Türbreiten Versammlungsstätte

Benutzer_1432

Guten Tag Forumsteilnehmer,

ich habe eine bestehende Versammlungsstätte-erdgeschossig, 1300 m2 zu bewerten:

bis jetzt: Sporthalle, bisher 199 Personen auf mobilen Tribünen

geplant: Versammlungsstätte 500 Personen.

Aus der Halle gibt es 6 Türen zum Flur, die jedoch jeweils nur 85 cm Durchgangsbreite haben. An 2 Stellen befinden sich jeweils 2 dieser Türen unmittelbar nebeneinander.

Die Flurbreite beträgt 1,36 m.

Die bestehenden Notausgangstüren vom Flur ins Freie: 2 Türen mit jeweils 85 cm Durchgangsbreite, eine weitere Tür ins Foyer( b 85 cm), das nach meiner Einschätzung absolut brandlastfrei ist und somit eher als Treppenraumerweiterung anzusehen ist (wegen der ansonsten notwendigen Sprinklerung)- von dort ins Freie (b 1,58m)

Die Halle ist vom Foyer abgetrennt mit einer feuerbeständigen Wand und T990-Türen.

Hat jemand eine Idee, wie ich mit diesen viel zu schmalen Türen umgehen könnte?

Danke für die hoffentlich zahlreichen Beiträge.

Benutzer_465

Hallo!

die lichte Mindestdurchgangsbreite MUSS 1,20m sein, damit zwei Menschen gleichzeitig nebeneinander durch die Tür passen, also im Bestand vebreitern!

Wie ist das mit den direkt nebeneinanderliegenden Türen je 0,85m??

Ist da ein Pfosten dazwischen? Hier würde ich sagen: geht. Es passen ja zwei Personen nebeneinander durch. Aber 2x0,85 ergibt doch schon 1,70m - verjüngt und vergrößert sich hier der Flur, der ja nur 1,36 ist???

Michael Koeppen

Benutzer_1432

Zwischen den nebeneinanderliegenden Türen gibt es massive tragende

Stahlbetonpfeiler; das sind die Pfeiler, die die Dachlasten aufnehmen (Tonnendach-Stahlkonstruktion).

Der Flur ist breiter in diesem Breich.

brandsicher

Man sollte mit dem Bestand rücksichtsvoller umgehen. Durch die Türen müssen die Besucher eben in Reihe gehen.

Die Musterverordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten fordert 1,20 m je 200 Personen.

Für das Verlassen eines Raumes durch ein 0,60 m Modul benötigen also ca. 50 Personen eine Minute. Da durch eine Tür von 0,80 m, 0,90 m oder 1 m Breite jeweils nur eine Person gehen kann, ändert sich diese Räumungszeit dafür nicht. (Begründung und Erläuterung zur Musterverordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten)

Durch die sechs Türen kommen 600 Personen in zwei Minuten. Das sollte doch ausreichen, um die kompensationslose Erleichterung zu begründen. Ich vertrete auch die Ansicht, dass die Staugefahr mit der Anzahl der Türen abnimmt.

Benutzer_465

Das muss man mal konkret im Grundriss sehen.

Hat die Halle denn auch einen direkten Ausgang ins Freie? Den sollte sie schon haben (oder 2) - neu machen mind. 1,20 im Lichten.

Dass dann die Bestandstüren, die alle nebeneinanderliegen und in denselben Flur gehen, 0,85m bleiben können, muss man beurteilen...

Benutzer_594

So wie ich die Beschreibung lese, führen zwar 6 Türen aus der Vstätt in den Flur, der Flur (b: 1,36) und der weitere Rettungswegverlauf (2 x 0,85 ins Freie und 0,85 durchs Foyer) sind aber für die 500 Personen nicht ausreichend dimensioniert. Oder hab ich was falsch verstanden?

Darüber hinaus müssen Versammlungsstätten auch barrierefrei sein, da genügt eine 0,85m Türe auch nicht.

Vorschlag: zusätzliche Türe >1,8m direkt ins Freie (für 300 Pers) am besten gleich gegenüberliegend, da freut sich nebenbei auch jemand der anliefern muss (z. B. Caterer (??) )

Für die übrigen 200 Leute reicht der Flur (1,2m erf) und für die 3 Türen aus den Flur ins Freie könnt ich mir dann die Abweichung vorstellen, wenn ein Türumbau nicht mit angemessenen Maßnahmen machbar ist. Wenns irgendwo technisch möglich ist, würde ich versuchen ob eine Tür zum Flur umbaubar wäre.

Benutzer_822

ich würde zwei Stellen für direkte Türen ins Freie, möglichst ebenerdig, suchen, diese je 2 m (im Lichten 1,80 m) machen, dann sind die geplanten 500 Personen sicher durch ordnungsgemäße Türen entfluchtet. Wie ist sichergestellt, daß da keine Fete mit 2.000 Leuten stattfindet ? Halle, leer, Tanzfläche ... drumherum ein paar Sitzgelegenheiten ... wenn man trotz der großen Fläche auf nur 500 Personen beschränkt, das den Auftraggeber untrerschreiben lassen, daß es betrieblich-organisatorisch geregelt sein m u s s , um keine Versäumnisse zu erleben, besser wäre eine breite Tür zusätzlich für "Ansturm". Türen mit beleuchtbaren Fluchtwegzeichen beschildern, die bei Veranstaltungen einzuschalten sind. mfg Schächer

Benutzer_1432

Vielen Dank für die Beiträge.

Ich werde vorschlagen wie Herr Schächer angeregt hat, die Ausgangstüren ins Freie zu vergrößern bzw. neue herzustellen mit einer der Besucherzahl entsprechenden Breite.

Der geplanten Besucherzahl von 500 Personen stehe ich auch ein wenig skeptisch gegenüber.

Benutzer_1191

Wir haben bei der Sanierung bestehender Sporthallen des öfteren die Flucht- und Rettungswege korrigieren müssen, da diese bei älteren, im Bestand vorhandenen Hallen meistens nicht ausreichend sind.

Von den Zuschauertribühnen aus bestehen meistens noch ausreichende Fluchtwege. Von der Hallenfläche jedoch oft nicht. Das Argument, dass sich auf der Hallenfläche ja nur relativ wenige Sportler aufhalten, zieht m.E. nicht. Man denke da nur einmal an ein Schulsportfest oder Turnfest oder ähnliches. Auch kann nicht gänzlich vermieden werden, dass dann doch eine andere Veranstaltung in den Abendstunden abgehalten wird.

Wir haben dann meist direkte Ausgänge (2-flg) ins Freie geschaffen. Geht statisch nachträglich auch meist ganz gut in den Hallenwänden.

Da es sich hier um eine Nutzungsänderung handelt, muss ja ohnehin ein Bauantrag mit entsprechendem Nachweis erfolgen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Bauaufsicht da so viel Entgegenkommen zeigt, was die korrekte Auslegung der Flucht- und Rettungswege angeht.