Holzbalkendecken DIN 4102-4

peters

Hallo,

Gem. DIN 4102-4, Abschnitt 5.3 können Holzbalkendecken mit teilweweise freiliegenden Holzbalken oder 3-seitig freiliegenden Holzbalken, in Abhängigkeit des statischen Systems, Balkenquerschnitte und der Bauart und Qualität des Bodenaufbaus, feuerbeständig eingestuft werden.

Können damit auch Decken mit nicht freiliegenden Deckenbalken, die jedoch hinsichtlich der Balkendimensionierung, stat. System und Bodenaufbau genau den o.g. Anforderungen entsprechen, auch feuerbeständig eingestuft werden oder könnten Einschübe und Bekleidungen die Feuerwiderstandsdauer negativ beinflussen ?

Gruß,

J.Peters

LaNie

Sie meinen vermutlich "feuerhemmend", denn feuerbeständige Holzbalkendecken gibt es in der DIN 4102-4 nicht.

Unter 5.3.3 gibt es entsprechende Hinweise zur Ausführung mit verdeckten Holzbalken und auch unter 5.2 sind zahlreiche Ausführungsvarianten mit verdeckten Holzbalken aufgeführt.

Benutzer_735

am Rande:

die beschriebene Konstruktion ist gem. DIN 4102-4 5.3 nicht "feuerbeständig", sondern F90-B...

Stefan Blümel

Benutzer_735

hat sich überschnitten ;-)

peters

Ja, ich meinte feuerhemmend.

Die Ausführungsvarianten gem Abschnitt 5.3.3 erfassen nicht typische teilentkerne Bestandsdecken mit z.T. Bestands-Einschüben, z.t. erneuerten Einschüben und teilw. entferntem oder löschrigem Schilfrohr-Rapitzputz.

Daher meine Frage, ob die Varianten mit dreiseitig freiliegenden Deckenbalken auch für nicht aufgeführte verdeckte Systeme anwendbar sind.

J.Peters

Benutzer_2664

@ bluemels: In der DIN 4102-4 werden Sie auch vergeblich nach einem F90-B suchen, es gibt dort maximal F60-B.

@ Peters: Ich habe das schon mal mit dem Statiker zusammen zur Beurteilung einer Bestandsdecke gemacht. Wir haben uns einfach die Schilfrohr-Unterdecke und den Einschub weggedacht und wir kamen mit den Balkenabständen und Querschnitten auf gut F60-B. Den Rest haben wir dann über den Fußbodenaufbau (Raumabschluss) und das Entfernen alter Kabel und Leitungen (Brandlasten und Brandentstehung in den Hohlräumen) gemacht. Es handelt sich um ein denkmalgeschützes Gebäude bei dem die historischen Einbauten unter der Schilfrohrdecke nicht entfernt werden konnten, somit konnte nicht von unten ertüchtigt werden. Das Gebäude hat kleinere Versammlungsräume, einen neuen zweiten baulichen Rettungsweg und eine flächendeckende BMA, die auch die Haustechnik überwacht. Es kommt halt immer auch auf das Gesamtpacket an. Ich finde man kann die DIN 4102-4 da schon zur Beurteilung heranziehen.

Gruss PF