Brandwand - nur eine BW als Gebäudeabschlusswand zwischen zwei Gebäuden.

peters

Zwei aneinandergebaute Gebäude befinden sich auf zwei Grundstücken und sind an der Grundstücksgrenze, durch Brandwände, als Gebäudeabschlusswände, geteilt.

Im EG und 1.OG sind auf jedem Grundstück Gebäudeabschlusswände vorhanden. Im DG ist nur eine Brandwand vorhanden, die um 1,50m versetzt zu den unteren BW sitzt und nun, im Zuge eines bevorstehenden Grundstücksverkaufes, an die richtige Stelle verschoben weerden soll.

Da die ganze Aktion, schon mit nur einer Wand, konstruktiv recht aufwändig wird, würde ich gerne auf eine zweite BW verzichten.

Ist das zulässig ?

J.Peters

Benutzer_2867

Nach meinem Ermessen reicht eine Brandwand, ausgeführt nach DIN 4102 bzw DIN EN 13501, aus. Ich gehe mal davon das 2 Genehmigungsanträge gestellt werden. Mit der Baubehörde würde ich klären, in wie fern man sich auf Bestandsschutz berufen kann. Die Baumaßnahme stellt eine Verbesserung gegenüber der vorliegenden Situation dar. Eine konkrete Gefahr liegt nicht vor.

Falls der Bestandsschutz aufgehoben ist, müssten sich die Nachbarn einigen. Der einen Partei würde danach eine Baulast auferlegt. In einem Genehmigungsantrag würde man eine Abweichung formulieren.

H.Wagner

Benutzer_822

in Hessen braucht j e d er s Gebäude, was näher als, 2,50 m zur Grenze steht, eine eigene Brandwand, also immer z w e i. Vor der HBO Novelle 2002 war das anders, seit 2002 ist es einheitlich in ganz Hessen s o geregelt (HBO § 27). Man kann eine Abweichung beantragen aber es gibt eine Weisung der Obersten BA: Abweichungen können nicht darauf gerichtet sein, von Nachbarschutzvorschriften zu befreien ... also unzulässig. mfg Schächer

Benutzer_2867

Stimmt, das ist Bayern nicht anders. Jedes Gebäude braucht eine Brandwand, wenn näher als 2,50 m an der Grenze. Der Brandschutzleitfaden des Bundes gibt leider keine Kompensationsmaßnahme für eine fehlende Brandwand an. Wie könnte die den aussehen, im konkreten Fall?

Mattes

Na ja, die Frage ist, wenn einer der beiden Hausbesitzer abreißen und neu baulen will. Wem gehört dann die Brandwand? Für den Neubau kann das zu kostenintensiven Folgen führen. Auf wessen Grundstück steht denn dann die Brandwand?

Es ist also nicht n u r ein Sicherheitsfrage...

Gruß

Matthias Bußmann

peters

Aus meiner Sicht genügt aus fachlicher Sicht, eine Brandwand.

Wenn die irgendwann mal abgerissen werden sollte, wirds der andere Eigentümer feststellen - er hat dann nämlich keine Gebäudeabschlusswand mehr.

Es ist also vornehmlich eine Frage des Nachbarrechts - und daher, aus meiner Sicht über Baulasten zu regeln, dass die Brandwand auf einem der beiden Grundstücke, beiden Nachbarn dient und fachgerecht instandgehalten werden muss und nur verändert werden darf, wenn beide Nachbarn zustimmen und die Änderung bauordnungsrechtlich zulässig und genehmigt ist.

J.Peters

Mattes

Hallo Herr Peters,

klar, die Baulast ist eine Möglichkeit, die Eigentumsverhältnisse zu regeln. Hatte ich wohl verdrängt :-)

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_822

der Mißstand hört nie auf, wenn weiter nur eine Bw gebaut wird. Daher regelt die HBO : j e d e r, der näher als 2,50 m zur Grenze baut, braucht eine eigene Brandwand. Und das ist gut so ! Wir haben in Frankfurt so viele Mißstände mit "der einen gemeinsamen Brandwand", weil nacheinander mal der rechte, mal der linke abreißt und immer bleibt eine Wand "lose" zwischen den beiden Bauten stehen, mit nichts verankert, mit nichts verbunden, gibt nur viele teure Risseschäden. Wenn ich baue brauche ich eine eigene Brandwand. Die muß ich auch selber halten ... so steht es in der HBO. mfg Schächer

Benutzer_2867

Hallo zusammen

Alte Bauordnungen (z.B. Entwurf einer BO für das Land Preussen vom 25.4.1919) machten es möglich eine gemeinsame Brandmauer an der Nachbargrenze zu errichten. Im Fall von Herrn Peters sieht es doch wieder ein bißchen anders aus. Beide Nachbarn haben Brandwände. Es geht lediglich darum eine Brandwand geringfügig zu verschieben. Ich denke der Aufwand steht in keinem Verhältnis. Wenn der Bauherr es wünscht, dann soll er es um Gottes Willen tun. Vom Gesetzgeber gibt es kein Anpassungsverlangen, sh. passiver Bestandsschutz.

Schöne Grüße

H. Wagner