Hallo an alle im Forum !
Ich ( Klaus Wichert ) beschäftige mich seit ca 8 Jahren ausschließlich mit Evakuierungen in Altenheimen und Krankenhäuser. Dadurch habe ich einen schmalen aber sehr tiefen Einblick in das Thema " Bettenevakuierung in Altenheimen " bekommen.
Um es kurz auszudrücken " ES GEHT NICHT "
Die Bettenindustrie baut seit 1991 / 1992 vermehrt Pflegebetten , die während der Pflege auf vier Beinen stehen.
Um diese Betten fahrbar zumachen muss die Liegefläche "ELEKTRISCH" auf die niedrigste Höhe gefahren werden und anschließend bei gedrücktem 1.Knopf ein 2. Knopf betätigt werden. Dann tauchen unter den Füßen 4 Rollen mit einem Durchmesser von ca. 50 mm auf.
Ich möchte noch erwähnen das diese Absenkung natürlich in einer seniorengerechten Geschwindigkeit abläuft.
Mit diesem Bettenmodell hat die Fa. Völker aus Witten 1991 angefangen und nach eigenen Angaben ca. 120.000 im deutschsprachigen Bereich vertrieben. Durch diesen Erfolg beeindruckt haben sich die anderen Hersteller ( Stiegemeyer / Burrmeier / Medical / Arnold / Bachmann)dazu entschlossen auch ein solches Bett in das Programm zu nehmen . Damit ist eine Gesamtzahl von ca. 200. 000 Betten anzunehmen die im Brandfalle nicht fahrbahr sind.
1.)Es kann im falle eines Brandes im Altenheim nicht garantiert werden ob Strom für diese Betten vorhanden ist .
2.)Alle Handschalter sind von der Funktion her anders gestaltet , teilweise ist ein besonderer Transponder nötig um Funktionen zu schalten . KEINE externe Rettungskraft ist in der Lage eine Bedienung dieser Betten sicherzustellen.
Auch die Frage der Türbreiten ( 90 /100 / 125 cm) ist eher politisch zusehen. Die Pflegebetten haben heute eine Breite von ca. 99 - 105 cm (bei einer Matratzenbreite von 90 cm ) .
Selbst bei Betten die mit Rollen versehen sind ist eine sichere Evakuierung nicht garantiert.
1.) Im Gegensatz zum Krankenhaus wohnt der Bewohner in einer Pflegeeinrichtung und hat somit das Recht seine Wohnung , in der er Hausrecht besitz , auch wohnlich einzurichten. Damit sieht jedes Zimmer in einer Einrichtung etwas anders aus und ist mehr oder weniger vollgestellt. Für eine Evakuierung mit Bett aber benötige ich aber immer eine Fläche von ca. 110 x 210 cm um das Bett sicher zu bewegen . Spätestens im Vorflur ist es Ende mit der Fahrt. Wenn dort nicht eine kleine festangebrachte Garderobe den Platz wegnimmt wird es der nachträglich ,vom Hausmeister angebrachte Türstopper sein , der die Durchfahrbreite entsprechend veringert.
Alle die schon mal etwas von mir gehört haben , werden jetzt sagen : " Natürlich , der Wichert , verkauft ja Evakuierungstücher , er muß ja diese Meinung vertreten"
Aber trotzdem möchte ich mit Ihnen die tatsächlichen Fakten , die ich in den so schön geplanten Einrichtungen erlebe mit Ihnen austauschen und verbessern.
mfg
Klaus Wichert