Wohnanlage Gebäudeklasse 4

Benutzer_323

Hallo Forum,

eine Wohnanlage (Baujahr 2000, Gkl. 4) soll verkauft werden. Ein Sachverständiger hat festgestellt, dass die Türen zum Treppenhaus im KG "nur" aus Holz hergestellt wurden. Hier gilt doch der Grundsatz dicht, vollwandig und selbstschließend, wobei letzteres in den seltensten Fällen eingebaut wird. Eine T30-Türe ist wohl zu hoch gegriffen, oder?

Außerdem wird bemängelt, dass sich die Kellerabteile direkt nebeneinander befinden ohne Trennung. Da reichen doch die bekannten Lattentrennwände aus?

Gruß, Franz Lang

Benutzer_735

zum ersten Punkt: BayBO ´97: T30-Türe zum Kellergeschoß

zum zweiten Punkt: wenn die Kellerabteile in einem raum liegen, der von notwendigen, Fluren, Treppenräumen, Schleusen zur TG etc. entsprechend qualifiziert abgetrennt is, dann spricht nichts gegen die Lattenwände.

Sie haben dann halt einen großen zusammenhängenden Raum mit ausreichender Brandlast, der schon mal die Frage nach der Entrauchung aufkommen lässt.

Vielleicht lebt er ja noch die berühmte Münchner 20-m2-Lesart und will den großen Lagerraum in Einzelräume < 20 m2 unterteilt sehen?

Grundsätzlich sollte man erwarten dürfen, dass zu jedem Mangel auch dessen bauordnungsrechtliche Grundlage genannt wird.

Stefan Blümel

Benutzer_735

Ergänzung: zum Zeitpunkt der Errichtung/Genehmigung (2000) gab´s in Bayern noch keine Gebäudeklassen...

Benutzer_822

das, was heute "4" ist, war in Hessen mal "Wohnen in D" und hatte keine Anforderung an die Kellertüren zum Treppenraum. Das war zwar falsch aber so geltendes Recht.

Man sollte dem Kollegen aufgeben, sich zu den genauen Umständen seiner Beurteilung zu äußern. Lautet die Frage: "was müßte ich heute machen?" hat er mit der T 30 RS Tür gewiß recht, lautet die Frage: "ist das Gebäude rechtmäßig errichtet worden ?" eher: "damals so zulässig".

Wir haben die meisten Toten im Dachgeschoß aus Bränden im Keller !

Daher abseits aller Streitigkeiten : Keller zum Treppenraum ordentliche T 30 RS nachrüsten und man lebt l ä n g e r und gesünder. Sollte dem bauherrn und seinen Mietern wichtig sein. mfg Schächer

Benutzer_735

Die Frage kommt aber aus Bayern und da gab´s schon 2000 die eindeutige Anforderung T30 (damals noch ohne RS).

Das Fehlen einer entspr. Türe bzw. des Nachweises für deren Qualität ist ein eindeutiger Mangel am Kaufobjekt.

Stefan Blümel