IndBauRL Brandbekämpfungsabschnitt vs Brandabschnitt

Benutzer_466

Planung eines Gewerbegebäudes in Brandenburg

In einer eingeschossigen F0 Stahlhalle mit 1.700 m? soll ein Teilbereich von ca. 150 m? mit Büro und Sozialräumen als Leichtbau eingestellt werden.

Meines Erachtens ist die tragende und Aussteifende Konstruktion des Einbaus in F30 auszuführen; die anderen Anforderungen der IndbauRL (Flucht- und Rettungswege etc.) sind zu beachten.

Letztlich sehe ich den Einbau als zweigeschossigen Industriebau nach Tabelle 1.

Die Möglichkeit einer Unterschreitung der Anforderungen (Galerie ...) sehe ich nicht. Ebensowenig sehe ich aber auch die Notwendigkeit einer Ausweitung der Anforderungen für die Halle auf F30-60-90 oder die Abtrennung des Einbaus mittels einer inneren Brandwand, nur weil ein Teilbereich jetzt 2-geschossig ist.

Was spricht gegen meine Argumentation, oder stimmt Ihr mit mir überein?

Neugierige Grüße aus Bremen

Piet

Benutzer_2375

Generell würde ich den Bürotrakt als eigenen Brandabschnitt ausführen mit eigenem Ausgang ins Freie.

Was wir denn im Rest der Halle gemacht?

Lager?

Produktion?

Benutzer_466

1.)Die Brandwand soll (sofern nicht zwingend erforderlich) vermieden werden.

2.)Halle und Büro- Sozialtrakt bilden eine Nutzungseinheit, Wege- und Sichtverbindungen sind gewünscht.

3.)Der direkte Ein- und Ausgang von außen in den Büro- und Sozialtrakt wird umgesetzt (somit sollte der 1. Rettungsweg gesichert sein).

4.) Wie verändert sich die Einstufung des Hallengebäudes (1.550 m? => F0 und 150 m? => F30) durch die Einbauten?

Benutzer_2375

Die Einstufung der Halle kommt auf den Verwendungszweck an.

Lager oder Produktion, anderweitige Brandrisikoeinstufung.

Der Bürotrakt, auch wenn er relativ klein ist, ist eine Nutzungseinheit, welche vom Lager Abgetrennt wird, zumindest hier sollte F30 Mindestanforderung sein.

Bei der 1600qm großen Halle sollte man überlegen je nach Abmessung der Halle, 40m*40m optimal, ob man nicht zwei Abschnitte macht.

Bei 80m*20m absolut zu empfehlen.

Benutzer_466

Es kommt m.E. nicht auf die Nutzung an, da wir nach IndBauRL Kapitel 6 arbeiten wollen, um so zu vermeiden das bei jeder Umnutzung ein neues Brandschutzkonzept erstellt werden muss.

Wie allgemein bekannt liegen die Grenzwerte nach Tabelle 1 bei 1.800 m? für erdgeschossige Hallen (ohne BMA bzw. bei 2.700 m? mit BMA).

Die Erstellung und die Abtrennung der Büro- und Sozialräume in F30 ist geplant auch wenn es sich nicht um eine eigenen Nutzungseinheit sondern nur um einen Betrieb handelt.

Benutzer_466

Habe das ganze noch mal "sacken lassen".

Das Konzept wollen wir jetz dahingehend umstellen, dass wir den zweigeschgossigen Büro- und Sozialtrakt in Holztafelbauweise (F30 in allen tragenden Konstruktionen und hochwärmegedämmt) direkt vor das Hallengebäude stellen.

1.) Unmittelbarer Zugang und Einblick in die Halle (T30, F30).

2.) EINE Nutzungseinheit,

3.) EIN Brandabschnitt (1.700 m?), aber

4.) ZWEI Brandbekämpfungsabschnitte (1.550 + 150 m?) mit eigenen Flucht- und Rettungswegen.

5.) Beide Brandbekämpfungsabschnitte beurteilt nach IndBauRL Tab.1:

5.a)Halle K1 => F0,

5.b)Büro- und Sozialräume K1 => F30.

In der IndBauRL wird bei dem Verfahren nach 6 ohne Brandlastermittlung das Thema "Branbekämpfungsabschnitte" nicht erwähnt; Wie wird hier im Forum die Zustimmungsfähigkeit zum dargestellten Konzept gesehen?

Ich bin der Auffassung, dass es bei einer Schutzziel orientierten Betrachtung, für die MENSCHEN im Gebäude keinen wesentlichen Unterschied des Sicherheitsniveaus gegenüber der vorstellbaren alternativen Ausführungen gibt.

A1.) zwei freistehende Baukörper (F0, F30) entsprechend IndbauRL Tab.1;

A2.) Trennung beider Bereiche mittels einer (bauphysikalisch kritischen) Brandwand.

Gruß aus dem sonnigen Norden

Piet