Plane B1

Benutzer_203

Hallo Zusammen,

es geht um eine kleine Halle, ca. 500 qm, bei welcher das Dach (und eigentlich auch die Seitenwände - sieht aus wie eine kleine Zeppelinhalle) aus einer Folie besteht, die nach alter Baugenehmigung schwerentflammbar (B1) sein soll.

Nun wurde der Bauherr aufgefordert einen entsprechenden Nachweis zu erbringen, hat aber keine Unterlagen mehr über diese Folie.

Abgesehen von allen anderen Argumenten (sinnvoll, Nachweisforderung zulässig etc.) -

Wer kann mir sagen, wer eine solche Folie im Bestand prüfen kann (kleinen Bereich entfernen und zur Prüfung einschicken, vor Ort Prüfung im Raum Köln etc.) und hat jemand schon mal auf diese Weise einen nachträglichen Nachweis geführt?

MfG

Wolfgang Cordier

LaNie

Es gibt mehrere Institute, die Baustoffe auf "Schwerentflammbarkeit" nach DIN 4102 prüfen können. Einfach mal in eine Suchmaschine eingeben.

Einfach mit "Feuerzeug ranhalten" ist es aber nicht getan. Wenn wirklich die Eigenschaft "schwerentflammbar" bauaufsichtlich gefordert ist, muss dies auch mit einem entsprechenden Prüfzeugnis belegt werden können.

Ich würde deshalb versuchen irgendwie den Hersteller ausfindig zu machen - ist sicher der einfachere und konstengünstigere Weg.

Benutzer_822

ich sehe da ein wesentliches formales Problem: die Baustelle ist abgeschlossen. Zur Bauüberwachung (HBO § 73) muß die (laufende) Baustelle alle möglichen Nachweise vorhalten, die Bauaufsicht oder von ihr Beauftragte können überwachen, Nachweise und Zeugnisse einsehen und sich alle Bescheinigungen vorlegen lassen. Die Vorschrift e n d e t mit der erfolgreichen Fertigmeldung. Dann ist es keine Baustelle mehr und weder MBO noch eine der mir bekannten LBOs kennt eine Nachweis Forderung n a c h der Baustelle. Mit Hersteller befragen, Rechnung ansehen usw. kann man sich behelfen, die Behörde kann auf eigene Kosten Proben einschicken und prüfen lassen aber da ist der Bauherr raus, weil die Fetigmeldung zurück liegt.

mfg Franz Schächer

Benutzer_735

eine Folie wird´s kaum sein, sondern eher eine Membran (= textilverstärkt).

Membranmaterial im Hochbau 8also Material, das sich auch statisch nachweisen lässt) ist in Typklassen eingeteilt. Gängig sind z.B. Typ III bis V.

Dann kommt´s noch auf trägermaterial (Gewebe) und Coating an.

Wenn man z.B. in der alten Statik den Membrantyp bzw. eine eindeutige Materialangabe findet, kann man mit Hilfe eines der größeren Konfektionäre auch den Hersteller etc. rausfinden (der Markt ist klein...).

B1 ist übrigens fast durchgängig Standard bei Membranmaterial, von Glasfaser-PTFE etc. (A2) abgesehen.

Stefan Blümel