Löschwasserbarrieren im Fluchtweg

Benutzer_615

In einer Lagerhalle sollen vor allen Türen automatische Löschwasserbarrieren (System Blobel) installiert werden. Mit welcher Zeitverzögerung sollen diese Barrieren schließen, um den MA (2 Personen) eine ungehinderte Flucht zu ermöglichen?

Genehmigungstext:

Da die von der Genehmigung betroffenen Bereiche flächendeckend mit einer automatischen Löschanlage ausgerüstet sind bzw. werden, sind neue Löschwasserbarrieren, soweit diese nicht ständig geschlossen sind, automatisch auslösend herzustellen.

Mattes

Hallo Martin K.,

Kommt drauf an, z.B. auf die Barrierenhöhe.

bei geringer Barrierenhöhe und geringer Beschäftigtenzahl -körperlich behinderte Beschäftigte ausgenommen- halte ich es auch für vertretbar, im Brandfall die Barrieren zu übersteigen.

In jedem Fall besser und auf der sicheren Seite ist die Zeitverzögerung. Sofern auch der Hallenboden mit einem Gefälle zur Hallenmitte ausgeführt ist und/oder entsprechende Löschwasserrückhaltung über Wannen und Tanks vorhanden sind, ist in der Anfangsphase des Auslösens der Sprinkleranlage nicht damit zu rechnen, dass verunreinigte Stoffe aus dem Gebäude gelangen. Eine Vorwarnzeit von ca. 5 Minuten dürfte dann nichts ausmachen.

Im Übrigen würde ich versuchen, den Nachweis zu führen, welche Zeit bei Auslösen mehrerer Sprinklerköpfe bleibt, bis verunreinigtes Löschwasser das Gebäude verlässt, und dann danach die Vorwarnzeít für die Auslösung der Barrieren einstellen.

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_822

wichtig ist, daß die Fluchttüren auch bei geschlossenen Barrieren genutzt werden können. Hier geht Flucht- und Angriffswegesicherung v o r Schadstoffrückhaltun. Aber ich würde schon schauen, daß die Klappen g l e i c h schließen, dann kann man beim weglaufen noch sehen, welche nicht kommt. Und vielleicht manuell schließen. Wenn die verzögert kommen gehe ich davon aus, daß dies nach meiner Flucht geschieht ... und die bleiben offen, wenn sie klemmen.

Wichtig ist, die Schotts regelmäßig zu bewegen, daß sie nicht wegen Dreck und Staub festsitzen und sich nicht bewegen lassen. mfg Schächer

Benutzer_203

Ich würde das auch von der Höhe der Barriere abhängig machen.

Die Fälle die ich in meinem Einzugsbereich habe bringen allesamt gut übersteigbare Höhen, selbst bei kleinen Räumen und somit Barrieren mit ca. 50 cm Höhe. Auch diese lassen sich noch gut übersteigen.

Zeitverzögerung sollte dann nur notwendig sein, wenn hohe Barrieren erforderlich sind. Das ist nach meiner bisherigen Erfahrung nur bei kleinen Räumen zu erwarten sein und somit kann auch von einer kurzen Entfluchtungszeit und wiederum von einer nur kurzen Verzögerung ausgegangen werden.

Schauen sie doch auf diesem Wege erst einmal, wie lange die Fluchtwege und wie hoch die Barrieren sind. Entscheiden sie dann, ob sie überhaupt eine Verzögerung brauchen (die Argumente von Herr Schächer finde ich da auch beachtenswert).

mfg Cordier