Grundstückstrennung durch Gebäude, nachträgliche Brandschutzwand?

Benutzer_2449

Hallo,

ich hoffe ich bin hier im richtigen Forum, und mir als leihe kann geholfen werden.

Ich werde versuchen die Situation stichpunktartig zu beschreiben:

Das 1. Haus wurde 1966 erbaut, 1980 wurde ein 2. Haus angebaut (auf dem Selben Grundstück).

Durch den Anbau ergab sich ein T bei der Draufsicht, wobei der wagrechte Strich der Altbau von 1966 ist.

Beide Häuser besitzen ein gemeinsames Dachgeschoss (Spitzdach) mit genehmigtem Durchgang.

Beide Häuser wurden als einzelne Gebäude genehmigt und errichtet.

Beide Häuser besitzen im Erdgeschoss ein eigenes Mauerwerk.

Nur der Neubau (1980) besitzt an der Schnittkante der Gebäude ein eigenes Mauerwerk bis unter die Dachkante.

Aufgrund des Todes der Besitzerin wurde das Grundstück an der Schnittkante geteilt, beim Notar kam dann die Frage nach einer Brandschutzwand auf.

Beim Bauamt konnte man bzw. wollte man mir nicht sagen ob das Mauerwerk des Neubaus als Brandschutzwand ausreicht.

Ich bekam lediglicht die antwort der Durchgang (Durchbruch für die Tür) müsse zugemauert werden bei einer Teilung da die Genehmigung für den Durchgang bei getrennten Grundstück erlischt.

Nun Frage ich mich braucht der Altbau eine eigene Brandschutzwand (bis jetzt nur ein Holzkonstruktion die verkleidet ist zur Rauminnenseite) bzw. reicht es aus die bestehende wand des Neubaus bis über die Dachkante zu ziehen?

Der Neubau wurde nicht direkt an den Altbau angeschlossen sondern befindet sich im vorderen bereich ca. 5-10 cm und im hinteren bereich ca. 20-25cm vom Altbau entfernt, spielt das eine Rolle?

Ich konnte in Erfahrung bringen das der Dachdecker dann noch die Holzleisten für die Ziegel entfernen muss und diese durch Metall ersetzen muss. Ist dass bei einer überstehenden Mauer noch notwendig.

Benötige ich überhaupt eine Brandschutzwand wenn dies so schon einmal genehmigt wurde (als es noch 1 Grundstück wahr) bzw. bei dem Bj.?

Mir währe auch noch sehr geholfen wenn mir jemand nen Tipp geben könnte wo ich so was nachlesen kann!

Betrifft den Landkreis Fürth in Bayern.

Mit freundlichen Grüßen

Pascal Ziegler

Benutzer_2375

Sehr geehrter Herr Ziegler,

die Frage die sie Stellen ist sehr speziell und sollte von einem Fachmach vor Ort begutachtet werden.

Aber einmal zum Allgemeinen.

Eine einschalige Mauer im Dachgeschoss kann Brandwandqualität haben, wenn sie Dick genug ist, dazu müsste man das Material kennen und kann dann in entsprechenden Listen nachschauen.

2.)

Die Durchgangstüre in einer Gebäudeabschlusswand sollte T90 sein, muss aber nicht für den Brandschutz dicht gemacht werden, höchstens für die Versicherung. In Gebäudeabschlusswänden sind Öffnungen eie Abweichung aber möglich.

3.) Der Bestandschutz geht deswegen verlohren, da sich die Besitzverhältnisse und die Grundstücksverhältnisse geändert haben. In wie weit man sich noch auf diesen Beziehen kann, muss mit dem Bauamt geklärt werden.

Benutzer_2449

Vielen dank für ihre Antwort,

bezüglich der Brandschutztür fällt dann die Entscheidung leicht bei diesen Preisen wird die Mauer dann lieber zugemauert, zumal die Tür dann sowieso 99,9% des Jahres geschlossen gewesen währe.

Zum Fachmann/-frau, wie nennt sich denn die Berufgruppe die ich hier ansprechen muss, reicht ein Architekt oder muss ich da zu jemand speziellen?

Mit freundlichen Grüßen

Benutzer_1795

Hallo technoprog!

Leider lautet die Antwort ja. Nach Baurecht müssen beide Gebäude entweder jeweils eine eigene oder eine gemeinsame Brandwand haben. Dies wird durch die Grundstücksteilung erforderlich. Die Brandwände müssen normalerweise auch 5m über die inneren Ecken hinausgezogen werden.

Durch die Grundstücksteilung haben Sie noch ein größeres Problem. Die Außenwand des einen Gebäudes steht nach Ihrer Schilderung komplett auf der Grenze und müsste daher in Gänze eine Brandwand sein! Also ohne Fenster und Türen! --> Art. 28 BayBO.

