Löschwasserrückhaltung zulässige Lagerflächen

Benutzer_2713

Guten Morgen,

kennt jemand den Ursprung oder das Schutzziel der zulässigen Fläche der Lagerabschnitte nach Tabelle 1 der LöRüRl.

Welche Maßnahmen können getroffen werden, um ggf. größere Lagerabschnitte zu erreichen?

Es handelt sich um ein Hochregallager 3400m? mit automatischer Löschanlage für die Lagerklassen 8A, 10 und 11 (WGK1 bis WGK3). Die zulässige Lagerfläche für K4/WGK3 beträgt 1200 m? bei einer Lagerdichte > 1,2t/m?. Eine bauliche Unterteilung kommt von Seiten des Bauherren nicht in Frage.

Vielen Dank

Sven Schäfer

Mattes

Hallo Herr Schäfer,

ganz schwieriges Thema:

Hochregalanlage (IndBauRl nicht anwendbar)

VDI 3564 kann nur herangezogen werden, wenn dort kein Personal arbeitet

Die Feuerwehr wird das Gebäude ggf. nicht betreten (können)

Daher sollte für ein solches Objekt ein schutzzielorientiertes Brandschutzkonzept unter Beteiligung auch der Feuerwehr und Genehmigungsbehörde im Vorfeld geplant werden.

Dabei spielt ggf. auch die Störfallrelevanz eine Rolle.

Die angegeben Lagerklassen lassen vermuten, dass das Lagerkonzept eine entscheidende Rolle spielt, insbesondere ist die zulässige Zusammenlagerung ist zu betrachten.

Sorry, dass ich keine Antwort auf Ihre konkrete Frage habe, aber das Thema ist zu komplex (LöWRü ist nur ein Aspekt des Ganzen) und im Gesamtzusammenhang zu betrachten. Das halte ich im Rahmen dieses Forums schlicht für nicht möglich...

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_2713

Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Bußmann,

ich bin mir der Problematik durchaus bewusst und das Projekt wird in Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde und der Feuerwehr geplant.

Sie haben Recht, dass die VDI 3564 zunächst nur auf Hochregallager ohne die Anwesenheit von Personal im Normalbetrieb abzielt, jedoch ist eine Beurteilung nach VDI auch bei Anwesenheit von Personen möglich, falls ergänzende Maßnahmen bezüglich "Selbst- und Fremdrettung" und "Innenangriff der Feuerwehr" festgelegt werden. Mit Blick auf den Entwurf der neuen IndBauRL (Geltungsbereich < 9 m Lagerguthöhe wird vorr. aufgehoben) können bsp. solche weitergehende Anforderungen / Maßnahmen festgelegt werden.

Meine Frage zielt wirklich nur auf das Schutzziel der maximalen Lagerflächen gemäß LöRüRl ab. Die Tabelle wird mit Sicherheit den "Worst Case" abdecken ... die Frage ist nur welche Parameter wurden zur Ermittlung der Tabelle angesetzt. Für jegliche Anregungen bin ich dankbar!

vonhof

Hallo Herr Schäfer,

Herr Bußmann hat recht. Über Löschwasserrückhaltung zu diskutieren ist relativ müsig und führt zu nichts.

Ich würde einfach sagen: Nicht alles, was sich die Bauherren vorstellen, ist auch immer realisierbar. Was nicht geht, geht halt nicht.

Ansonsten empfiehlt es sich, bestimmte Stoffe einfach wo anders zu lagern oder eben abzutrennen (z. B. nur WGK 1 ins Hochregal einlagern und den Rest in ein anderes Gefahrstofflager).

Gruß

Alexander Vonhof

Benutzer_822

machen Si dem Bauherren klar, daß ein Lager, ist es erst mal gezündet, gerne vollständig abbrennt. Dann sind WGK 3 (sehr teuer in der Entsorgung) im Löschwasser, was wg der Lagergröße eine Unmenge bedeutet. Und der m? bis zu 2.500,- zu entsorgen ... da ist ein kleiner geteiltes Lager deutlich robuster zu handhaben. GK 1 Lager, abgeteilt GK 2 Lager, GK 3 Lager - es sei denn, eine der WGK Klassen ist nur mit unter 10 % des Lagerinhaltes beteiligt, dann kann man unter Beachtung der Kombinationsregeln der VCI auch Zusammenlagerung vornehmen. LöRü hat schon manchen Betrieb umgebracht, mit Begrenzung der Gefahrstoffmengen angehen ! Das muß dem Bauherrn klar werden.

Alternative: Rauchdetektion und Vernebelungstechnik zum "Gesamteinnebeln" der Halle, dann brennt nichts weiter, Klärung bei Marioff und FogTec ob inzwischen zugelassen, war vor 3 Jahren leider noch nicht, d a s wäre eine Lösung mit wenig Wasser, Abstimmung mit der RWA erforderlich, daß der Löschnebel nicht abzieht. mfg Schächer

Benutzer_2713

Vielen Dank für die Hinweise!