Durladeaufzug als Trennung zwischen zwei Nutzungseinheiten

Benutzer_2550

Hallo Forumsteilnehmer,

im Verlauf der fb. Wand zwischen den zwei NE ist ein Durchladeaufzug in einem fb. Schacht mit entsprechenden E90-Aufzugstüren nach DIN EN 81-51 geplant.

Haltet Ihr diese Ausführung für zulässig, wenn es gewährleistet werden kann, dass im Brandfall jeweils nur eine Aufzugstür geöffnet werden kann (Brandfallsteuerung)???

WernerMueller

Hallo Anton,

nein. Die Fahrschachttüren sind nur hinsichtlich einer Brandübertragung nach oben geprüft. Eine brandschutztechnische Abtrennung auf einer Ebene kann durch diese Türen nicht sichergestellt werden.

Gruß

Werner Müller

clammer

@Werner Müller

Fahrschachttüren nach EN 81-58 werden - im Gegensatz zu solchen nach DIN 18090 - mit einer Brandbeaufschlagung von außen ("Flurseite") geprüft.

@Anton

Ich halte die Lösung für nicht konform, weil der sichere Zustand - bauliche Abtrennung - nicht zwangsläufig sicher erreicht wird.

Außerdem sind Fahrschachttüren nach EN 81-58 nicht dazu geeignet, bauliche Trennungen, die über die Abtrennung des Fahrschachtes hinaus gehen, zu gewährleisten. (Fahrschachttüren nach EN 81-58 sind Bestandteil des Aufzuges und unterliegen anderen Rechtsnormen als zum Beispiel Feuerschutzabschlüsse.

Aber: Dies ist alles eine Ferndiagnose; man kann im speziellen Einzelfall auch zu einem anderen Ergebnis kommen.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2820

guten Morgen Anton,

so einen Fall hatten wir auch schon. Das Ergebnis war, dass vor den Fahrschachttüren Brandschutztüren eingebaut werden mussten.

Das Thema wurde mit etlichen Fachleuten besprochen, aber keiner wollte das Risiko nur mit den Fahrschachttüren eingehen.

Wir haben dann noch versucht über praktische und theoretische Verrauchung zu zeigen, dass es ohne zusätzlich Türen funktioniert. Das Ergebnis war nicht überzeugend.

Gruß

Benutzer_2550

Vielen Dank für euere Antworten!

Das Ergebnis ist ja wohl eindeutig...

Benutzer_735

zur Brandfallsteuerung: warum kann nicht gleich ganz verhindert werden, dass der Aufzug im Brandgeschoß hält?

zur Trennung der NE: in der GK5 wäre de TW zwischen 2 NE fb. Die Türe in dieser TW T30.

Warum sollte hier ein fb Aufzugschacht mit 2 geschlossenen (s.o. Brandfallsteuerung) DIN EN 81-51-Türen und einer funktionierenden schachtentrauchung nicht ausreichen um die Ausbreitung von Feuer und Rauch ausreichend lange zu verhindern?

Die DIN EN 81-51-Türe kann allerhand...

Als Abweichung beantragen, genehmigt bekommen und gut ist´s.

Anders beim Treppenraum, da sehe ich die RS-Anforderung nicht ausreichend "auf anderem Wege" erfüllt.

Stefan Blümel

clammer

Hallo Herr Blümel,

wir sind (mal wieder) an den Punkt, wo es formal und funktionell Unterschiede gibt.

Fahrschachttüren unterliegen anderen Rechtsnormen als Feuerschutzabschlüsse; hier ist das Thema Bauprodukte und deren bestimmungsgemäßer Einsatzzweck.

Und noch ein erheblicher Unterschied zwischen Fahrschachttüren und Feuerschutzabschlüssen: Letztere erreichen stromlos immer den sicheren Zustand; diese sehe ich bei der Brandfallsteuerung eines Aufzuges erst einmal nicht. Spätestens hier können dann Diskussionen um Funktionserhalt, Notstromversorgung etc. aufkommen.

D. h. aber nicht, dass die Lösung unmöglich ist, die Voraussetzungen haben Sie ja beschrieben. Ich persönlich rate aus Erfahrung nicht dazu; aber letztendlich muss das der Kollege vertreten und nicht wir.

Gruß

C. Lammer