Abfallsammelbehälter (grüner Punkt) in Rettungswegen

Benutzer_1585

Werte Kollegen,

Bürogebäude (Stadtverwaltung -mit Puplikumsverkehr) wird in den Etagen mit Abfallsammelbehältern Plaste, Papier und sonstiges ausgestattet. Das Umweltbewußtsein hält zunehmend Einzug. Gibt es ähnliche Erfahrungen ?

Erstaunlicher weise kritisiert die Bauaufsicht die Brandlasten auch in ihren Bürobereichen. Nun streiten sich Hausverwaltendes Amt und Bauaufsicht. Schiedsrichter ist Feuerwehr. In einigen Beiträgen zu Kopierern etc. in RW ist sich die Fachgemeinde auch nicht so richtig einig. Die Fluchtwege werden nicht eingeengt!

Gibt es schon Rechtssprechung ?

Habt ihr andere Argumente als wie MBO § 34 Notw. Flure etc. ?

Benutzer_2375

Hallo bam65,

also die Frage ist hier für mich ob die Abfallbehälter auf dem Flur sind oder im Treppenraum.

Im Treppenraum definitiv nicht.

Im notwendigen Flur würde ich sagen ok, allerdings nur in Form eines nicht brennbaren Behälters.

Benutzer_822

im Treppenraum n i c h t s,

im Flur Blechbehälter mit selbstschließenden Deckeln, daß kein richtiger Brand entsteht sondern maximal ein kleines stinkendes Flämmchen. Sachlich geboten, rechtlich meist nicht abgesicherte Forderung. mfg Schächer

Feuer-Hewi

Hallo Fan-Gemeinde

schaut Euch den nachstehenden Link an!

Dannach lacht Ihr Euch kaput, über eine solche Frage wie oben!

http://www.n-tv.de/ratgeber/Kinderwagen-im-Treppenhaus-article5519861.html

mfg

der Feuerteufel, der überzeugt ist, dass wir mit solchen Richtern noch so manchen Spaß haben werden!

Feuer-Hewi

sorry, Bam65,

ich will mich nicht über Sie oder Ihre Frage lustig machen;

ich komme mir nun schon selber blöd vor, dass wir uns im Alltag mit solchen Dingen rumschlagen müssen, mit Bauherren und Betreibern streiten, nur damit wir ein wenig Sicherheit aufbauen und beibehalten können und dann kommen solche Gerichtsurteile dabei raus;

da fragste Dich doch, ob DU einen Vogel hast oder die andern!

alleine wegen einer solchen Sache vor Gericht zu ziehen, erinnert schon an Lemminge!

andererseits müssen sich die Planer fragen lassen, ob es ein grundlegender Planungsfehler ist, wenn in Mehrfamilienhäusern neben dem Treppenraum keine geeigenten Räume als Abstellräume für Kinderwagen, Fahrräder oder Rollstühle und Senioren-Prosche (Rollator) vorgesehen werden?

ein weitres Problem stellen auch die religiösen Sitten einiger Glaubensgruppen dar (nicht nur Moslems!), bei denen das Betreten der Wohnung mit Straßenschuhen nicht zulässig ist und daher im Treppenraum 20 Paar Schuhe stehen; diese sind nicht nur Brandlasten, sondern auch Stolperfallen;

es gibt noch viel zu tun und viel Überzeugungsarbeit erforderlich!

mfg

der Feuerteufel

Benutzer_822

wir (IngKH) haben im Juni 2011 versucht, die Frage auf eine saubere Rechtsgrundlage zu stellen (in Rettungswegen keine Brandlasten abzustellen) und der Gesetzgeber hat das nicht für erforderlich erachtet ...

wenn es so anfängt darf der Richter solchen Unsinn entscheiden. Unsinn deshalb, weil es eine erhebliche Gefahr für alle Hausbewohner ist, wenn es im Treppenraum richtig brennt. Und ein Kinderwagen hat eine ungeheure Rauch- und Brandlast (warum eigentlich ? Sind uns die Kinder nichts wert ?).

Würde die ARGEBAU sich in solchen Fragen bewegen oder die einzelne Landesregierung, Landesparlament usw., dann wäre es klar und man könnte einen Richter dafür bestrafen. So aber nicht. Obwohl das "Schaffung einer Verkehrsgefahr" ist und damit eindeutig falsch. Aber das muß ein Richter ja nicht verstehen. Ein eindeutiges Gesetz schon.

Natürlich (siehe Vorredner) ist es in vielen Häusern so, daß man die Kinderwagen nicht in die Wohnung mitnehmen kann - und schon wird der Unsinn zur Methode. Wir planen und bauen nicht für Kinder, nicht für Alte, nicht für Leute am Krückstock. Obwohl bald jeder zweite es sein wird.

Arbeiten w i r daran, daß w i r besser werden. mfg Schächer

Benutzer_203

Hallo Zusammen,

der Bericht von Feuerteufel ist vom Februar 2011.

Da hatten die Richter wohl den Artikel der Süddeutschen Zeitung von dem Feuer in Bonn im August 2011 noch nicht gelesen.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/bonn-kinderwagen-angezuendet-acht-verletzte-1.1134394

Ich hatte wegen einer konkreten Anfrage bei uns mit einem Kollegen aus Bonn gesprochen. Kurze Zusammenfassung (siehe auch Zeitungsbericht)

Brannten mehrere Kinderwagen im Treppenraum eines 5-geschossigen Hauses.

Die Flammen schlugen über 2 Stockwerke hoch

8 (ACHT) Verletzte, darunter 4 Kinder

(panischer Versuch durch den Treppenraum zu flüchten)

Zur Erstversorgung wurde Massenanfall Verletzter Stufe 1 ausgelöst

1 Kind musste mit Rettungshubschrauber in eine Verbrennungsklinik geflogen werden

7 Verletzte wurde in umliegende Krankenhäuser gebracht

Weitere Personen wurden über Drehleiter gerettet.

Da muss man sich fragen, wie solche Entscheidungen entstehen können.

Gruß

Wolfgang Cordier

Benutzer_2375

Das schlimme ist auch, dass diese Gerichtsurteile meistens durch Mieter Zoff untereinander angeregt werden, weil man sich untereinander einen reinwürgen will.

Nachbarschaftskrieg.

Aber wie soll denn ein Richter in so einem Streitfall entscheiden, er hat nur Ahnung vom Rechtstext und muss an Hand dessen entscheiden.

Was nicht im Gesetz steht kann auch er nicht durchsetzen.

Und der Gesetzgeber will ja die Brandlasten nicht regeln, da dort mit dem gesunden Menschenverstand argumentiert wird.

Aber haben Sie schonmal mit einem Lehrer/Kindergärtner diskutiert über Brandschutz?

z.B. Brandlasten in Fluren rollbare Stolperfallen und Schuhschränke.

da bleibt der Menschenverstand bei manchen wohl immer zu Hause.

Benutzer_822

k ä m p f e n wir weiter für eine richtige Gesetzesgrundlage in allen Bauordnungen und der MBO ! Jeder an seiner Stelle, in seinem Land, dann kommen wir voran wie bei den Rauchwarnmeldern, die gibt es inzwischen auch in etlichen LBOs. mfg Franz Schächer