Durch die Grundstücksteilung können Sie leider auch nicht mehr mit genehmigtem Bestand argumentieren. Ich würde mich als Eigentümer auch bedanken, wenn es bei meinem Nachbarn brennt und mir die Flammen über die Ecke ins Haus schlagen...

Fachmänner aus Bayern finden Sie hier im Forum. Da wird Ihnen sicher noch jemand weiterhelfen oder Sie kontaktieren können.

@ JeSchoppi: In Gebäudeabschlusswänden sind Öffnungen in Bayern ebenso wie in NRW unzulässig. D.h. Loch verschließen.

Benutzer_2375

@ Marke

Ich weiß, dass Öffnungen in Gebäudeabschlusswänden nicht zulässig sind.

Aber hier wird ja eine Brandwand oder besser eine Abschnittswand zu einer Gebäudeabschlusswand, so dass man hier wegen dem Bestand ggf. die Abweichung T90 durchbekommen könnte. Bewusst T90 und nicht T30.

Aber da der Kostenaufwand für diese Türe dem Bauherrn zu hoch ist, denke ich hat sich die Diskussion ohnehin erledigt.

Benutzer_2449

@MarKe,

danke Für die antwort,

tatsächlich steht der Altbau genau auf der Grundstücksgrenze, wobei der überstand vorne 30cm & hinten 1m beträgt ohne Fenster & Türen.

Rein theoretisch könnte man ja in der Luftschicht zwischen den Häusern mit einen Material Füllen das als Brandschutzwand dient, nun Frage ich mich wie das bei Reihen Häusern ist diese haben ja auch nicht eine 5m lange wand auf beiden Seiten.

Außerdem stehen mir im vorderen bereich gerade mal ein paar cm zur Verfügung die gefüllt werden könnten.

Den Überstand von 5m, ist reich grundstückstechnisch gar nicht möglich da der Altbau an 3 Seiten Direkt an der Grenze steht.

Versicherungstechnisch mache ich mir keine Sorgen, da die Brandversicherung für beide Gebäude gilt und die Versicherung über den Baulichen zustand informiert ist, und (schriftlich) bestätigt hat das dies keine Auswirkungen auf den Versicherungsschutz hat.

Mit freundlichen Grüßen

Benutzer_1795

Leider ist das, was geht, nicht immer das, was sein muss. Sie haben, so blöd das klingt, ein ernsthaftes Problem. Die Grundstücksteilung wäre SO niemals genehmigungsfähig gewesen.

Reihenhäuser haben eine gemeinsame Brandwand auf der Grenze. Da die Gebäude meist mit der Straßen- und Gartenseite eine gemeinsame Fassade haben, gibt es hier die Problematik über Eck nicht.

Etwas nehmen, um eine Brandwand herzustellen? Neee, eine Brandwand aus KS ist z.B. 24cm dick. Brandwände müssen von einem Tragwerksplaner gerechnet werden. Nur mit einer Verfüllung haben Sie keine Brandwand.

Schalten Sie am Besten DRINGEND einen Sachverständigen in Ihrer Nähe ein. So haben Sie keinerlei Rechtssicherheit.

Benutzer_2449

Also beim Bauamt hatte mir man damals gesagt das man bei uns heute sein Grundstück nach Lust und Laune Teilen kann ohne Genehmigung.

Bzg. des Sachverständigen, an wenn muss ich mich hier wenden dies konnte ich immer noch nicht in Erfahrung bringen, wie nennt sich die Berufsgruppe?

Habe noch ein bisschen im Internet gesucht und als ich nach KS Brandwand suchte habe ich folgenden Link gefunden (http://www.kalksandstein.de/bv_ksi/cox_lexikon/lexikon.jsp?id=185)

Darauf wird erwähnt dass eine Brandschutzwand (F90-A) schon mit 11,5 cm möglich ist, habe gestern erfahren dass wahrscheinlich vorne ca. 16 cm zur Verfügung stehen. Also müsste man dass ja nachmauern können. Darf man das selber mauern (bekannter ist Maurer) oder muss das von einer Fachfirma ausgeführt werde mit evtl. Nachweis?

Benutzer_1795

Eine Brandwand ist dicker als F90-A, da sie mehr Anforderungen erfüllen muss. Für die Brandwand benötigen Sie eine statiscje Berechnung. Und ja, Sie können jedes Grundstück teilen, wie Sie wollen. Es wird nur problematisch, wenn da ein Gebäude steht. Dann dürfen Sie das Grundstück zwar auch teilen, müssen jedoch auch die entsprechenden Konsequenzen umsetzen.

Suchen Sie in Bayern nach Prüfsachverständigen für Brandschutz. Dort sollten Sie fündig werden. Zur Not an die Ingenieurkammer Bayern wenden.