregelt, da zB die Treppenräume teilweise nach BayBO machbar sind.

Gruß

Benutzer_2867

Hallo nochmal,

danke für die Rückmeldungen.

Ich glaube wenn man jedes Gebäude für sich betrachtet ist die Einstufung recht einfach, Tiefgarage als unterirdisches Gebäude in GK 5, das Wohngebäude fällt in GK 4 und die 10 Reihenhäuser in GK 2 (Brandwand nach jeder 2. Nutzungseinheit). Es werden dafür 12 Bauanträge gestellt.

Es scheint wohl nun doch so zu sein, dass eine neue Einstufung erfolgt, wenn die Gebäude direkt miteinander verbunden sind. Es ist mir aber weiterhin nicht klar in welche GK und vorallem warum? Herr Müller sagt in GK 3, Arnulf teilt auf, Wohngebäude in GK 4 und Snooze in GK 5.

Ich kenne nun Meinungen die bei den Reihenhäuser für GK 3 plädieren, weil die Tiefgarage eine Nutzungseinheit > 400 m² ist. Eine andere Meinung besagt, Gebäude in GK 5 einstufen, da die Tiefgarage schon GK 5 hat.

Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass sich für die oberirdischen Gebäude nichts ändert. Es kann sein das die Gebäudeklasse 5 für die Tiefgarage entfällt, da nun nicht mehr unterirdisch.

Gruß

Wago

WernerMueller

Hallo Wago,

ich berichtige mich: GK 4; ich hatte Deine Angabe falsch gelesen.

Wenn die Garage kein eigenes Bauwerk ist (also unter oder teilweise unter den Häusern ist), dann nimmt die Garage die GK des Gebäudes an. Wenn Du jedoch für die Garage einen eigenen Bauantrag stellst (was voraussetzt, dass sie ein eigenes Bauwerk ist), dann ist sie eine GK 5.

Im übrigen aus brandschutztechnischer Sicht egal: Materielle Anforderungen ergeben sich aus der GaStellV; geprüft werden muss die Garage sowieso.

@ Snooze: kein Sonderbau, jedenfalls nicht in Bayern bzw. MBO-2002-konformen Ländern.

Gruß

Werner Müller

Benutzer_2996

@Herr Müller, auch in Bayern ist JEDEM Sonderbau eine Gebäudeklasse zu zuordnen...

Benutzer_1653

also nochmal zu den Reihenhäusern,

Wohnungen >200m² sind doch eher selten ;-)

wenn insgesamt... usw. dann sehe ich auch die GK2

Die Aufteilung des Bauwerkes in Gebäude ermöglicht, die Anforderungen für bestimmte Teile der baulichen Anlage einzeln, zielorientierter und daher sparsamer festzulegen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass man aus anderen Gründen eventuell auch mehrere Gebäude als eines definiert, muss dann aber die höhere Gebäudeklasse konsequent umsetzen oder mit Abweichungen hantieren.

Die GK ist doch für die Garage hinsichtlich der Brandschutzanforderungen erstmal egal. Auch die Prüfung ist davon unabhängig erforderlich (Art. 62 Abs. 3 Satz 3 Punkt 2 [und 3] BayBO).

In den Punkt 2.3.1.5 Vollzugshinweisen zur BayBO 2008 steht noch Einiges. Also wenn die Garage mit dem oberirdischen Teil ein ein Gebäude wäre, dann ist es kein unterirdisches Gebäude, sondern hat die Klasse des oberen Gebäudeteiles.

clammer

Da geht es doch ein bisschen durcheinander.

Bei der Einteilung in die Gebäudeklassen spielen die unterirdischen Geschosse keine Rolle (Ausnahme folgt).

Daraus folgt:

Für das große Wohngebäude: GK 4

Für die Reihenhäuser: GK 2

Jetzt zur Ausnahme:

Die TG wäre, wenn sie alleine stände, tatsächlich GK 5.

Tut Sie aber nicht, da sie überbaut ist; also GK 4. Ist letztendlich aber auch rein formal von Bedeutung, weil in der Praxis für die TG die GaStellV anzuwenden ist.

Gruß

C. Lammer

(Hatte ich den Beitrag nicht schon einmal eingestellt, wohl erfoglos)

Benutzer_735

@Snooze

Sie haben H. Müller mißverstanden.

Was er (richtigerweise) sagt ist: eine Mittel-/Großgarage ist in Bayern KEIN Sonderbau.

Ihre Aussage wiederum, dass auch jeder Sonderbau eine GK hat steht damit nicht im Widerspruch - hat aber andererseits auch gar nichts mit H. Müllers Anmerkung zu tun.

Stefan Blümel

WernerMueller

Ähh,

@ bluemels: Danke, ein richtiger Müllerversteher...

@Snooze: Nö, ich kann einem Sonderbau nur eine Gebäudeklasse zuweisen, wenn es sich um ein Gebäude handelt...:) Ein Biergarten mit mehr als 1.000 Plätzen (ja, so etwas gibt es in Bayern) wäre ein Beispiel

Gruß

Werner Müller

Benutzer_2996

@Herr Müller, da bin ich mit Ihnen dacor….Präziserweise beschränkt sich die Einteilung natürlich auf Gebäude. Habe es aber häufig erlebt, dass bei Sonderbauten (Gebäude) die GK völlig ignoriert wird….

Benutzer_2867

Also dann ändert sich scheinbar hinsichtlich der GK für die Wohngebäude nichts, auch wenn sie miteinander verbunden sind. Es sind lediglich Sicherheitsschleusen gemäß §11 GaStellV vorzusehen. Der Brandschutz muß dann nur für die Großgarage bescheinigt bzw. geprüft werden.

Gruß

Wago