Man muss m. E. beachten, dass der Eingangsdruck vom entnommenen Volumenstrom abhängt. Wenn ich auf der Druckseite mehr Wasser abgebe, muss auf der Saugseite mehr Wasser ankommen, der Eingangsdruck sinkt. Man muss also bei der Frage nach dem Eingangsdruck erst einmal fragen, welchen Volumenstrom der Hydrant bringen soll.
Die automatische Entlüftungseinrichtung ist über die Druckseite gesteuert, nicht über die Saugseite! Sonst würde diese im Saugbetrieb (dauernd negativer Druck!) ja immer laufen. Aber das ist eine häufig gehörte Falschaussage.
Für den Transport des Wassers bis zur Hochhausgrenze ist das auch irrelevant, da die Pumpen ihren Nennförderstrom bei 8 bar (bei neueren Pumpen 10 bar) Nennförderdruck auch im Saugbetrieb bringen müssen und üblicherweise deutliche Reserven haben. Die paar bar, die man im Hydrantenbetrieb dazu bekommt, nützen also eher.
Bleibt also die Kavitation, die bei zu großer Wasserabgabe = zu große Wasserentnahme = zu geringer Eingangsdruck auftreten kann und die Pumpe beschädigen kann (s.o.).
Wichtigstes Argument für die 1,5 bar ist aber m. E. in der Tat, dass beim Saugbetrieb die Druckschläuche "platt" gesogen werden und damit die Wasserversorgung zusammenbricht. Die 1 bis 1,5 bar sind da eher als Sicherheitsreserve (Ablesegenauigkeit, Bedienfehler, Reaktionszeit) zu sehen. Wenn man einen Löschwassertank zum puffern hat, ist das kein großes Problem, ansonsten sollte so ein Zusammenbruch eben erst recht nicht erfolgen.
Aber auch mit Puffer ist es ein Problem, wenn man dauerhaft mehr Wasser abgeben will als dem System zugeführt werden kann.