Bestand, Eingriff, Feuerwiderstand, Umfang der Anpassung

Benutzer_1653

Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Kellergeschoss eines bestehenden Gebäudes haben die Decken eine F60-A (oFa/60 nach TGL 10685). Wände F90-A.

Durch unbesorgten Eingriff der Heizungsbauer und anderer Leitungsziehender mit zahlreichen Durchbrüchen war es nach Ansicht des Statiker erforderlich, an einigen Stellen zusätzliche Stützen vorzusehen (Stahl mit Beplankung oder Beschichtung).

Ist es sinnvoll, bei bestehenden Decken der F60 die Stützen entsprechend der BauO in der F90 auszuführen. Die Decken erreichen damit trotzdem nur die F60-A. Die Ertüchtigung der gesamten Kellerdecke halte ich für unverhältnismäßig, so dass ich die Stützen ebenfalls nur F60-A ausführen würde.

Weiterhin ist im selben KG wegen eines Heizraumes ein notw. Flur auszuführen. Die Wände bestehen bereits in der F90. Hier würde ich die zusätzlichen Flurwände entsprechend der BauO in der F90 ausführen.

Sehen Sie dies ebenso. Was sollte man noch bedenken?

Gruß Arnulf

Benutzer_2276

Hallo,

ich fang mal von hinten an: wegen eines Heizraums brauchen Sie keinen notwendigen Flur (ein Heizraum ist kein Aufenthaltsraum). Sie brauchen lediglich einen Fluchtweg, also z. B. ein Gang, der freigehalten wird. an seine Wände werden keine Anforderungen gestellt.

Hinsichtlich der neuen Stützen: Es reicht sicherlich aus, unter F60-Wände F60 -Stützen zu stellen. dAs ist unsere heutige herangehensweise. Ich würde am damaligen System nichts ändern und F90-Stützen einbauen (So groß ist der Unterschied zw. F60 und F90 doch dann auch nicht, oder?)Zumal kein neues Brandschutzkonzept gibt (bei dem man eine neue Bewertung der Bauteile nach heutiger bauordnung vornehmen könnte)

Man könnte aber zum Vergleich mal nachsehen, in welche GEbäudeklasse das Gebäude heute einzustufen wäre und welche Feuerwiderstandsdauern sich daraus ergeben.

ich hoffe, das hilft weiter,

Sylvester

Benutzer_822

wenn man etwas n e u macht, macht man es richtig, d.h. feuerbetständig F 90. Wenn etwas "schwach" ist, muß man prüfen, ob es "konkret gefährlich" ist oder "abstrakt". Eine geschlossene decke fällt so schnell nicht runter, eine zu heiße Stütze geht ein und nimmt den Rest mit (Folgenabschätzung). Von daher taste ich mich an so etwas dran, um die Gefahr zu minimieren udn den Nutzen zu mehren. Hier: Stützen machen und beim Rest abwägen.

Ob "die ganze Kellerdecke unangemessen ist", ist eine Frage der Nutzung, der Brandlast im KG, der Möglichkeit zu löschen. Ein eingebrochener Keller, weil man wg der kleinen Kellerlöcher (pardon: Fenster) die Hitze nicht rausgekriegt hat, ist zu beachten. mfg Schächer

Benutzer_1653

Vielen Dank.

Als Ergänzung, der Heizraum ist nach der Feuerstättenverordnung wegen der Brennstoffart und Nennleistung notwendig. Daher auch der notwendige Flur (siehe 5 Absatz 2 Punkt 2 FeuVO SachsenAnhalt).