IndbauRL

Benutzer_2865

Situation: erdgeschossiger IndBau mit Vordach.

Die derzeitige IndbauRL (Fassung 2000) der LTB Sachsen weist bei der Flächenberechung des Brandabschnittes aus: ..."ist die Fläche des Brandabschnittes ZWISCHEN den aufgehenden Umfassungsbauteilen..". (Dies ist soweit deckungsgleich mit der M-IndBauRL).

Jetzt möchte der Prüfer zusätzlich zur Fläche des BA die Fläche unterhalb der dreiseitig offenen Vordächern hinzuziehen. Er bezieht sich dabei auf den Entwurf der derzeitigen Überarbeitung der IndbauRL.

In der IS Argebau bin ich dazu nicht fündig geworden. Kann jemand dazu Hinweise geben?

Dank und Gruß

mc.greg

Benutzer_2656

Hallo Herr mc.greg

Kann mir vorstellen, dass sich der Prüfer auf den Pkt. 5.12.2 (Lagerung brennbarer Stoffe vor Außenwänden) des Entwurfes der IndBauR stützt.

Gruss

Benutzer_466

... die "neue" IndBauRL (Jan. 2013) liegt derzeit meines Wissens nur als Entwurf vor; das bedeutet das es zur tatsächlich beschlossenen Fassung noch Änderungen geben kann (...und geben wird). Ein Prüfer muss auf Basis der eingeführten und gültigen Bestimmungen agieren. Eine FORDERUNG lässt sich mit der "neuen" nicht begründen, ein "hilfreicher Hinweis" durchaus.

Gruß aus dem Norden

Piet_HB

Benutzer_2865

@ Piet_HB

das trifft den Nagel auf den Kopf. Zumal mir der Entwurf nicht vorliegt. Kann man ihn irgendwo gegenlesen? (bei IS Argebau derzeit nicht)

@ all

Der Prüfer bezieht sich dabei auf eine zusätzliche Verlängerung der Rettungswege unter dem Vordach von max. 15 m (die ich derzeit ohne Umplanung nicht erreichen werde). D. h. nach derzeitiger Fassung (Stand 2000) sind die RW-Längen bis zum Ausgang ins Freie eingehalten. Nach neuem Entwurf soll die Forderung nach Verlängerung bis zur "imaginaren" Vordachgrenze bestehen?

Gruß

mc.greg

brandsicher

@ Piet_HB

so streng wäre ich nicht mit den Prüfern. Es gibt durchaus Entwicklungen im Brandschutz, die sich nur langfristig im Gesetz wiederfinden. Es ist immer eine Sache der Argumente.

m.f.G.

U. Drechsler

Benutzer_880

Hallo mc.greg!

Die Entwurfsfassung war auf www.is-argebau.de eine Zeit lang als Lesefassung zu finden. Sie im Moment da aber wieder rausgenommen worden, weil wohl zurzeit die Stellungnahmen und Einsprüche ausgewertet werden.

Aber in Bezug auf Brandabschnittsgrößen kann als Prüfgrundlage nur die aktuelle IndBauRL März 2000 herangezogen werden.

Allerdings sollte man als Fachplaner bei Rettungswegen immer sehr vorsichtig sein und vielleicht doch die Hinweise des Prüfers ernst nehmen. Wenn mal was schief geht und jemand nicht rechtzeitig raus kommt, weil unter dem Vordach gerade mal nur ganz kurz ein paar Paletten geparkt wurden, wird es dann vielleicht schwierig "gute Ausreden" zu finden.

Gruß!

Phoenix

Benutzer_466

@ mc greg: ... wenn ihr den Brandschutzatlas im Hause habt, es wurde zusammen mit der letzten Aktualisierung ein kleines Büchlein "Industriebau" ausgeliefert, dort ist der Entwurf Jan. 2013 abgedruckt.

Piet

Benutzer_2865

@ Piet_HB:

Bingo! Das gute Stück war im Sekretariat "zwischengeparkt"...

Danke und Gruß in den Norden!

@ Vaya85:

Jetzt habe ich die Ziffer 5.12.2 zum Entwurf gefunden - in der Fassung LTB sind dies bis jetzt die Feuerwehrpläne.

@ Phoenix:

Vor Lektüre des Entwurfes schien es mir eher eine sehr persönliche Forderung des Prüfers zu sein, nach Lektüre ist es nachvollziehbar und es macht Sinn dem zu folgen. Zumal die Prüfung durch ein Prüfamt bei uns im Freistaat erfolgt, die ebenfalls ZiEs erteilt....

Gruß

mc.greg

Benutzer_2713

Hallo mc.greg,

verfügt das Vordach über eine eigene Tragkonstruktion (Stützen), oder ist nur eine Auskragung des Hauptdaches?

Bei eigener Tragkonstruktion würde ich die Fläche innerhalb der Stützen auf jedenfall auch zur BA-Fläche hinzurechnen!

Gruß

Sven Schäfer

Benutzer_466

@ Sven Schäfer:

ich habe ein Verständnisproblem. ... wenn das Vordach mit der Hauptkonstruktion verbunden ist (z. B. als Kragarm) würdest du es NICHT der BA-Fläche hinzurechnen? ... und wenn es nicht verbunden ist (also eigene Stützen hat) würdest du es hinzurechnen?

... ich würde das genau anders herum sehen.

... wo ist mein Denkfehler?

... grüblerische Grüße

Piet

Benutzer_2713

@Piet

Mein Gedankengang sieht wie folgt aus:

1) Falls es sich lediglich um einen Dachüberstand des eigentlichen Daches handelt, ist die zusätzliche Fläche unter dem Vordach begrenzt. Dies stellt meiner Meinung nach den Standardfall gemäß IndBauRl dar, bei welchem sich die BA-Fläche als Nettofläche zwischen den Außenwänden bemisst.

2)Falls das Vordach eine eigene Konstruktion aufweist (z.B. Stützen), kann die Fläche unter dem Vordach fast beliebig groß gestaltet werden. Für den Bereich unter dem Vordach wird eine bestimmte Nutzung vorgesehen. Bei vorhandenen Stützen kann man diese als gedankliche Umfassungsbauteile gemäß 3.3 IndBauRl ansehen.

Grüße