Brandschutzwand Fachwerk

Benutzer_2623

schönen guten Tag zusammen,

ich habe folgendes Problem!

eine Alte Scheune wurde für Veranstaltungszwecke komplett Saniert und entsprechend Umgebaut, als Auflage gab es hierzu, den Aktuellen Brandschutz einzuhalten bzw. am Gebäude zu ergänzen.

da der Ausbau so erfolgte, dass die Optik im Gebäude im Vordergrund stand, sind sämtliche Gefache sowie auch die Dachkonstruktion (Pfetten, Stuhl, Schwellen, Sparren und Schalung) freigelegt worden. Nun haben wir folgendes Problem: die Pfetten, das Gefachständerwerk, Schwellen usw. sind Innen sowie auch Außen als Fachwerkfassade sichtbar. Die Scheune ist eine Grenzbebauung zum Nachbargrundstück, beim Nachbar ist angrenzend eine Terrasse, nach weiteren 3 m kommt erst das Nachbargebäude. leider besitzt der Nachbar ebenfalls eine Geltende Genehmigung zur Grenzbebauung, was er allerdings in absehbarer Zeit nicht Durch führen wird, wir sind allerdings nun gezwungen worden, die Brandschutzauflagen endgültig zu erfüllen. Hat vielleicht jemand eine Idee wie ich vom Inneren der Scheune die Hölzer (ohne Große Optische Einschränkungen) so behandeln kann, dass ich F 90 ereiche. Es gibt wohl ein Biologisch Holzschutzmittel Namens Wood Bliss, dort wird damit geworben, dass durch Verkieselung die Struktur des Holzes und so das Brandverhalten verändert wird. leider hab ich bei meinen Recherchen keine Zulassung zum Brandschutz bzw. Brandminderungsverhalten gefunden.

- hat vielleicht jemand damit Erfahrung?

- oder eine Idee wie man das oben geschilderte Problem noch in den Griff bekommen kann?

für eine Konstruktive Rückmeldung, wäre ich Ihnen sehr zu Dank verpflichtet.

Vielen herzlichen Dank aber auch im Voraus

Michel Brossart

Benutzer_2375

Hallo,

also das Grundlegende Problem was sie habe ist nicht nur die Entflammbarkeit der Holzbauteile sondern eher, die Ausbildung einer Gebäudeabschlusswand (Brandwand) mit Holzbauteilen ohne Beplankung von Außen.

Geht meines erachtens nicht.

peters

Hallo,

Mit Beschichtungen oder Flammschutzmitteln kommen Sie nicht weiter.

Nach hessischer Bauordnung ist in Gebäudeklasse 3 (es wird wohl 3 sein oder?)

statt einer Brandwand, eine Wand mit Brandschutzbekleidung zulässig, die von innen nach außen den Feuerwiderstand der tragenden und aussteifenden Teile des Gebäudes und von außen nach innen den Feuerwiderstand feuerbeständiger Bauteile hat. In Abstimmung mit der Behörde kann, bei Vorlage eines Brandschutzkonzeptes oder einer brandschutztechnischen Stellungnahme, und in Abstimmung mit Ihrem Statiker, ggf. der Nachweis geführt werden, dass die Wand, mit Mauerwerksausfachung, von innen, auch ohne Bekleidung, F30B entspricht.

Von Aussen wäre evtl. eine Ertüchtigung mit Brandschutzplatten, z.B. Promatect-H möglich und erforderlich.

In jedem Fal ist die Ausführung im Detail mit den Behörden abzustimmmen und muss fachlich einwandfrei, von sachkundigen Handwerkern ausgeführt werden.

J.Peters

Benutzer_822

eine Fachwerkwand ist keine Brandwand weil der Raumabschluß nicht vollständig zu erreichen ist. Man kann aber mal rumrechnen, was die Wand von außen hält, bis sie eingeht und innen eine raumabschließende Bekleidung anbringen, daß weder Feuer noch Rauch durchdringen. Und diese mögliche Lösung msich als Abweichung § 63 genehmigen lassen wenn eine öffentlich rechtliche Forderung die Errichtung einer Brandwand verbietet. Ich habe auch schon 17,5 Vollsteine innenseitig geklebt reingemauert (hat eine BW Zulassung, sit dünner als eine zusätzliche BW), um den Zwist aufzulösen. mfg Schächer

Benutzer_2623

Hallo Peters, Franz Schächer und JeSchoppi,

vielen Dank für Ihre Beiträge,

zum Beitrag von JeSchoppi:

die Definition einer Brandschutzwand besagt, dass diese lediglich einen bestimmten Mindestzeitraum dem Brand sowie dessen Folgen standhalten, sowie nach der Brandeinwirkung eine entsprechende Statische Standfestigkeit aufweisen muss. die verwendeten bzw. vorliegenden Bauteile/Baustoffe, müssen der Baustoffklasse A nach DIN 4102-1 zugehörig sein.

die DIN 4102 schreibt im eigentlichen allerdings vor! das ein Baustoff je nach Entflammbarkeit bzw. Brennbarkeit Klassifiziert wird, nun! einen Baustoff so zu verändern, dass sich das Brandverhalten bzw. die Entflammbarkeit in beide Richtungen verändert, ist meines Erachtens durchaus möglich, von dieser Sicht aus, bin ich der Meinung, dass eine Gebäudeabschlusswand durchaus Holzbauteile enthalten darf bzw. kann. Meine Frage stellte sich im eigentlichen, mit welchen mitteln schaffe ich dies, ohne Relevante Optische Veränderungen in kauf nehmen zu müssen?

Ich hatte meine Anfrage, anscheint nicht so ganz deutlich Formuliert, diesbezüglich bitte ich um Entschuldigung.

zum Beitrag Peters und Franz Schächer:

das Gebäude wird ausschließlich für Veranstaltungen wie Seminare, Geburtstagsfeiern usw. genutzt, die Buchungen dieses Gebäudes für Veranstaltungen, entstehen überwiegend aus Prospektiver Werbung, die eben ein entsprechendes Ambiente versprechen, die Gefache bzw. die gesamte Wand zu verkleiden oder einer Vormauerung , käme in diesem Falle, einem Totalschaden nahe.

Leider wurde die Planung, Sanierung, Fertigstellung und Auflagenverordnung vor meiner Zeit durchgeführt, somit stufte der damalige Architekt das Gebäude (keine exakte Nutzungs- Definition gefunden) also ?Standard? in die gebäudeklasse 3 ein. Meines Erachtens, trift dies hier nicht zu, zudem ist mir aus Erfahrung bekannt, dass die gestellten Auflagen gerade bei Klasse 3 Gebäuden, nur schwer zu entkräften sind. Trotz dessen werde ich versuchen, mit dem zuständigen Amtsleiter über § 63 HBO zu Hakeln. Diesbezüglich, vielen Dank für diesen Ratschlag.

Und an alle, vielen Herzlichen Dank für Ihre Mühe

Benutzer_2375

@ Michael71

Das Problem ist das freiliegende Holzbauteile zwar ggf. B1 gemacht werden können, aber es gibt meines erachtens keine Konstruktion mit freiliegenden Balkentragwerk welche eine Zulassung als Brandwand hat.

Ein Beispiel für eine Wand mit Holzfachtragwerk tragend findet sich bei Promat 460,25. Aber auch diese Konstruktion ist keine "Brandwand".