Schuppengebiet: reduzierte Abstandsfläche, reduzierter Brandschutz ?

Hannes

im Entwurf zu einem geplanten landwirtsch. Schuppengebiet steht geschrieben:

"Abweichend von §5 Abs.7 LBO (BW) wird der Mindestabstand der Geräteschuppen zu den Nachbargrenzen auf 1,50m (statt 2,50m?) reduziert".

Dachvorsprünge werden nicht erwähnt.

Die zul. Wandflächen entlang den Grenzen betragen bis zu 54m?.

Wie sind die brandschutzrechtlichen Anforderungen im Verhältnis zum Abstandsflächenrecht zu sehen?

Es ist doch sicher vom Planer nicht vorgesehen, dass Außenwände bzw. Dachvorsprünge brandschutztechnische Anforderungen erfüllen müssen.

Gruß

Hannes

es sind natürlich 2,50m gemeint, nicht 2,50m?...

Benutzer_822

es gibt verschiedene Gründe, Abstände einzuhalten: Sonne, Luft, Licht - und Brandschutz. Wenn statt "Sozialabstand 3 m" hier nicht einmal der "Brandschutzabstand 2,50 m" verlangt wird, heißt das, daß dichter gebaut werden kann. Es heißt n i c h t, daß man auf Brandschutzvorschriften verzichten kann. Nicht einmal, wenn da stünde "der BS spielt keine Rolle" kann ein Wissender so einen Unsinn glauben und dicht anbauen, ohne BS Maßnahmen zu ergreifen. Ein Schuppen mit "Brandersatzwand" F 30 von innen F 90 von außen wäre trotz allem ein Vorteil inder Ausnutzung. mfg Schächer

clammer

Hallo Hannes,

siehe auch § 6 Abs. 3 LBO (BW):

"Geringere Tiefen der Abstandsflächen sind zuzulassen, wenn

...

2. ... Gründe des Brandschutzes nicht entgegenstehen und nachbarliche Belange nicht erheblich beeinträchtigt werden oder ... "

Gruß

C. Lammer

Hannes

die nachbarlichen Belange sind hier kein Problem, aber wie begründe ich die Reduzierung der Anforderungen an den Brandschutz?

Vielleicht in diese Richtung...

Beispiel:

Grenzbebauung mit beidseitig Garagen (Wandhöhe max. 3m, Wandfläche bis 25m?), daran anschließend steht je ein Wohnhaus der GKL 1.

Es gibt keine Anforderungen an den Feuerwiderstand der raumabschließenden Grenzwände, die Garagen sind ohne Abstandsflächen bzw. in den Abstandsflächen der Wohnhäuser zulässig.

Bei dieser nach LBO zulässigen Bauweise kann es durchaus auch schwer werden, den Brandüberschlag von einem auf das andere Grundstück bzw. Gebäude zu verhindern..., und wird dennoch so akzeptiert.

Gruß

Hannes

clammer

Hallo Hannes,

eine "Reduzierung der Anforderungen an den Brandschutz" sehe ich zunächst einmal nicht. Ich habe den § 6 Abs. 3 eher anders herum interpretiert; ggf. müssen "höhere" Anfoderungen gestellt werden, damit die "Gründe des Brandschutzes nicht entgegenstehen".

Gruß

C. Lammer