Das Thema ist seeehr Komplax zumal ja auch jede Veranstaltung einen eigenen Charakter hat.
Schon für dem Vorfall in Duisburg hat sich in Kooperation mit der Uni Köln ein Arbeitskreis gegründet, der u. A. diese Thematik ausgiebig diskutiert und versucht eine Handlungsempfehlung zur Erstellung eines Sicherheitskonzepts zu erarbeiten. Da auch hier die Diskusionen umfangreicht sind, dauert es noch, bis konkrete Ergebnisse veröffentlichungsreif sind.
Zum Umfang:
Von mir persönlich (und auch von anderen Teilnehmern dieses Arbeitskreises Vertreter der Uni, Veranstalter, Techn. Leiter, Rettungs- und Sicherheitsdienste, Feuerwehr, Behörden usw.) wird ein überschaubares Sicherheitskonzept befürwortet, das dafür dann auch alle wichtigen Entscheider aus dem FF kennen sollten. Daß darüber hinaus für die verschiedenen Teilbereiche weitere Detailplanungen bestehen müssen, ist selbstverständlich, diese Teile müssen aber auch nur die entsprechenden Fachbereiche und ggf der verantw. Gesamtleiter kennen.
In einer gefahrensituation ist es nicht praktikabel, das jeder sich aus 5 Leitzordnern die passende Handlungsempfehlung herausblättert... und solch ein Umfang wird auch von den Behörden mangels angespannter Personalsituation selten in allen Details gelesen zumal ja oft bei Veranstaltungen die letzten Umplanungen wenige Tage (z.T. Stunden) vorher gemacht werden.
Ich brauche z.B. nicht den Kompletten Inhalt des Prüfbuches für die Bühne im Sicherheitskonzept berücksichtigen, auch wenn jeder einzelne Bolzzen für sich sicherheitsrelevant ist. in Jedem Fall mus aber berücksichtig werden, daß bei Auftreten von Starken Stürmen für die Bühne personal bereitstehen muss um die beauflagten Sicherungsmaßnahmen unverzüglich einleiten zu können, ohne an anderer stelle die Aufsicht / Sicherheit zu vernachlässigen.
Zu den Rettungsdiensten
Je nach zu erwartender Besucherzahl ist für den Sanitätsdienst eine bestimmte Stärke vorzuhalten, die sich vor allem um die "alltäglichen kleineren und größeren Verletzungen" die halt bei solch großen Menschenansammlungen und je nach Veranstaltungstyp "üblich" sind zu versorgen. Der Sanitätsdienst muss halt effektiv arbeiten können und ein Abtransport muß möglich sein. Wie das Konzept aussieht hängt stark von der Art der Veranstaltung ab.
Auf die Frage der Vorsperren vor dem Eingang ist sehr veranstaltungsabhängig.
Bei gesetztem Publikum i.d.R. nicht erforderlich. Bei besonders unvernünfigem Publikum wäre es kurzsichtig, nichts vorzubereiten um ein Gedränge zu verhindern. Manchmal kann dies aber auch in der Veranstaltungsplanung schon entzerrt werden in dem halt "langweiligere" Vorbands spielen und sich so die Anfahrt über eine längere Zeit verteilt. Oder eben genug Eingänge da sind, daß der Andrang zügig eingelassen werden kann. Und auch vor der Vorsperren muss die Rückstaufläche ausreichend groß sein, daß auch dort kein zu großes Gedränge aufkommt. Aber auch hier: Einzelfallabhängig.