Treppenraumfenster Dachflächenfenster, Geb.-Kl.4

peters

Hallo,

im Treppenraum eines Wohngebäudes, Gebäudeklasse 4 (Hessen) soll ein Dachflächenfenster Ageo 0,5m? gem. HBO, im obersten Geschoss montiert werden. Die Höhe des Fenstergriffes vom Podest beträgt ca. 2,00m. Die handelsüblichen, fest installierten Griffstangen sind nicht schön und baumeln im Weg herum, wenn sie fest installiert werden.

Alle nicht fest installierten Systeme halte ich nicht für akzeptabel, da Sie im Ernstfall evtl. nicht mehr vorhanden sein könnten.

Frage: Müsste ein Elektroschubstangen,- oder Kettenmotor (Taster dazu nur im DG ?!) über eine Sicherheitsstromversorgung, ggf. sogar über Funktionserhaltkabel verfügen, damit die Funktion auch bei Ausfall der Stromversorgung gewährleistet bleibt ?

Danke für die Antworten und Gruß,

J. Peters

clammer

Hallo Herr Peters,

es gibt auch fest installierte Syteme, die nicht im Weg "baumeln".

Für elekrische und pneumatische RWA-Anlagen gibt es einschlägige Normen und Richtlinien; auf Wunsch auch eine VdS-Anerkennung.

Taster im EG und oberste Stelle.

Akkupufferung ja.

Funktionserhalt baurechlich ja; macht aber bei Verlegung im Treppenraum keinen Sinn.; also nicht.

Gut: Zentrale mit eingebautem Wärmesensor -> löst bei thermischer Brandbeaufschlagung die RWA aus, bevor die Anlage versagt.

Auch gut: Elektrische Zentralen mit Lüftungsfunktion. So kann die "noramle" Lüftung mit der RWA erfolgen, auch mit anderen Öffnungswinkeln; ggf. mit Regensensor etc. Im Alarmfall wird die Lüftung übersteuert.

Gruß

C. Lammer

peters

Hallo Herr Lammer,

danke für Ihre Informationen. Es handelt sich aber nicht um eine RWA sondern über ein einfaches öffenbares Fenster, das ich, ein Bewohner oder ein Feuerwehrmann nur nicht mit der Hand öffen können, weil wir vieleicht nur 1,60m groß sind.

Desahlb der Öffnungsmotor, mit Auslösung nur vom DG und die Frage: brauche ich eine Notstromversorgung ?

Gruß,

J. Peters

clammer

Hallo Herr Peters,

da sehe ich nicht so wie Sie.

Wenn motorisch, dann RWA. (Begründung: Anlagen zur Rauchabfühung unterliegen der LAR).

Gruß

C. Lammer

peters

Hallo Herr Lammer,

Da verstehe ich Sie leider nicht. Wieso LAR (Muster-Leitungsanlagenrichtlinie) ?

Die HBO fordert gem. § 31,(6):

1 Notwendige Treppenräume müssen belüftet werden können. 2 Sie müssen in jedem oberirdischen Geschoss unmittelbar ins Freie führende Fenster mit einer Größe von mindestens 0,50 m2 haben, die geöffnet werden können.

Gleiches gilt nach MBO §35 (8).

D.h. es wird keine Anlage zur Rauchableitung gefordert(Im Zuge der Brandbekämpfung durch die FW) und auch keine Anlage zur Entrauchung (nur hier wäre m.E. RWA erforderlich).

Trotzdem hier noch mal meine Frage: Muss ein elektromotorisch betriebens Fenster, dass gem. 31,(6) HBO geöffnet werden können muss, mit einer Sicherheitsstromversorgung ausgerüstet werden.

Gruß,

J.Peters

Benutzer_822

ein öffenbares Fenster oder ein Rauchabzug ("RA") im Treppenraum unterliegen keiner besonderen Norm oder Vorschrift sondern ergeben sich unmittelbar aus der HBO. Es gibt dazu (zum Glück) keine "ETB", die irgend etwas regelt. Aber: funktionieren soll sie schon. Und wenn ich sie nicht mit der Hand aufbekomme, sollte sie motorisch öffnen.

Es gibt inzwischen gute Bausätze mit Rauchmelr: wenn Rauch, dann AUF und Alarmton (zum zumachen, wenn es bei Fehlalarm regnet). Dann braucht man keinen Funktionserhalt, weil das Ding öffnet. Akku ist eingebaut ... Taster oben, Taster im EG mit "zu" Taster, daß die Feuerwehr auch schließen kann (Rauch rausgepustet, dann Klappe zu und Druck auf die Brandwohnung).

