Rippendecken

peters

Hallo,

ich habe bestehende Stb-Rippendecken, in einem 1960 und 1965 errichteten Verwaltungsgebäude zu beurteilen.

Mit Kompensationsmaßnahmen sollte eine faktische Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten mindestens erreicht werden.

Aus meiner Sicht sind die Decken vergleichweise ordentlich errichtet. Rippenabstand 625mm, Rippenbreite b = 100-110mm, Achsabstände u = 20mm und us = 35mm.

Unsicher bin ich mir bei der Bewehrung der Platten und bei der Plattenstärke:

Die Feldbewehrung ist an der Plattenunterkante sichtbar.

u = 6-8 mm. (nach DIN 4102-4, 1993 sind 10mm erforderlich)

Die Plattenstärke beträgt 60mm zzgl. 40mm schwimmender Estrich (Anhydrit auf 5-10mm, mutmaßlich, mineralischer Dämmung)

Meine Fragen lauten:

1. Kann für d+d1, der Estrich, bei einer Brandbeanspruchung von unten, wirklich mit angerechnet werden ?

2. Ist die zu geringe Überdeckung der Feldbewehrung Platte kritisch zu bewerten ?

J.Peters

peters

Ich nochmal:

Kann mir keiner der statisch bewanderten Kollegen meine Fragen beantworten ?

1. Ist ein nichtbrennbarer Trennestrich bei der Bewertung der

Plattenstärke von Stb-Rippendecken mit ansetzbar ?

2. Ist die untere Bewehrungslage der Druckplatten, bzw. deren Überedeckung

für die Feuerwiderstandsdauer der Decke von erheblicher oder eher

unerheblicher Bedeutung?

Gruß,

J. Peters

Benutzer_2439

Ganz habe ich den Aufbau und die Angaben nicht verstanden, daher noch folgende Ergänzungsfragen:

Handelt es sich um ein statisch unbestimmstes System? (Durchlaufsystem, mehrachsige Abtragung ....)

zur Frage 1:

Dann wäre es eine Konstruktion nach Tab. 25 DIN 4102-T4. Hier wäre aber nach Fußnote 4 dieser Estrich ja ansetzbar, wenn man Tab. 12 einhält.

Generell sind sichbare Bewehrungen aber nicht möglich. Allein aus Korrosionsschutz müsste hier etwas passieren. Wenn man das genauer untersucht statisch ist es zwar möglich, diese Bewehrung als nicht erforderlich nachzuweisen, aber von hier aus nicht möglich.

zu Frage 2:

Rein statisch betrachtet ist mir die obere Bewehrungslage aber eigentlich sekundär. Im Tragsystem kann die obere Bewehrung versagen und es lagert sich der Durchlaufträger in eine Einfeldträgerkette um. Daher ist die untere Bewehrung aus statischer Sicht die wichtigere Bewehrung. Das ist auch in den Tabellen erkennbar, d.h. bei Durchlaufsystemen ist die Betondeckung meist etwas geringer als reine Einfeldträgersystem bzw. statisch bestimmte Systeme.

Aus diesen Überlegungen kann man sich ausrechnen, welche Tragsicherheit die Träger in diesem Fall als Einfeldträger dann noch haben und so den kritischen Fall behandeln.