F 30 Decke ?

Benutzer_1850

Große Verunsicherung macht sich bei mir breit:

Kann ich davon ausgehen, dass eine Holzbalkendecke im Bestand, die mit Gipskartonplatten (einfach, 12,5 mm, Holzunterkonstruktion, mit Abhängern im Herstellersystem) bekleidet wurde, der Feuerwiderstandsklasse F 30 entspricht?

Benutzer_2375

Wenn die Ausführung raumabschließend vor allem an den Anschlüssen und Durchbrüchen nach Zulassung ausgeführt wurde. Dann entspricht bei GKF-Platten die Ausführung einer F30 Feuerwiderstandsklasse.

Benutzer_1850

Sorry, das habe ich nicht deutlich genug geschrieben. Es wurden keine GKF-Platten, sondern GKB-Platten verarbeitet.

Benutzer_2436

Wir als Planungsbüro hatten letztes Jahr eine ähnliche Situation- bestehende Holzbalkendecken mußten in F 30 ausgeführt werden. Die einlagige Beplankung mit Abhängern im Herstellersystem war ausreichend, entscheidend und kostentreibend jedoch waren die Wandanschlüsse, die mit doppelten Randstreifen ausgeführt werden mußten (siehe System Knauf)

Benutzer_1850

Hier geht es im Besonderen darum, ob der Brandschutz in F 30 mit GKB-Platten hergestellt werden kann. Ich finde nichts Gegenteiliges, aber auch nichts, was den Einbau von GKB-Platten erlauben würde. Ich finde nur immer in den Datenblättern, dass die GKB-Platten A2 entsprechen.

Benutzer_2375

@ Frankeplaner

Gehen Sie auf die Seite von Knauf und Suchen das Produktblatt W11.

Dort ist immer die Plattenart angegeben in welcher Ausführung mit welcher Plattenart eine Feuerwiderstandsklasse erreicht wird.

Dort ist auch mit GKB-Platten in 12,5cm dicke einlagig F30 zu erreichen.

Benutzer_2375

Sorry hab mich verlesen.

Die Einlagige Ausführung gibt es zwar von Knauf, aber nur mit GKF Platte ist es F30.

Doppellagig mit GKB ist F30, nach Zulassung.

Einlagig reicht nicht aus.

Benutzer_2604

Hallo,

habe zu gleichem Thema eine Frage. Wir sanieren ein MFH Gebäudeklasse 4 mit Holzbalkendecken. Gemäß Brandschutzkonzept sollen die Geschoßdecken im Bestand feuerhämmend (F 30) sein.

Dazu habe ich folgenden Text gefunden:

"Bei Holzbalkendecken haben verschiedene brandschutztechnische Untersuchungen gezeigt, dass bei historischen Deckenkonstruktionen in aller Regel eine Mindestfeuerwiderstandsdauer von 30 Minuten sowohl von unten als auch von oben vorliegt. Für Ertüchtigungen in brandschutztechnischer Hinsicht kann eine Bewertung von Unterdeckenkonstruktionen anhand der allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisse für Holzbalkendecken erfolgen.

Oft können bestehende Holzbalkendecken erhalten bleiben. Eine unterseitige Verkleidung und/oder die Verlegung eines Estrichs können ihren Feuerwiderstand erhöhen. "

Ich lese das so:

- Wenn ich die Decken unverändert lasse, dann sollte ich F30 erfüllen.

- Wenn ich die Decken nicht verändere (z.B. die Putzschicht der vorhandenen Decke nicht beschädige) und unter die Decke eine neue Decke abhänge (Rigips normale 12,5er Platte) dann erhöhe ich noch die Feuerfestigkeit und somit sollte eine normale Platte einfach beplankt ausreichen.

Lese ich das so richtig?

Micha

Benutzer_2375

@ michanoack

Jein.

Wenn Sie in Ihrer Bauakte stehen haben und einen genehmigten Bestand mit der Festlegung F30 Decken haben, dann können Sie von einer F30Decke ausgehen und müssen nichts machen.

Bei nicht Qualifizierten Decken müssen sie den Aufbau am besten warm bemessen, ggf. gibt es noch Literatur wo Historische Decken zum vergleich beurteilt wurden, aber da kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen.

Helfen kann die Warmbemessung.

Benutzer_2604

Vielen Dank,

leider haben wir keinen genehmigten Bestand mit der F30 Festlegung. Wir habe nur eine Aussage des Prüfingenieurs unseres Brandschutzkonzeptes, dass es ausreicht, dass die Decken im Bestand eine F30 Anforderung erfüllen müssen.

Der Statikprüfer soll dann prüfen, ob die Decken den Anforderungen entsprechen.

Ich habe im Internet einige Publikationen gefunden, wo geschrieben wird, dass die alten Holzbalkendecken, wie wir sie haben (Holzbalkendecke mit versteckten Balken mit Einschub und Auffüllung, oben Hobeldielen, unten Holzverkleidung mit Putzschicht in Schilfhalterungen) eine F30 Anforderung erfüllen. Ich hoffe, ich kann meinen Prüfstatiker davon überzeugen.

Benutzer_2375

Die Begutachtung von Holzbauteilen ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich.

ggf. läßt Ihr Bauamt eine Einschätzung aus Bremen oder so nicht bei Ihnen zu.

Wenn man z.B. Bayern nimmt sind dort Holzbauteile vom Brandwiederstand besser beurteilt als in NRW.

Benutzer_2604

Na dann hoffe ich mal, dass wir hier in sachsen auch in diesem Fall es den Bayern nachmachen.

Vielen Dank für Ihre Informationen.