Wenn man die Handstange nicht will ... etwas teurer. mfg Schächer

Benutzer_735

Hallo Herr Schächer,

warum Funktionserhalt, wenn das Ding bei Rauch NICHT automatisch öffnet?

Warum reicht nicht die manuelle Auslösung im Bedarfsfall, akkugepuffert für evtl. Stromausfall?

Die einzige Bedienstelle in der Nähe des Fensters - ersetzt ja schließlich auch nur die ansonsten manuell zu bedienende Fensterolive bzw. den Oberlichtöffner.

Stefan Blümel

(Bayerische Sicht der Dinge)

peters

Hallo Herr Blümel,

ich sehe das wie Sie. Ich glaube auch in Hessen reicht der Öffnungsmotor mit Lüftertaster auf dem obersten Podest, mit Akkupufferung für den Stromausfall.

Dass es für den Feuerwehreinsatz sinvollerweise auch gerne etwas mehr sein darf, bestreite ich nicht. Dieses, als Nachweisberechtigter in einem Brandschutznachweis zu fordern, hielte ich jedoch für gewagt.

J. Peters

n-ludwig

Hallo Herr Peters,

ein Sicherheitsstromversorgung ist definitiv nicht erforderlich.

Schöne Grüße aus dem Rheingau,

Nadja Ludwig

Benutzer_822

ich habe geschrieben : es gibt Bausätze, in denen Akku und Rauchmelder usw drin sind. Ich habe n i c h t gesagt: man braucht ... - denn außer "öffenbares Fenster" steht nichts im Gesetz. Aber hilfreich ist es schon, w e n n Hitze in den Treppenraum gekommen ist, dass die Verkabelung noch zum Tasten reicht. Aber umgekehrt: wenn das Fenster selbsttätig öffnet (Rauchmelder), dann braucht man k e i n e r l e i Funktionserhalt, w e i l das Ding ja gleich öffnet und Rauch und Hitze abziehen. mfg Schächer

Benutzer_2550

Ich glaube hier werden die Begriffe "Sicherheitsstromversorgung" und "Funktionserhalt" durcheinander gebracht. In dem Fall würde ich sagen:

- Sicherheitsstromversorgung in Form eines integrierten Akus ja (das Fenster soll auch bei Stromausfall geöffnet werden können; bei manueller Bedienung ist dies ja jederzeit gewährleistet),

- Funktionserhalt, wenn das Kabel ausschließlich innerhalb des Treppenraumes verlegt wird, dann nein.

Bezüglich der Anordnung der Bedienstelle unterstütze ich die Meinung von "bluemels" (gesetzliche Mindestanforderung wird damit erfüllt).

In der Praxis würde ich das DLF gleich 1 m? groß machen, wie dies für GK 5 gefordert ist, und somit auf die Fenster in den übrigen Geschossen verzichten.

n-ludwig

Hallo Anton,

interessanter Vorschlag, den ich schon mit Genehmigungsbehörden durchdiskutiert habe. Ich lese es nicht so, dass ich auf Fenster in den übrigen Geschossen verzichten darf, wenn ich in GK 4 eine Rauchableitungsöffnung analog GK 5 habe. Sind Sie sicher, dass dies der Gesetzgeber so meint? Wo steht das oder ist das Ihre Interpretation?

Schöne Grüße, N. Ludwig

Benutzer_735

Hallo nadjal,

in Bayern wäre das so: wenn nicht in jedem oberirdischen Geschoß ein Fenster vorhanden ist, dann ist´s ein innenliegender Treppenraum. Dann braucht man eine 1-m2-Entrauchungsöffnung mit Auslösung im EG und obersten Geschoß.

Umkehrschluß: 1-m2-Entrauchungsöffnung im Dach erübrigt die sonstigen Fenster - es könnte ja ein innenliegender Treppenraum sein...

Stefan Blümel

Benutzer_822

in Hessen haben wir einen Erlaß "Anforderungen an innenliegende Treppenräume" und das sind alle, die nicht in jeder Etage ein öffenbares Fenster größer 0,5 m? im Treppenraum haben. Und da ist deutluich m e h r ghefordert. Die Novelle der MBO, die wir derzeit diskutieren, wird manches auch in Hessen gerade ziehen aber einfach "weglassen und dafür über Dach 1m?" ist in Hessen n i c h t. mfg Schächer

Benutzer_735

wohl wissen, dass es in jedem Bundesland unterschiedlich und in manchen sogar ganz anders als anderswo brennt habe ich ja auch geschrieben "in Bayern wäre das so".

Stefan Blümel

Benutzer_3438

Welche festinstallierten Systeme mit Gestänge könnt Ihr empfehlen? Auch bei mir sind es ca. 2m vom Boden bis an das Dachflächennster. Gestänge, welches baumelt gefällt mir nicht wirklich.....