Hallo mh-ing,
hallo Herr Schächer,
nach nochmaligem Lesen meiner Post, sehe ich es wie Sie. Der Ton ist tatsächlich deutlich zu scharf. Ist mir beim Schreiben gar nicht so deutlich und bewusst gewesen.
Daher entschuldige ich mich zunächst einmal für den Ton in aller Form.
Grundsätzlich muss ich aber dennoch deutlich sagen, dass ich es einfach nicht nachvollziehen kann, dass Simulationen sehr sehr häufig als "Unsinn" abgetan werden. Jede Simulation hat Ihre Grenzen. Aber wenn ein validiertes Programm an seine Grenzen kommt, kann dann ein Fachplaner aus "dem Bauch raus" sagen, dass die Entrauchung funktioniert?
Bei einer Simulation werden mehrere Szenarien bei verschiedenen Randparametern betrachtet und berechnet. Eine seriöse Simulation kann dann auch schon mal eine Laufzeit von drei Wochen haben.
Nehmen wir doch nunmal das Beispiel mit den Laubengängen. Welcher Fachplaner kann denn nun ohne baurechtliche Regelung oder baurechtlichen Bezug, ohne Kenntnis von Windeinflüssen, ohne Kenntnis von Strömungshindernissen usw. sagen: "Das klappt, der Rauch geht raus"? Sie stellen die Frage, "warum gehts nicht"? Ich stelle die Gegenfrage "Sie weichen vom Baurecht ab, wieso funktioniert diese Lösung, wo ist der Nachweis für die Gleichwertigkeit?"
Ist nicht grade für diesen Fall eine Simulation das Mittel der Wahl? Was möchte ich mit einer Simulation erreichen? Ich will doch nicht nachweisen, dass der Rauch haargenau so strömt, wie im Modell. Ich möchte doch eine Tendenz, ob die Planung tendenziell funktioniert. Die Simulation ist doch eine Entscheidungshilfe bei komplizierten Sachverhalten. Warum ist diese Skepsis so hoch. In anderen Ländern ist der ingenieurmäßige Nachweis Standard. Wenn ich als Ergebnis eine Tendenz habe, dass es grade noch so funktionieren kann, empfehle ich eine bauliche Optimierung. Wenn genügend Reserven in allen Szenarien vorliegen, sagen wir "das passt".
Nebenbei kann man eine Simulation nachher noch durch einen Heissversuch validieren.
Zu dem "Vorwurf" der Manipulationsmöglichkeiten. Klar hat man die. Wenn aber ein Sachverständiger in eine Simulation hereingeht, um etwas zu bestätigen (schönzurechnen), ist die Herangehensweise schon falsch. In eine Simulation geht man immer ergebnisoffen. Es werden die tatsächliche Werte eingetragen. Hierzu gibt es wissenschaftlich fundierte Nachschlagewerke, welche Szenarien, wieviele Szenarien usw. eingegeben werden sollen/müssen. Hält man sich daran, hat man ein seriöses, fundiertes und validiertes Nachweisverfahren.