Abstand von Gebäuden auf einem Grundstück in Hessen

Benutzer_2495

Hallo Forumteilnehmer,

ich habe folgendes Problem. Auf einem Grundstück steht ein Gebbäude der GK 4. In einem Abstand von ca. 3,50 m zu diesem Gebäude steht ein eingeschossiges Pultdachgebäude. Beide Gebäude haben in den Außenwänden, die dem anderen Gebäude gegenüberliegen (Abstand wie gesagt 3,50 m) Fenster und Türen ohne Anforderungen an den Brandschutz. Das eingeschossige Pultdachgebäude soll nun ein 1. und 2. OG erhalten (entspricht GK 3). Wie müssen im neuen 1. - 2. OG die Außenwände zum Nachbargebäude ausgeführt werden. Gilt bei Gebäuden auf einem Grundstück auch die 5 m Regel (Abstand kleiner 5 m, Brandwand erforderlich)? Muss dann für die Fenster im EG eine Abweichung beantragt werden oder kann ich mich auf den Bestandsschutz beziehen?

Oder greift die 5 m Regel hier nicht, und ich kann ganz normale Außenwände gemäß GK 3 mit Fenstern ausführen.

Im Brandschutzatlas (Feuer-Trutz) habe ich gelesen, das gemäß MBO 2002 keine Anforderungen an Außenwänden bei Gebäuden auf einem Grundstück gestellt werden. Gilt dies auch für Hessen?

Benutzer_2374

Gibt es hier überhaupt Bestandsschutz? Dass sollten Sie durch Einsicht in die Bauakten als erstes klären. Durch die von Ihnen beschriebene Aufstockung sollte sich ein "Bestandsschutz" aber wahrscheinlich sowieso erledigt haben. Da es sich hier um eine "erhebliche" Änderung handelt. Schauen Sie sich doch mal den §6 Abstandsflächen der HBO an. Dann werden Sie zum §27 Brandwände kommen. Besonders den Abs. (4).

R.Bender

Benutzer_822

Lieber IBH BSB,

wenn Sie auf e i n e m Grundstück bauen, brauchen Sie bis 40 m keine Brandwand. Wenn Sie näher als 2,50 m zu einer G r e n z e stehen : Brandwand HBO § 27.

Zwischen verschiedenen Nutzeinheiten sind Trennwände HBO § 26 zu errichten, um den Brand von Wohnung zu Wohnung oder Büro zu Büro usw. zu verhindern )Trennwand - die Brandwand des kleinen Mannes).

Trennwände haben die gleiche Aufgabe wie Brandwände aber auf einem etwas erleichterten Niveau.

Wenn e i n e r seine Schlafräume im einen Haus und sein Wohnzimmer im andren haus haben will, braucht er keine Trennwand weil gleiche Nutzeinheit. Wenn es zwe, drei, ... Nutzer sind, ist eine Trennwand zu ziehen, die den Brandüberschlag verhindert.

Bei 3,50 m Abstand kann man mit einer "einseitigen, fiktiven Grenze" argumentieren, um nur e i n e Trennwand zu errichten: eine seite hat mehr als 2,50 m Abstand zur gegenüberliegenden "Grenz"-Wand, die andere wird geschlossen ausgeführt.

mfg Franz Schächer