Industriebaurichtlinie

Benutzer_1717

Hallo Zusammen,

ich bin mir über folgenden Sachverhalt nicht ganz im klaren.

Es ist geplant in Bayern eine Stahlhalle GKL 3 mit 50 x 20m in 10 Nutzungseinheiten (5m x 20m aufzuteilen. Jede Nutzungseinheit bekommt 2 Ausgänge. Es werden Lager, oder Gewerbeinheiten-.

Könnte man so einen Fall nach der Industriebaurichtlinie betrachten? Also F0?

Oder eher BayBO GKL 3 mit Trennwänden?

Benutzer_2375

Ich denke das Problem bei F0 könnten verschiedene Nutzungseinheitem mit verschiedenen Besitzern/Nutzern werden, da bei F0 der Personen/Sachschutz des anderen so nicht gewährleistet ist.

Es sei denn man Kompensiert mit selbsttätiger Löschanlage.

Benutzer_1717

Genau das sind auch meine BEdenken. Es ist zwar ein Eigentümer, aber 10 verschiedene Mieter....

Bin mir nicht sicher

Benutzer_735

warum sollten denn beim industriebau zwischen UNTERSCHIEDLICHEN Nutzungseinheiten KEINE Trennwände erforderlich werden?

Bei Lagernutzung im gesamten Gebäude könnte ich mir das ja noch vorstellen, aber z.B. zwischen Werkstatt A und Werkstatt B bzw. zu Lager C?

Stefan Blümel

Benutzer_1717

Hallo Stefan Blümel,

genau den Gedanken habe ich auch.

Ich bin mit dem BS NAchweis beaftragt und hätte es mit qualifizierten Trennwänden betrachtet.

Der Stahlhallenhersteller hat allerdings einen Brandschutzfachplaner an der Hand, der behauptet er würde die gesamte HAlle F0 nach Industriebaurichtlinie bewerten?

Benutzer_822

... dann soll d e r das machen und verantworten ...

aber ich denke, man kann das machen, wenn jede Einheit 2 Ausgänge hat (Personenschutz) und der sachschutz vertraglich geregelt wird. Das muß der Bauherr dem Planer aber schriftlich versichern ! Dann kann man das so in sein BSK reinschreiben und die Sache ist geritzt.

Formal: kein Sonderbau weil unter 1.600 m?, also Abweichungsantrag stellen, ordentlich begründen, geht so allgemein auch durch. mfg Schächer

Benutzer_1717

Danke Herr Schächer,

also wenn das vertraglich geregelt ist, dann.....

Also keine Bewertung naxh Industriebaurichtlinie, sondern BayBO mit Abweichung tragende Wände und Trennwände von F30 auf F0?

Habe ich das richtig verstanden?

Benutzer_1795

Wenn es für die Halle EIN Brandschutzkonzept gibt, EINE Brandschutzordnung, EINEN Brandschutzbeauftragten usw. und die Rettungswege für ALLE Nutzer unabhängig funktionieren, wo ist dann das BAUrechtliche Problem?

Wenn ich Alleinnutzer einer Halle bin und diese in 20 Segmente mit unterschiedlichen Nutzungsbereichen aufteile, habe ich keinerlei Anforderungen, solange die Halle nach IndBauR Abschnitt 6 bewertet ist. Hier ist die Nutzung doch völlig schnuppe. Trennwände sind dann nicht erforderlich.

Wenn ich diese 20 Segmente nun (unter-)vermiete, ist das Ding baurechtlich immer noch vollkommen in Ordnung. Das ganze muss aber PRIVATrechtlich abgeklärt werden. Hier können ggf. Sachversicherer oder Feuerversicherer Auflagen erteilen.

Benutzer_1085

Weiß nicht, war ihre Frage nach dem formalen Ablauf damit hinreichend beantwortet?

Rechtsgrundlage ist BayBO, weil kein Sonderbau. BSK nach IndBauRl, isolierte Abweichung im Freistellungsverfahren oder Abweichung im vereinfachten Baugenehmigungsverfahren für die Trennwände und die tragende Konstruktion ohne Feuerwiderstand beantragen.

Steht hier:

http://www.stmi.bayern.de/imperia/md/content/stmi/bauen/rechtundtechnikundbauplanung/_bautechnik/brandschutz/anlage_3_3_1.pdf

Auszug: Die Richtlinie gilt für Industriebauten, die Sonderbauten nach Art. 2 Abs. 4 Nr. 3

Bayer. Bauordnung (BayBO) sind (Gebäude mit mehr als 1 600 m2 Fläche des

Geschosses mit der größten Ausdehnung)...Für Industriebauten, die keine Sonderbauten sind, kann die Richtlinie bei der Entscheidung über Abweichungen nach Art. 63 Abs. 1 BayBO von den entsprechenden Vorschriften der BayBO herangezogen werden; sie ist dann

insgesamt anzuwenden...

schönes Wochenende