Hallo Herr Mehlhorn,
die DIN-Brände sind sogenannte "stady-state fires". Das sind zeitunabhängige Brände mit einer maximalen Wärmefreisetzungsrate. Es werden also die Brandkenngrößen unabhängig von ihrer zeitlichen Entwicklung als konstante Größe (z. B. 20 MW) über einen festgelegten Zeitraum (z. B. 30 Minuten) festgelegt.
Nachempfunden werden soll eine Naturbrandkurve (und damit auch in gewisser Weise die ETK-Kurve). Daher ist am Anfang ein schneller Anstieg der Brandleistung zu verzeichnen (der berühmte t?-Ansatz). Durch die Brandlast, die Ventilationsbedingungen, die Raumgröße und/oder die Feuerwehr wird der Brandausbreitung dann Einhalt geboten, so dass dann eine konstante Abbrandleistung zugrunde gelegt wird.
In der Regel geht man aber ausdrücklich nicht von einem Vollbrand eines Raumes oder eines Gebäudes aus. Daher ist das Schutzziel der DIN auch vorwiegend die Ermöglichung einer Brandbekämpfung im Innenangriff durch die Feuerwehr und nicht die Rauchableitung im Vollbrand.
Es handelt sich also, bezogen auf ihre Frage, eher um einen stationären Teilbrand (nach Ende der Brandentwicklungsphase).
Schöne Grüße
Alexander Vonhof