Verbindung zu Tiefgarage

Benutzer_323

Hallo Forum,

bei einer Wohnanlage (Bj. 1998, mittlere Höhe) befindet sich ein direkter Zugang von der Tiefgarage zu zwei Kellerabteilen von Mietern. Die beiden Abteile sind durch Lattengitter getrennt, wobei die Türe von Abteil 1 zur TG T30 ist und die Türe von Abteil 2 zum restlichen Keller eine Holztüre darstellt.

Reicht T30 aus oder muss hier auf T90 erhöht werden? Kann man den Lattenverschlag (Trennung Abteil 1 - Abteil 2) durch Gipskarton ertüchtigen, dass hier die Anforderung an den Brandschutz ausreicht?

Gruß, Franz Lang

Benutzer_2375

wieviele Stellplätze hat die Tiefgarage?

Benutzer_323

Hallo JeSchoppi,

die Garage hat 10 Stellplätze und wurde aufgrund der Größe (300 qm) wohl als Mittelgarage eingestuft.

Gruß, Franz Lang

Benutzer_1085

Hallo, die damalige GaV fordert eine feuerbeständige Wand mit einer feuerhemmenden Türe zwischen Garage und nicht dazu gehörenden Räumen. Wenn man allerdings von dem Kellerabteil 2 über den restlichen Kellerraum zu einem Treppenraum, Flur oder Aufzugsvorraum gelangt, reicht das nicht, weil dann eine Sicherheitsschleuse erforderlich ist. Dann müsste zwischen Kellerabteil 1 und 2 eine feuerbeständige Wand. Das ist das Ende für die Lattenwand.

Gruß, Caddy

WernerMueller

Hallo Caddy,

Nö. Weil

1: § 11 (1) Nr. 1 GaStellV ist formal ja eingehalten (Türen fh, Wände und Decke des Raumes fb). Keine Flucht möglich (wegen Lattenwand), daher wäre Aufschlagrichtung egal. Schleuse ist doch immer auch Rettungs-, zumndest aber Verkehrsweg.

2: Bei Deiner Auslegung dürfte es ja nie einen Raum geben, der ohne Schleuse vom TR und von der Garage aus zugänglich ist. Was sollte dies für einen Sinn haben? Die Schleuse hat doch die Aufgabe der Trennfunktion eben genau während der Benutzung (beide Türen auf...). Bei einem Raum (ggf. mit Lattenwand) ist dies doch gar nicht möglich. Auch bei anderen Räumen, die beidseitig erschlossen sind (z.B. Fahrradraum) kann man getrost auf die Schleuse verzichten.

Gruß

Werner Müller

Benutzer_2375

Aber eine Schleuse muss Brandlastfrei gehalten werden, somit ist die Schleuse als Lagerraum nicht nutzbar.

Allerdings kann man glaube ich eine weitere Türe als Abweichung beantragen wenn sie eine T30RS ist

WernerMueller

@ JeSchoppi,

...Schleuse brandlastfrei: Steht wo?

...weitere Türe als Abweichung: Steht wo?

Gruß

Werner Müller

Benutzer_2375

BauO NRW

37.4321

Benutzer_735

eine Bayerische Schleuse kann beliebig viele Türen zu anderen Räumen haben. Das wäre noch keine Abweichung.

Interessanter wäre schon, welche Qualität diese Türen dann haben müssen.

Die Wand dieser schleuse ist fb, für die Türen (die weder zur TG noch zu Treppe, Flur, Aufzugsvorraum führen) gibt es keine hiervon abweichenden Festlegungen...

Zur ursprünglichen Fragestellung:

Tür in Wand zwischen TG und Kellerraum T30 (siehe Caddy),

an die Türe zwischen Abteil 2 und dem restlichen Keller werden keine weiteren Anforderungen gestellt.

Das ändert sich erst, wenn Abteil 2 (quasi offen verbunden mit Abteil 1) unmittelbar an einen Treppenraum, Flur oder Aufzugsvorraum angrenzt.

Stefan Blümel

WernerMueller

@ JeSchoppi:

37.4321 betrifft Sicherheitsschleusen von Sicherheitstreppenräumen. Die haben mit der Garage ja nun rein gar nichts zu tun.

@ bluemels:

Sonstige Türen: Na, war nicht mal was mit Türen immer eine Klasse niedriger? Wenn JeSchoppi 37.4121 heranziehen darf, dann nehme ich halt § 9 (1) VStättV. Grins.

Was ist denn, wenn Abteil 2 unmittelbar an Treppenraum etc. angrenzt?

