Dachhaut gegen entflammen Schützen BauO § 35 Abs 7

Benutzer_2390

Hallo Kollegen

Folgende Situation:

Gebäude mittlere Höhe mit einem Anbau. Zu dem Anbau hin sollen zwei Fenster geschnitten werden.

Nach § 35 Abs 7 BauO NRW muss die Dachhaut und Dämmschichten in einem Streifen von 5 m vor der Öffnungen gegen Entflammen geschützt werden.

Ist eine Harten Bedachung ausreichend?

Nach der alten Verwaltungsvorschrift NRW ist die Forderung auch mit 5 cm Kies bzw. mit Betonplatten zu erfüllen.

Da die Betondecke bereits statisch ausgelutscht ist, gibt es noch andere Möglichkeiten ?

Vielen Dank für eure Antworten

hephaistos

clammer

"Ist eine Harten Bedachung ausreichend?"

"gibt es noch andere Möglichkeiten"

Ja, die Konstruktion von Dachhaut und Dämmung etc. entspricht der DIN 4102-4 oder der DIN 4102-7.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2236

Eine harte Bedachung ist ohne große Lasteintragung herzustellen. Es reichen dazu entsprechende Bitumenbahnen zweilagig aus. Ich hoffe, es wurde beachtet, dass sich die brandschutztechnische Anforderung an das Dach des Anbaus sich in dem Bereich der 5,00 m erhöht und die Betondecke dies erbringt...

Benutzer_203

Hallo Zusammen,

ich sehe es genauso wie die beiden Kollegen.

Dennoch, ich hatte die frage auch schon mal gestellt. (http://www.brandschutzfachplaner.de/index.php?inhalt=Forum.php&art=antwort&uid=22efcacc01337819ae568e64df95&frageID=4592&li=)

Für mich stellt sich die Frage, warum seitens des NRW-Ministeriums in einer Verwaltungsvorschrift ausdrücklich auf die möglichen zusätzlichen Maßnahmen (Kiesauflage etc.) hingewiesen wird, wenn eine harte Bedachung ausreichen würde.

Noch einmal. Aus meiner Sicht müsste eine harte Bedachung ausreichen da von oben/außen ja eigentlich nur mit Funkenflug bzw. Flugfeuer gerechnet werden muss und dagegen soll ja schon die harte Bedachung schützen. Gegen einen Brand von innen, welcher sich in einer evtl. brennbaren Dachdämmung weiter fortsetzt, sehe ich den nutzen ein z.B. Grobkiesauflage nicht.

Habe ich hier eien Denkfehler?

clammer

Hallo Herr Cordier,

leider bin ich auch kein "Wissender", der an der Erstellung der VV beteiligt war. ALlerdings gibt es im § 37 Ausnahmen, in denen keine harte Bedachung notwendig ist. Ist der Anbau also tiefer als 5 m und für das Gebäude keine harte Bedachung notwendig, wäre das Schutzziel "unterlaufen".

Die Lösung mit der Kiesauflage trägt auch der Praxis Rechnung, dass der Anschluss von einer harten an eine weiche Bedachung sicher nicht einfach auszubilden ist und der Bauherr sonst das ganze Dach, obwohl vom Gesetzgeber nicht als notwendig erachtet, als harte Bedahcung ausführen müsste.

Gruß

C. Lammer