Tests vom optischen Brandmeldern

Benutzer_2375

Hallo zusammen,

in meiner Ausbildung im Bereich Brandschutz wurde mir gesagt, dass wenn man kein Prüfgas zur Hand hat, man den Rauch einer Zigarette in den Melder blasen bzw. reinqualmen lassen kann, um die Anlage zu testen.

Nun zu meinem Problem, ein Techniker einer Brandmelderanlage behauptete das letzte Mal, dass das Benutzen des Zigarettenrauches, bzw. das Nikotin der Zigarette, schädlich für die optischen Bauteile wäre, bzw. der Rauchmelder den Zigarettenrauch vom Brandrauch unterscheiden könne und somit nicht auslösen würde, bzw. könne.

Entspricht diese Behauptung der Wahrheit?

Wer kann mir dazu eine Auskunft geben?

firefly

Die Hersteller von Brandmeldern sind bemüht, in Punkto Täuschungsalarmsicherheit immer besser zu werden. Ist ja auch nicht so chic, wenn eine neue Anlage die roten Autors holt! :-)

Insbesondere Mehrkriterienmelder (Rauch + Temperaturerhöhung) können heutzutage durchaus Zigarettenrauch von Brandrauch unterscheiden.

Ein Warnung wegen Nikotinablagerungen o.ä. bei Ihrem einmaligem "Testrauch", halte ich aber für Unsinn!

clammer

Diese Aussage trifft nicht nur auf den Zigarettenrauch, sondern auch auf das Prüfgas zu, da sich beide im Melder bzw. in der Messkammer ablagern.

Richtig ist aber auch, dass es heute durchaus Melder gibt (nicht nur Kombimelder!), die Zigarettenrauch als Täuschung erkennen.

Leider klappt auch die Vorgehensweise mit dem Prüfgas nicht immer. Zum einen gibt es heute Systeme, bei denen ich vorher die Anlage in Revision setzen muss, sonst "sprühe ich mir einen Wolf", ohne dass sich etwas tut. Und zum anderen gibt es auch Systeme, wo ich nur mit einer speziellen Prüfstange über ein optisches bzw. elektrisches Verfahren den Melder auslösen kann.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_735

@clammer:

aber wenn nicht mehr das Auslösen unter Realbedingungen, sondern nur noch die Reaktion auf ein optisches oder elektrisches Verfahren teste, dann hat das doch kaum mehr Aussagewert... dann weiß man doch nur, dass der Melder nicht gänzlich tot ist und dass er auf bestimmte "Reize" reagiert, die er im Brandfall nicht erhält.

Stefan Blümel

Benutzer_822

man muß erst mal die verschiedenen Melder unterscheiden. Habe ich einen ziemlich einfach gestrickten "Rauchwarnmelder", löst der auf Zigarren/Zigaretten ganz gut aus, man braucht aber eine Menge Qualm (oft wudnersam viel). Ein Hightec Produkt kann man nur so testen, wie es ausgelegt ist, vielleicht ein kleines Stück "Sofabrand" ? Nicht verunsichern lassen. wenn sie nicht bestimmungsgemäß auslösen würde ich mal nachfragen w a n n sie auslösen ! mfg Schächer

clammer

@bluemels

Die von mir beschriebene Verfahren sind alle zugelassen.

Bei vielen heute im Einsatz befindlichen Detektoren ist eine "reale", zerstörungsfreie Prüfung nicht möglich.

Dafür gibt es ja gerade bei Brandmeldeanlagen ein umfangreiches Zulassungsverfahren.

Wenn Sie sicher gehen wollen, müssen Sie schon ein normatives Testfeuer entfachen; ob da der Eigentümer immer Verständnis hat?

P.S.: Ein Prüfgas hat auch nichts mit realen Bränden gemein.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_735

@clammer:

Sie haben Recht, aber was nützt dann eine manchmal nur umständlich durchführbare Prüfgasbeaufschlagung (Prüfeinrichtung an Stange, große Raumhöhe, schlechte Zugänglichkeit etc.) als Funktionstest?

Da täte´s ja auch ein kleiner Taster am Melder/Sockel, denn mehr als die richtige Adressierung und den funktionsfähigen Leitungsweg kann man ja dann nicht testen.

Stefan Blümel

clammer

@bluemels

Sie schrieben:

"Da täte´s ja auch ein kleiner Taster am Melder/Sockel, denn mehr als die richtige Adressierung und den funktionsfähigen Leitungsweg kann man ja dann nicht testen."

Dies ist bei einigen Sondernmeldern tatsächlich ausreichend und auch so. Und bei einigen Meldern ist es nicht möglich, sie zerstörunsgfrei zu prüfen.

Gruß

C. Lammer