Großgarage

Benutzer_2385

Hallo,

ich werde in der GastellV nicht richtig fündig.

Dürfen in Großgaragen offen verlegte Installationsleitungen wie Leerrohre für Beleuchtungen oder Abwasserrrohre aus Kunststoff bestehen?

Benutzer_2375

Abwasserrohre dürfen verbaut werden, wenn diese an Brandwänden mit Quetschschots ausgerüstet werden.

Installationsleitungen für die Beleuchtung und Brandmeldeanlage dürfen ebenfalls offenverlegt werden, dort wird aber empfohlen diese auf Kabelpritschen zu verlegen, wegen Abreißgefahr.

Benutzer_1795

@ JeSchoppi:

Woher nehmen Sie denn das? Seit wann sind IN einer Garage Brandwände?

Tatsächlich ist die Frage nicht mit Ja oder Nein zu beantworten. Die Verlegung der Leitungen ist eine Grauzone. Es wird nirgendwo erlaubt, aber auch nicht verboten. Hier muss man eine Einzellfallbetrachtung durchführen. Eine Kabelrinne wird nicht dazu führen, dass der PKW-Brand zum Höllenfeuer ausartet. Nutze ich die ganze Decke als Installationsebene, muss ich das schon eher befürchten. Hier muss man also wirklich einzelfallbezogen bewerten.

Dass bei der Durchführung von Leitungen durch brandschutztechnisch qualifizierte Wände und Decken korrekt geschottet werden muss, versteht sich meines Erachtens von selbst.

Mattes

Zunächst ist der Zweck einer Garage das Abstellen von Kraftfahrzeugen. Alle Leitungen zum Betrieb der Garage dürfen daher aus meiner Sicht -weil nicht konkret geregelt- offen in der Garage verlegt werden.

Wenn es dann aber darum geht, z.B. für das darüberliegende Einkaufszentrum die Wärmetauscher in die Garage zu verlegen oder die gesamte Gebäudetechnik des darüber liegenden Gebäudes durch die Garage zu führen, muss man genauer hinschauen; da können einige Brandlasten zusammenkommen. Für diesen Zweck ist der Betrieb einer Garage im Regelfall eher nicht gedacht.

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_2375

@ Marke

Die von mir beschriebenen Maßnahmen sind nirgendwo festgeschrieben, aber soweit ich weiß mittlerweile Stand der Technik.

Zu Brandwänden in Großgaragen:

Es gibt in Köln einige Großgaragen, welche Unterirdisch angelegt wurden, diese sind mit Brandwänden unterteilt.

Hannes

Gegen die aufgeführten Leerrohre spricht sicherlich nichts.

In BW ist in der GaVO § 5 verankert, dass Leitungen für brennbare Stoffe und elektrische Leitungen mit einer Spannung ab 1000 Volt vor mechanischer Beanspruchung geschützt werden müssen.

Wenn diese Leitungen durch Garagen geführt werden, müssen sie an einer für die Feuerwehr zugänglichen Stelle außerhalb der Garagen abgesperrt werden können.

Gruß

Hannes

Benutzer_735

@mattes:

dass die Verlegung von div. Trassen nicht primäre Bestimmung von Garagen ist, ist klar.

Aber andererseits spricht ja auch nichts dagegen, z.B. die Horizontalverteilung eines Bürogeschosses unter der Decke des darunterliegenden Geschoßes zu verziehen solange die Deckendurchführungen entspr. ausgeführt werden. Auch das Bürogeschoß ist nicht primär als Installationsgeschoß gedacht.

Ähnlich sehe ich das in der TG - und finde nirgendwo eine Vorschrift (nicht einmal im Paralleluniversum zur LBO, der MLAR), die das konkret verbietet oder auch nur einschränkt.

Stefan Blümel

Mattes

@bluemels

Naja, nicht alles, was ausdrücklich nicht verboten ist, ist erlaubt oder macht Sinn.

Es ist zumindest verboten, brennbare Stoffe ausserhalb von KFZ aufzubewahren.

Ich muss in der Garage Dämmschichten aus nichtbrennbaren Baustoffen herstellen und lasse dann ggf. erhebliche Brandlasten über Kabeltrassen zu?

Ist vom Prinzip her wie mit dem notwendigen Treppenraum oder notwendigen Flur: hohe Anforderungen an die Baustoffklassen der verwendeten Materialien, aber dann erhebliche Brandlasten darin, weil die BauO das nicht explizit ausschließt. Ist das logisch?

Ich habe ja auch schon Kabeltrassen mit erheblichen Brandlasten in TG akzeptiert, wenn sie z.B. über den Fahrgassen verlegt wurden. Ich sage also nicht, dass es auszuschließen ist; aber ein genauer Blick darauf kann nicht schaden...

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_735

Hallo mattes,

wir arbeiten immer im Spannungsfeld zwischen bauordnungsrechtlicher (Mindest-)Erfordernis und dem, was brandschutzfachlich "richtig" wäre.

In der Sache haben Sie Recht, aber wenn ich eine Immobilie begehe und z.B. im Vorfeld einer Veräusserung für Käufer/Verkäufer "harte" Mängel feststellen soll, dann brauche ich belastbare Argumente. Da reicht es nicht, wenn ich (richtigerweise) das eine oder andere für suboptimal oder sogar für einen Umgehungstatgestand halte.

Und dann gehen die Argumenzte aus, die gegen die diversen Installationen, Splitgeräte etcx. in der TG sprechen...

Stefan Blümel