wer weiß mir Rat?

Benutzer_457

Ich lebe und arbeite seit 40 Jahren in einem noch bewirtschafteten Bauernhof. Ich bewohne ein Drittel des Hauses, mit eigenem Eingang (ca.250qm Wohnfläche),das restliche Haus wird von einer Bauernfamilie, 4 Erwachsenen(Bauern und Ehefrau, 63 Jahre alt / Sohn und Ehefrau, 35 Jahre alt) und 2 kleinen Kindern bewohnt. Da ich der Familie freundschaftlich verbunden war, erlebe ich hier bereits die 6. Generation heranwachsen. Das Haus gehört zu einem großen Gutshof, mit Grundmauern z.Teil noch aus dem 13.Jhdt.Das Haus besteht aus EG, 1.OG, 2.OG = Dachgeschoß und Speicher.Da es sich bei dem Dach um eine Mischung aus Mansard-und Krüppelwalmdach handelt, sind sie Seitenwände im 2.OG schräg mit Dachflächenfenstern, während die Giebelwände senkrecht sind. Die beiden Wohneinheiten sind völig voneinander getrennt (jeweils eigenes Treppenhaus). Im Dachgeschoßbereich neben meinen Wohnräumen hat sich der Sohn in den letzten Jahren eine Wohnung (60qm) mit Küche ausgebaut, wo er mittlerweile mit Frau und zwei Kleinkindern lebt. Da er den Tausch seiner Räume mit der großen Wohnung seinen Eltern im 1.OG, wie das seit Generationen üblich war, ablehnt,wurde ich aufgefordert, einem Durchbruch in meinen Wohnbereich zuzustimmen, wodurch er etwa 20qm Wohnraum dazugewinnen könnte.Dadurch ist eine Konfliktsituation entstanden:der Sohn behauptet, daß dieser Durchbruch (wie auch der bisherige Ausbau auf seiner Seite) nicht genehmigungspflichtig sei, da aus ca. 100 Jahre alten Plänen hervorginge, daß das Wohnhaus seinerzeit noch eine Einheit bildete und folglich auch keine Brandmauer etc. notwendig sei. Die Teilung des Hauses erfolgte erst vor ca. 80 Jahren. Ein befreundeter Architekt als auch ein anerkannter Bauhistoriker sagen mir jedoch, daß ich einem Durchbruch der nicht den Vorschriften der Landesbauordung bezügl. Brandschutz (F30) etc. entspricht, nicht zustimmen darf, da ich dadurch u.a. meine Ansprüche aus der Hausratversicherung im Brandfall verlieren würde. Gleiches gelte auch für die Gebäudebrandversicherung des Hausbesitzers. Sowohl der Bauer, als auch sein Sohn sind Mitglieder der Feuerwehr. Was soll ich tun? Bitte um schnelle Rückmeldung, da ich massiv unter Druck gestellt wurde.

Benutzer_411

Hallo Helene,

nach LBO / LBO-AVO sind in Baden-Württemberg unterschiedliche Nutzungseinheiten F90 untereinander abzutrennen. Mal grundsätzlich trifft das Baurechtsamt die Festlegung, die Feuerwehr hat rechtlich nichts zu entscheiden. Ein Kreisbrandmeister, die Brandschutzdienststelle oder der vorbeugende Brandschutz einer Berufsfeuerwehr hat nur beratende Funktion. Als wesentliche Änderung des Bestandes ist der Umbau mit grosser Wahrscheinlichkeit eine genehmigungspflichtige Baumassnahme und somit dann ein Baugesuch einzureichen.

Gruss aus Stuttgart

Ralf Schäfer