Gruß

Werner Müller

Benutzer_2550

In der bayerischen GaStellV, § 11 (1) ist geregelt, dass Schleusen als "Sicherheitsschleusen" auszubilden sind. Für mich heist es dann: brandlastfreie Ausbildung, Türen zu anderen Räumen wie zu Garagen in T30-RS.

Herr Müller ich würde mich dann bei der Aussführung an die Sicherheitsschleusen der Schicherheitstreppenräumen orientieren...

Benutzer_2375

Herr Müller, was soll denn die Schleuse bewirken?

Eine Schleuse soll die Rauchausweitung verhindern.

Was bringt es dann in den Schleusenraum ein erhebliches Risiko, wie ein Bretterverschlag mit Sperrmüll hineinzusetzen?

Benutzer_735

@Werner Müller:

moment - wo steht geschrieben, dass die Anforderungen an Türen immer "eine Klasse" niedriger als die an die jeweiligen Wände ist?

Das mag häufig so geregelt sein, fehlt diese explizite Regelung jedoch, dann würde ich eher dazu tendieren die Feuerwiderstandsdauer der Wände auch von den Türen zu fordern (oder eine Abweichung zu beantragen).

Bei Abschottungssysteme von Leitungen käme auch niemand auf die Idee, diese nicht in der Feuerwiderstandsdauer der Wände auszuführen (von den Sonderregelungen der MLAR bei fh-Wänden etc. abgesehen).

Wenn die Türe von Abteil 2 unmittelbar an einen Treppenraum angrenzt, dann müsste diese Türe gem. GaStellV § 11 (1) T30-RS bzw. RS sein.

Gem. BayBO gibt´s parallel dazu die Anforderung gem. Art. 33 (6) 1. mit T30-RS zum Kellergeschoß.

Also eindeutig T30-RS.

@JeSchoppi:

ich tendiere grundsätzlich auch dazu, die Sicherheitsschleuse gem. GaStellV § 11 analog einem notwendigen Flur auszuführen.

Für mich sähen logische Abstufungen so aus:

- Garage

- fb-Wand mit T30-RS

- Sicherheitsschleuse (weitgehend brandlastfrei analog nF)

- fb-Wand mit RS

- Treppenraum

oder:

- Garage

- fb-Wand mit T30-RS

- Sperrmüllraum

- fb-Wand mit T30-RS

- Treppenraum

Aber so ganz explizit steht das nirgendwo.

Eine richtig konkrete Anforderung (möglichst mit Quellenangabe) an diese Sicherheitsschleuse würde mich auch interessieren.

Stefan Blümel

WernerMueller

@ Blümels:

1) Türstufe eins niedriger war natürlich etwas provokant...deswegen ja auch "Grins"

2) Abteil 2: T 30-RS hab ich ja gar nichts dagegen...

@ Anton:

Ich stelle ja die "Sicherheitsschleuse" gar nicht in Frage. Trotzdem ist es aus meiner Sicht durchaus zulässig, einen Kellerraum (mit Brandlast) von der Garage UND dem Treppenraum mit jeweils T 30-RS zu erschließen. Daneben kann wegen mir die Schleuse als Verkehrs- und Rettungsweg sein.

@ JeSchoppi:

Ja, was soll die Schleuse bewirken? Also meine Meinung: Die Schleuse ist ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen Autos noch so richtig gefährlich waren. Erstmals in der Reichsgaragenverordnung von 1939 wie folgt beschrieben:

"Garagen [...] dürfen nur dann mit anderen Räumen verbunden werden, wenn

[...]eine Sicherheitsschleuse, d.h. ein besonderer, feuerbeständig umgrenzter Raum, eingeschaltet wird, der keine Feuerstätten oder sonstigen Zündquellen enthäht, und [...]".

Heute ist ein Brand in der Garage nach wie vor unangenehm, aber hinsichtlich der Auswirkungen auf den angrenzenden Treppenraum ungefähr genauso (kritisch) einzuschätzen wie der gemeine Kellerbrand.

Eigentlich im Gegenteil: Letztendlich ist der Garagenbrand unkritischer, weil die Garage immer einen alternativen Zugang für die Feuerwehr hat und somit die Tür zu bleiben kann.

Gruß

Werner Müller

Benutzer_323

Meine Herren,

vielen Dank für die rege Beteiligung und die mit Leidenschaft geführte Diskussion.

Klar ist für mich nun die Ertüchtigung der Türen vom Kellergeschoss zum Treppenraum, TG zur Schleuse und TG zu Abteil 1. Die Aufwertung in brandschutztechnischer Sicht der Wand zwischen den Abteilen ist nicht erforerlich, da durch T30 RS Türe in Abteil 1 und T30 RS Türe vom TRH zum Keller hier eine Abgrenzung stattfindet.

Gruß, F. Lang