Brandschutznachweis erforderlich?

Stefan-Klaus

Sehr geehrte Forumsteilnehmer,

bei einem Bestandsgebäude (GK 5) in Bayern soll ein Außenaufzug angebaut werden, der über den vorhandenen Treppenraum zugänglich ist und in die vorhandenen Stahlbetondecken gegen Windkräfte verankert werden soll.

Baujahr des Gebäudes ist 1964 es existiert kein Brandschutznachweis.

Muss für den Aufzugsanbau ein Brandschutznachweis für das Komplettgebäude erstellt werden oder nur für die Maßnahmen, die den Aufzug und die geänderte Situation im Treppenraum betreffen.

Vielen Dank für Ihre Informationen

Stefan Klaus

Feuer-Hewi

siehe hierzu das Schreiben IIB7-4112.420-013/11 der "Obersten" vom 25.07.2011

"Vollzug der Bayerischen Bauordnung (BayBO); Brandschutz in bestehenden Gebäuden"

dannach selbst den Umfang des Eingeriffs in die Bausubstanz bewerten und entscheiden, was notwendig ist;

mfg

der Feuerteuel

Benutzer_735

@Feuer-Hewi:

das ist in der Theorie schon richtig, aber häufig ist im Bestand kein Brandschutznachweis vorhanden, an en man sich anlehnen kann.

Und ohne eine etwas weiter gefasste (ich drücke mich schon vorsichtig aus ;-) Betrachtungsweise kann dann häufig gar nicht beurteilt werden, ob z.B. ein Eingriff in den TR nur dich üblichen, oder im konkreten Fall evtl. doch etwas weitreichender Auswirkungen hat. Da kann ich dann Prüfer oder Bauaufsichtsbehörden schon verstehen, wenn sie etwas mehr "sehen wollen".

Stefan Blümel

brandsicher

Die Statik ist eindeutig abzugrenzen. Aber die Qualität der Decken und die Löschwasserversorgung (Bestandteil eines BSN) zu untersuchen führt doch sicher zu weit.

Den BSN muss auf jeden Fall ein sachverständiger (Eigenschaft) machen, weil der Treppenraum in seiner Funktion (Abs. 7) beeinflusst wird.

Benutzer_1326

äh.... kein Nachweis führen, sondern in einem "kleinen Anschreiben" darauf eingehen, dass Nutzung des Gebäudes und die RW-Führung nicht geändert werden und mit dem Anschluss des Aufzuges an Bestandsdecken deren Qualität nicht beeinträchtigt wird. sollte doch wohl reichen, einen BSN zu umgehen.

aufzug im TH wäre auch unproblematisch, also wäre eigentlich nur ein brandübertritt aus einem nicht nichtbrennbaren aufzugswand zurück ins gebäude und die brandfallsteuerung interessant.

Benutzer_2550

@noplan

Mann kann den Brandschutznachweis nicht umgehen. Bei einer genehmigungsplichtigen Maßnahme gehört der BSN als Bauvorlage dazu. Wie er zu erstellen (in Kurzform auf einer Seite oder in ausführlicher Form auf 50 Seiten), ist nicht vorgeschrieben. Letztendlich muss einer dafür die Verantwortung übernehmen.

Aber im konkretten Fall kann ich auf die Aussagen meiner drei Kollegen (s. oben) verweisen. Es ist von allem was dran...

Benutzer_1326

Also mit Umgehen ist schon gemeint: in Abstimmung mit BOA dies so formuliert zu behandeln. Dies geht und wird hinreichend oft gemacht bei eben jenen Vorhaben, die in ihrer Bedeutung/ Einfluss so gering sind, dass sich in der Tat die Frage stellt, warum hier die große Keule und mit voller Wucht geschwungen werden soll. Man kann das dann als "Brandschutztechnische Stellungnahme" deklarieren. Das klingt dann schon allein mächtig gewaltig.