Gebäudeanbau

Stefan-Klaus

Sehr geehrte Forumsteilnehmer,

bei einem Anbau an ein bestehendes Reihenendhaus (GK3) direkt bis zur Grundstücksgrenze bin ich auf folgende Fragen gestoßen:

1. Es ist eine Wand anstelle Brandwand erforderlich. Ist es möglich über eine Abweichung an dieser Wand anstelle einer Brandwand eine Fensteröffnung zu erstellen, wenn dies nicht öffenbar verschlossen wird und eine F90 Verglasung aufweist?

Auf dem anschließenden Grundstück stehen erdgeschossige Garagen bis an die Grundstücksgrenze.

2. Auf dem Anbau (EG+OG) wird eine Dachterrasse entstehen, die entsprechend direkt an die Gebäudegrenze reicht. Ist es ausreichend die Brüstung aus nichtbrennbarem Material auszuführen oder welche Anforderungen habe ich an das Geländer bzw. die Brüstung der Dachterrasse sonst?

Vielen Dank für Ihre Antworten.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Klaus

vonhof

Hallo,

zu 1) Wenn Sie einen Antrag auf Abweichung stellen, warum nicht?

zu 2) Soweit mir bekannt (haben mir mehrere Architekten unabhängig voneinander erklärt), ist so etwas bauplanungsrechtlich wegen Nachbarschaftsbelangen unzulässig. Ansonsten dürfte nichtbrennbar wohl für eine Brüstung ausreichen, ein Dach ist ja kein Raum.

Gruß

Alexander Vonhof

Mattes

Hallo,

zu 1) Eigentlich hat die Bauaufsicht hier keinen Ermessensspielraum. Wird i.d.R. abgelehnt.

Aber trotzdem versuchen! Wenn die Verglasung klein genug ist und die Statik der Brandwand nicht beeinträchtigt wird (aber wer weist das nach?), stimmen Bauaufsichten auch manchmal zu.

zu 2) s. Beitrag von Hr. Vonhof

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_2236

In Berlin sind diese Dachterrassen häufig zu finden. Empfohlen wird, dass die Brandwand bis Brüstungshöhe hochgezogen wird. Erforderlich ist allerdings nur, was die LBO vorschreibt, z.B. bei Vorschrift 30 cm über Dach heißt in dem Fall 30 cm über OKFF Dachterrasse. Des Weiteren war immer eine nachbarschaftliche Einverständnis erforderlich, die Terrasse bis an die Grundstücksgrenze heranzuführen.