erdgesch. Versammlungsstätte in Holzbauweise - Elektroinstallation

Benutzer_2732

(Siehe dazu den Eintrag vom 21.04.2013 von Werner_VB

erdgeschossiges Dorfgemeinschaftshaus in Holzbauweise)

Frage zur Elektroinstallation in MVStättV (Hessen):

Im Rahmen einer Abweichung/Erleichtung würde die untere Bauaufsicht der Verwendung von Isofloc (B2 Material) als Dämmstoff zustimmen. Damit stehe ich aber vor dem nächsten Problem, der Elektroinstallation. Nach §5 (6) Satz 2: In den Hohlräumen hinter Unterdecken und Bekleidungen aus brennbaren Baustoffen dürfen Kabel und Leitungen nur in Installationsschächten oder -kanälen aus nichtbrennbaren Baustoffen verlegt werden.

Frage:

1. Sind damit die Hohlräume hinter allen Bauteilen gemeint? Z.B. in klassifizierten Decken und Wände oder auch in nichttragende Außenwände, raumabschließende Wände von WC-Anlagen, Dächern usw.

2. Wenn ja, gibt es hierzu schon technische Lösungen von I-Kanälen aus nichtbrennbaren Baustoffen, die in Holztafelwände Anwendung finden?

3. Ab welcher Anzahl von Kabeln bzw.Verbrennungswärme (kWh/m)

sollten I-Kanäle verwendet werden? Oder könnte man auch Kabelbandagen werden?

MfG Werner_VB

Benutzer_1795

Die Anforderung an die Kanäle/Schächte lautet "nichtbrennbar". Eine Feuerwiderstandsklasse ist für diese bei normalen Leitungen (also kein Funktionserhalt, Schächte nicht geschossübergreifend) nicht gefordert.

clammer

zu Frage 1:

Eigentlich ist der Text doch selbstredend

"In den Hohlräumen hinter

Unterdecken und

Bekleidungen aus brennbaren Baustoffen"

Ausnahmen gibt es da nicht.

zu Frage 2:

Diese Frage stellt sich, zumindest aus §5 Absatz 6, nicht.

(oder ich habe sie nicht verstanden.)

zu Frage 3:

"nichtbrennbar" hat nichts mit I, E oder F zu tun; ebensowenig mit Manschetten, Anstrichen etc.

Ggf. muss die M-LAR beachtet werden, dies ist aber ein ganz anderer Sachverhalt.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2732

...., vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt.

Fakt ist:

- es ist eine Versammlungsstätte in Holzrahmenbau

- es sollen keine mineralischen Dämmstoffe mit >= 1000 C verwendet werden

- und irgendwie muss die Elektroinstallation in die Hohlräume von Unterdecken

und Bekleidungen aus brennbaren Stoffen.

Ich kann leider nichts dazu, dass die MVStättV im §5 (6) Satz 2 von

Installationskanälen bzw. -Schächten spricht.

(aus nichtbrennbaren Baustoffen -

keine Anforderung an eine Feuerwiderstandsdauer)

Ich bin trotzdem der Meinung, dass die Kabel und Leitungen mit

mineralischen Baustoffen gekapselt werden müssen.

Und die Frage ist, gibt es hierzu irgendwelche Lösungen oder

Alternativen?

Benutzer_822

Hallo Werner,

Leitungen zwischen Holzbalken in Hohlräumen, dazu noch mit brennbaren Dämmungen (Füllungen) zu verlegen, ist keine gute Idee. Werden dort Brände gez+ündet, dauert es lange, bis man sie detektiert und noch länger, sie zu löschen. Wir haben bei Holzbalkendecken und fachwerkwänden schon eine Lage GKF auf dem Holz verbaut, darauf die Kabel als flachen Kanal, den Rest der Wand oder Decke mit einer gleich dicken GKF Platte aufgedoppelt und eine dritte Platte wieder über alles drüber gezogen ("Kabel unter Putz"). Dabei kann man die Kabel auch noch (in der zweiten Lage) eingipsen. Schmort ein Kabel ist etliches an Gips und Wasser drüber und drunter, was der Ausbreitung entgegen wirkt. Und Ablagestaub kommt an die (heißen) Kabel nicht dran. Ich denke, das ist eine praktikable, sichere Lösung. mfg Schächer